Einsatz Naseband

Ihr kennt Michael Naseband? Nein? Dann seht euch eine Folge von „K11 - Kommissare im Einsatz” an, der glatzköpfige Kriminalkommissar wird euch sofort ins Auge stechen. Nun könnt ihr selbst sein Team verstärken und versuchen, den vorliegenden Fall zu lösen.

Der vorliegende Fall

Wir haben „Post aus Dubai” vor uns liegen (die Geschichte spielt vollständig in Wien), einen von mehreren verfügbaren Kriminalfällen. Ich müsst herausfinden, dass der Mörder von Lorenz Meister ... Nein, das kann ich euch jetzt nicht verraten. Sonst wäre ja die ganze Arbeit schon getan! Wie erzähle ich euch dann, was hinter dem Spiel steckt? 
Ihr habt eine Mappe mit Informationen zur Tat, wie etwa eine Lagekarte des Tatorts, ein Bericht der Spurensicherung oder Protokolle von Zeugenvernahmen.

Wie gespielt wird

Die Gruppe sollte aber nicht zu groß sein (zwei bis fünf Spieler sind angegeben, man kann aber auch mehr Spieler haben, theoretisch auch alleine ans Werk gehen), weil ein weiteres ganz wichtiges Werkzeug zum Einsatz kommt: Ein Computer. Diesen muss man natürlich selbst stellen, alle Spieler sollten guten Blick auf den Monitor haben. Auf einer Internetplattform loggt man sich mit dem in der Mappe befindlichen Zugangscode ein. Nun hat man Zugriff auf eine Datenbank, einen „Live-Chat” sowie Handyortungen, Überwachungskameras ... Alles virtuell, versteht sich. Jetzt, wo ihr alles habt, bleibt nur eines: Findet heraus, wer Lorenz Meister getötet hat. Und warum. Viel Spaß! 

Spieletester

01.11.2018

Fazit

Ich habe Einsatz Naseband - Post aus Dubai per Post erhalten. Ich war überrascht, dass es ein normales Briefkuvert war, in dem es geliefert wurde. Aber man bekommt ja nicht viel physisches Material: 6 Blatt Papier plus Mäppchen. Dafür ist das Spiel natürlich teuer. Jedoch muss man berücksichtigen, dass die Internetplattform erstellt und gewartet werden will. Natürlich darf man nicht erwarten, dass hinter dem „Live-Chat” eine lebende Person steckt. Es ist künstliche Intelligenz, die bei unglücklicher Bedienung auch schon mal einen unbeabsichtigten Spoiler von sich gibt: Sie reagiert allergisch auf Tippfehler bei Personen- und Ortsnamen.

Die Spielanleitung macht einem ein wenig Angst: Daten aus Überwachungskameras sind nicht nochmal aufrufbar, man hat nur eine Chance im richtigen Moment hinzusehen! Uh, na toll. Es zeigt sich aber: Das Bild der Überwachungskamera ist im geteilten Bildschirm ständig präsent, der Ton immer an. Etwas zu verpassen ist also so gut wie unmöglich. Und wie gesagt: Die künstliche Intelligenz gibt einem ja immer wieder Hinweise, wenn man auf Michael Nasebands Fragen nicht die richtigen Antworten gibt.

Das Spiel ist mit dem Zugangscode nur ein einziges Mal spielbar. Sobald man den Fall gelöst hat, verliert der Zugangscode seine Gültigkeit. Die Mappe mit den Unterlagen kann man sich dann einrahmen - oder wegwerfen. Das Spiel weiterzugeben, wie etwa bei Mörderische Dinnerparty, ist nicht möglich. Aber ich denke es wird mehrere Pfade der Lösung geben, damit der Fall in jedem Fall lösbar ist.

Es wird ausdrücklich empfohlen, mit Laptop/PC zu spielen, nicht am Tablet oder Handy. Die Spieldauer ist offiziell mit zwei bis drei Stunden angegeben. Sollte man unterbrechen wollen, ist das kein Problem. Durch den Zugangscode weiß die Plattform, wo man aufgehört hat. Am Ende bekommt man noch eine Zusammenfassung seiner Leistung präsentiert.

Und wie hat es uns gefallen? Zum einen waren wir deutlich schneller als angegeben (ca. 90 Minuten inklusive dem Lesen der Mappe, Onlinezeit 73 Minuten). Die Geschichte war durchaus logisch aufgebaut. Überrascht hat uns, dass Michael Naseband nicht nur seinen Namen für das Spiel hergegeben hat, sondern in den immer wieder eingespielten Videos zu sehen ist und mit den Spielern spricht. Die Videos sind es aber auch, die das Spiel lang machen. Einige sind für das Lösen unabdingbar, andere vernachlässigbar. Wenn man z.B. fast zwei Minuten lang zusehen muss, wie sich Nasebands Auto als Punkt durch den Wiener Stadtplan kämpft, dann ist das langweilig. So wie manchmal das Durchackern der Datenbank, wo sich unter den angepriesenen „Millionen von Einträgen” nur gefühlte zehn Texte verbergen, die man immer wieder zu lesen bekommt. Einmal ist ein Logikspiel eingestreut, das grafisch nicht so recht ins Konzept passen will.

Insgesamt bietet das Krimispiel einen guten Mix aus Beobachtung, Recherche, Zuhören und Kombinatorik.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • verschiedene Aufgaben zur Lösung (schauen, hören, dechiffrieren, kombinieren...)

Minus

  • nur einmalig spielbar, dann ist es entwertet
  • Videos sind manchmal Wartezeiten

Teilen mit facebook twitter

Besucherkommentare

Birgit Wehrmann | 16.05.2021

Ich bin ein großer K11 Fan

Kommentar verfassen

Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 5
Alter: ab 14 Jahren
Spieldauer: 70 bis 180 Minuten
Preis: 19,90 Euro
Erscheinungsjahr: 2018
Verlag: Florian Pertlik
Genre: Deduktion
Zubehör:

1 Mappe mit Anleitung und Unterlagen zum Kriminalfall
1 Kärtchen mit Zugangscode

Es wird benötigt: Laptop/PC mit Internetverbindung

Anzeige

Statistik

Derzeit findest Du auf spieletest.at 7137 Gesellschaftsspiele-,
1656 Videospielrezensionen
2305 Berichte.