Einst begab es sich...
Englischspezialisten werden sich über den Wortlaut „Fairy tile" in der Einleitung gewundert haben. Schließlich heißt Märchen doch „Fairy tale"! Ja, das stimmt. Aber hier wurde absichtlich das Wort „tile" (dt.: Plättchen) verwendet, da das Königreich aus Plättchen zusammengesetzt wird. Anfangs liegen nur die drei Startplättchen als kleine Insel am Tisch. Auf ihnen beginnt die Reise der Figuren von Prinzessin, Ritter und Drache. Im Lauf des Spiels wächst das Gebiet.
So geschah es, dass...
Wenn du an die Reihe kommst, kannst du an der Geschichte arbeiten. Dafür bewegst du eine Figur (dabei hat natürlich jeder Charakter seine Eigenheiten) oder legst ein neues Gebietsplättchen an. Anschließend prüfst du, ob du die aktuelle Seite deines Buches erfüllt hast. Lies den Märchenabschnitt auf einer erfüllten Karte vor.
Sollte dir die auf der aktuellen Seite deines Buches gestellte Aufgabe zu schwierig erscheinen, kannst du passen und die nächste Seite aufschlagen. Um den Nachteil zu kompensieren, aktivierst du deinen Magiemarker. Den kannst du jederzeit in einem späteren Zug einsetzen, um einen Doppelzug zu machen.
Und wenn sie nicht gestorben sind...
Irgendwann ist jede Geschichte vorbei. Im Spiel dann, wenn ein Spieler seine letzte Buchseite erfüllt hat. Anschließend legt man alle erfüllten Buchseiten chronologisch hintereinander und liest die entstandene Geschichte vor.
Spieletester
Fazit
Wie alle Spiele der Märchen-Reihe hat der Verlag auch diesmal nicht an der Ausstattung gespart: Stabiler Karton, unmissverständliche Grafik, tolle Spielfiguren. Angesichts dessen ist das Spiel wirklich ein Schnäppchen! Dass eine Top-Ausstattung aber noch kein Top-Spiel macht, merkt man bald. Je mehr Spieler teilnehmen, desto weniger zielgerichtet kann man spielen. Sich über mehrere Spielzüge etwas vorbereiten? Vergiss es! Irgendwer legt sicher etwas so an, dass dein Drache nicht am vorgesehenen Feld halten darf. Oder er zieht Figuren so, dass sie auf der "falschen" Landschaftsart stehen. Oder in einer Weise, in der sie sich mit nur einer Bewegung nicht mehr treffen können... Oft legt man eine Seite des Buches weg, nur um einen Magie-Vorrat zu haben. Doppelzüge können so viel wert sein! (Jedoch läuft es auf ein Patt hinaus, wenn z.B. beide an der letzten Buchseite arbeiten und ständig dieselbe Figur nach A bzw. B bewegen wollen... Ein Nachgeben würde die Niederlage bedeuten.)
Dann gibt es aber auch wieder Phasen, wo die Buchseiten nur so auf den Erledigt-Stapel fliegen. Und Momente, wo man sich gerne in den Allerwertesten beißen würde: Die geforderte Bedingung ist bereits zu Beginn des Zuges erfüllt, ich muss aber eine der Figuren aktiv bewegt haben, um es werten zu dürfen... Es bedarf also einigen Glücks, am Ende als Sieger dazustehen.
Nicht erschlossen hat sich mir, dass man am Spielende alle erfüllten Seiten aneinander legt und vorliest. Abgesehen davon, dass die Zusammensucherei bei den dünnen Mini-Ziffern gute Augen benötigt, ist die lückenhafte Geschichte manchmal etwas... eigenartig.
In Summe ist Fairy tile ein schön gestaltetes Spiel, das vor allem Familien mit Kindern anspricht.
Plus
- Das Spiel hat eine tolle Ausstattung
Minus
- Das Vorlesen der Geschichte ist nur beim ersten Mal interessant, dann immer fast genau gleich
- Man benötigt eine gewisse Frusttoleranz
Kommentar verfassen
Details
12 Gebietsplättchen (doppelseitig)
3 Startplättchen
3 Figuren
36 Buchseiten-Karten
4 Spielhilfekarten
4 Magiemarker
1 Spielanleitung
Statistik
Derzeit findest Du auf spieletest.at
7550 Gesellschaftsspiele-,
1668 Videospielrezensionen
2243 Berichte.