Avalam

Man kommt sich vor wie ein Kellner, der die Drinks serviert oder wie ein Maler mit Farbpalette auf dem Weg zur Staffelei, wenn man das Spielbrett mit den vorbereiteten Spielsteinen zum Spieltisch, wo schon der Gegner wartet, trägt. Ein armer Maler wäre ich, nur rote und gelbe Farbtupfer, regelmäßig auf schwarzen Grund gespachtelt. Kein Blau, kein Grün, kein Grau. Schaut aber trotzdem stark und inspirierend aus. Avalam ist eigentlich schon ein alter Hut, existiert schon seit 1996, gewann 1998 den Mensa Select Preis und nun, mehr als 10 Jahre später, kommt es wieder, um unsere grauen Gehirnzellen gelb und rot einzufärben. Dieses Risiko kann ich getrost eingehen. Spartanischer als das beigelegte Regelblättchen im Format A5 kann eine Regel gar nicht mehr ausfallen. Spielsteine immer abwechselnd auf das Spielbrett (es ist wirklich aus Holz) setzen - jeder Spieler bekommt eine Farbe - schon geht es los. Der Spielzug kann einfacher nicht sein: Man nehme einen Stein, oder später einen ganzen Turm mit mehreren Steinen, und setze ihn auf einen der 4 benachbarten Spielsteine oder Türme. Dabei dürfen leere Felder nicht übersprungen oder bebaut werden und entstandene Türme dürfen nicht höher als 5 Spielsteine sein. Wer am Ende die meisten Türme besitzt (also Türme mit einem Stein seiner Farbe oben) gewinnt! Das sollen schon alle Zutaten für ein tolles Zweierspiel sein? Ja, sind es! Das behaupten zumindest die Leute, die in der Mensa essen gehen.s Die 1.Partie: Die erste Partie dauerte etwa 10 Minuten und endete (nach einem kleinen erkennbaren Fehler meiner Gegnerin knapp vor Spielende) mit einem 10:10 und dem Sieg für mich, weil ich mehr hohe Türme hatte. Das dritte Foto zeigt den Endstand. Wir spielten einfach los, speziell die möglichen Bewegungen der Steine am Spielfeldrand und deren Konsequenzen waren recht leicht kalkulierbar. Weiter im Zentrum der Spielfläche sind die sich aus einem Zug ergebenden Möglichkeiten (auch jene für den Gegner) weit schwerer erkennbar. Wirklich viel System hätte ein erfahrener "Avalamist" in unseren Zügen wahrscheinlich wohl nicht erkennen können. Aber ganz sicher ist das natürlich auch wieder nicht. Fehler erkennt man erst, wenn der Gegenspieler sie ausnutzen kann. So weit sind wir aber noch nicht. Die 2.Partie: Unwesentlich anders als die erste, man erkennt jedoch schon ein paar Züge als schlecht, zumindest der unmittelbar folgende Zug des Gegenspielers kann sich negativ auswirken, zumindest unmittelbar. Langzeitfolgen eines Zugs, sofern sie existieren, sind mir nicht bewusst. Die 3.Partie und danach: Sorry, ich bin nicht fähig, um ernsthaft über die Spieltiefe von Avalam zu urteilen.

Spieletester

03.11.2010

Fazit

Avalam bietet für die Mensianer in erster Instanz die Möglichkeit, mathematische Analysen anzustellen. Was ist die maximale Zuganzahl und die Anzahl der dann am Spielende stehenden Türme und was ist die minimale Zuganzahl und die Turmanzahl dazu? Ich bin mathematisch zwar einigermaßen geschult, dennoch unfähig, diese brennenden Fragen zu klären. Liebe Mensianer, ich bitte inständig um Hilfe. Das Spiel selbst bietet mir persönlich einfach zu wenig. Das liegt aber ganz sicher auch daran, dass ich nicht genügend Partien gespielt habe, um die entsprechende Spieltiefe auszuloten. Mein Lot blieb schon in 30cm Tiefe bei den Seerosen in meinem Teich stecken. Wie tief man steigen müsste, vielleicht in meinen 9m tiefen Brunnenschacht, um die wahren Killerzüge zu erkennen und auch anzuwenden, kann ich nicht sagen. Ein Experte müsste halt mal mit mir spielen. Nachsatz: Sollte sich jemand überlegen, bei Wetten dass...? die Wette einzureichen, alle 48 Spielsteine zu einem Turm zu stapeln, dem kann ich nur raten: Vergiss es! Das schaffe ich mit Links!
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2
Alter: ab 7 Jahren
Spieldauer: 20 Minuten
Preis: 25,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2009
Verlag: Art of Games
Genre: Strategie
Zubehör:

Spielbrett, 24 rote und 24 gelbe stapelbare Spielsteine, Leinensäckchen mit Spielanleitungen in 6 Sprachen

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