Adventurers, The

Wäre es nicht cool, auf den Spuren von Indiana Jones durch dunkle Flure eines längst vergessenen Tempels zu streifen, auf der Suche nach unermesslichen Schätzen? Diese Frage haben sich die Leute von Alderac und Dust Games auch gestellt und haben ein Spiel ersonnen, welches den adrenalinsüchtigen Spieler im Prinzip die ersten 15 Minuten eines Indiana Jones Films nachspielen läßt. Selbstverständlich inklusive rollender Felsen und bewegender Wände, sowie kochender Lava. Ob es genauso unterhaltsam ist, wie im Kino, wird sich in den nächsten Zeilen zeigen.

Im Wesentlichen besteht das Spiel aus einer Serie von Minispielen (Fallen, Lavagruben etc.) die man absolvieren muss, um durch den Tempel zu gelangen und möglichst viele Schätze abzustauben.
Am Beginn steht der gefürchtete Raum der bewegenden Wände, die die Allzugierigen zerquetschen.
Danach kommt der rollende Felsen, von dem man tunlichst nicht zerquetscht werden sollte, während man in Alkoven nach Schätzen grabscht.
Nach all dem Zerquetscht werden (Zerquetscht werden scheint ein sehr beliebter Abenteurertod zu sein, … zumindest bei Drehbuchautoren), kommt der Raum der feurigen Lavagrube, wo man nur weiterkommt, wenn man im ersten Raum gut aufgepaßt oder viel Glück hat. Nach der heißen Feuergrube kommt zu guter Letzt ein kalter Fluß mit einer wackeligen Holzbrücke, der gemeistert werden will. Wer das alles überlebt hat und noch vor dem rollenden Felsen den Ausgang erreicht, ist schon zumindest moralischer Sieger. Wenn man dann noch die wertvollsten Schätze aus dem Tempel gemopst hat, dann kann man sich wahrlich „Indy 2“ nennen.

Ausstattung:
Hier gibt’s absolut nichts zu meckern. Schön gestaltete comicartige Grafiken, robuster Spielplan und stabile Karten. Auch die Spielfiguren sind nett gemacht und ohne unschöne Gußränder oder Lufteinschlüsse gefertigt. Wer es besonders edel haben möchte, für den gab es auf der Spiel 09 ein Zusatzpaket mit bemalten Figuren und Planteilen. Für die Rezension hatten wir aber nur das Basisprodukt zur Verfügung. Die sehr schön bemalten Figuren und Planteile (Felsen, bewegende Wände, Holzbrücke) sind mittlerweile auf der AEG Homepage käuflich zu erwerben. Ob einem das ganze jedoch ca. $30 USD wert ist, muss jeder für sich entscheiden. Die Hardcorefans des Spiels dürften sich aber darüber freuen.

Spielvorbereitung:
Zu Beginn sucht sich jeder Spieler 2 Helden aus (oder bekommt sie zugelost), die er nacheinander ins Spiel bringen kann. Jeder hat bestimmte Fähigkeiten, die im Spiel einmal eingesetzt werden dürfen.
Alle Kartendecks werden gemischt und auf die zugeordneten Felder am oder neben dem Spielplan gelegt. Bewegende Wände, rollender Fels und die wackelige Brücke werden auf ihre Startfelder gestellt. Die Lavaraumplättchen werden ausgelegt und mit einem Sichtschutz abgedeckt. Zu guter Letzt muss noch bestimmt werden welche Platten im Lavaraum die „Sicheren“ sind (für alle versteckt versteht sich).
Und los geht es!

Spielablauf:
Eine Spielrunde besteht im Wesentlichen aus 6 Phasen:
  • Behinderung durch getragene Schätze errechnen
  • Aktionspunkte auswürfeln
  • Spielaktionen durchführen
  • Wände und Felsen bewegen
  • Eventuell getorbene Helden ersetzten
  • Neuen Startspieler bestimmen

Eine sehr nette Idee ist, dass die getragenen Schätze die Beweglichkeit einschränken und daher möglicherweise dazu führen können, dass man nicht so viel machen kann, wie man eigentlich geplant hatte.
Das funktioniert im Wesentlichen so:
bei 0-3 Schätzen beträgt die Belastung 2
bei 4-6 Schätzen 3
bei 7-9 Schätzen 4
bei 10-12 Schätzen 5
Beim Auswürfeln (siehe Phase 2) würfelt der Startspieler 5 Würfel
Jeder Würfel, der gleich oder höher der Belastung ist, bringt 1 Aktion.

Wofür kann man nun die Aktionspunkte einsetzen?
Das ist abhängig davon, in welchem Raum man sich gerade befindet.
Bewegung: 1 Aktion = 1 Schritt (geht natürlich immer)

Zusätzliche Möglichkeiten
  • Im Raum der bewegenden Wände: Suchen: einen Schatz vom Stapel ziehen - Glyphe entziffern (hilft später im Lavaraum)
  • Im Korridor: Alkoven öffnen
  • Im Lava Raum: Suchen: einen Schatz vom Stapel ziehen
  • Beim unterirdischen Fluss & Wasserfall: Suchen: einen Schatz vom Stapel ziehen - Aus dem Fluss klettern
  • Auf der wackeligen Brücke: Brücke sabotieren (Wer will schon, dass die lästigen Kollegen nachkommen?)

Gewonnen hat, wer als Erster lebend aus dem Tempel entkommen kann und dabei die meisten Schätze „retten“ konnte. Sollte der rollende Felsen noch vor den Spielern das Ende erreichen, versiegelt er den Tempelausgang und alle Helden sind verloren.

Spieletester

30.09.2010

Fazit

The Adventurers ist ein schnelles, nettes Spiel für Zwischendurch. Es hat definitiv nicht das Potential einen ganzen Abend zu füllen, aber das muss es ja auch nicht. Die 16-seitige Anleitung ist zwar nett designt, aber ein wenig konfus geschrieben. Mit einer mittleren Portion guten Willens kommt der geneigte Spieler jedoch schnell dahinter, wie die einzelnen Räume funktionieren. Die Altersfreigabe ist mit 10 Jahren vielleicht ein wenig hoch gegriffen. Motivierte 8-jährige sind mit dem Spiel sicher nicht überfordert. Alles in Allem ist es ein solides Spiel, das sowohl als Einleitung, als auch Ausklang eines Spieleabends seinen Weg auf den Tisch finden wird, jedoch kein „must have“ in einer Spielesammlung darstellt.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 6
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 45 Minuten
Preis: 40,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2009
Grafiker: Édouard Guiton
Genre: Glück
Zubehör:

1 Spielplan 12 Spielfiguren 12 Charakterkarten 65 Schatzkarten 20 Bodenplättchen 5 Würfel 1 Regelbuch 2 Plastikwände 1 Plastikfelsen 1 Plastikbrücke mit 5 Planken

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