Die schrille Optik von
LINQ reiht sich wunderbar in die Partyspielgruppe, wie
Tabu,
Nobody is perfect,
Attribut,
Outburst,
Äpfel zu Äpfeln,
Wahre Walter usw., ein.
Die Karten sind robust und gut lesbar. In der Spielanleitung befindet sich eine Kopiervorlage für die Tippzettel. Ich würde einfache Notizzetteln empfehlen, da man besser Platz spart, obwohl die Vorlage nett gestaltet wurde.
Die Spielanleitung selbst wurde übersichtlich und verständlich geschrieben.
(Es gibt auch eine andere Schreibvorlage als Block, die man beim Verlag BeWitched Spiele um knappe 2 Euro gerne bestellen kann.)
Toll finde ich, dass der Autor auch noch einige Spieltipps abgegeben hat.
Das Spiel selbst läuft rund und flüssig ab. Aber der eigentliche Clou ist das Finden der passenden Wörter. Man muss seine Worte so auswählen, dass niemand außer dem eigenen Partner (der ja das gemeinsame Wort kennt) die Verbindung versteht. In meinen Testrunden hat sich zusätzlich auch noch eine kleine Taktik entwickelt. In einer Runde wird ein passendes Wort gesagt, in der anderen ein Bluff-Wort zur Ablenkung verwendet.
Die meisten bluffen in der zweiten Runde - andere bluffen schon in der ersten Runde. Somit kristallisieren sich spielerische Feinheiten heraus, die man, wie beim Pokern, schön langsam erkennen kann.
Trotzdem ist
LINQ ein kommunikatives Partyspiel mit Blufffaktor.
Eine andere Komponente sind die gewählten Worte selbst. Da man wirklich jedes Wort verwenden kann, wurden zum Teil die komischsten Hinweise hinausgeschleudert. Weiß man den Begriff der
LINQ-Karte, dann passt das Hinweiswort gut dazu. Weiß man ihn aber nicht, sitzt man dann ratlos da und versucht eine Verbindung zwischen all den Hinweisen herzustellen. Und da kommen die Bluffer ins Spiel, die sich mit ihrer Fragezeichen-Karte geschickt in das Geschehen einfügen müssen. Da ist es optimal, wenn man als letzter dran kommt, da man sich auf die Worte der Mitspieler einstellen kann.
LINQ regt die Kreatitivät zur Umschreibung von Wörtern an.
Besonders lustig sind Spielrunden, wo sich die Spieler schon näher oder länger kennen. Da fließen auch viele Insidertipps in die Hinweisrunden hinein.
Oder würden Sie vom Hinweis Schlumpf auf den Suchbegriff Auto kommen?
(Eine Mitspielerin aus meiner Testrunde besitzt ein Auto mit einem Schlumpf-Fensterbild.
Daher war es für jeden, der ihr Auto kannte, klar, dass es rund ums Auto gehen musste.)
Auffällig ist auch noch, dass
LINQ schwieriger wird, je mehr Spieler mitspielen. Das liegt nicht an den Fragezeichen, sondern daran, dass mehr Hinweisworte im Spiel sind und dadurch mehr Möglichkeiten offen stehen. Bei einem Spiel zu viert oder zu fünft kann man per Ausschlussprinzip die Gegenspieler leicht finden. Bei einem Spiel zu siebent sieht die Situation schon kompliziert aus und man kommt teilweise ins Grübeln.
Bei mehr Spielern geht bei
LINQdas Erahnen leichter in ein Ratespiel über.
Die Spielzeit kann, vor allem je nach Spieleranzahl, variieren. Wir hatten Spielerunden, wo wir nur 20 Minuten benötigt haben.
Bei anderen Testrunden benötigten wir auch schon 45-50 Minuten.
Bei LINQ kommen Bluffer, Partytiger, kleine Taktiker und Plaudertaschen voll auf ihre Kosten.