The Rise of Queensdale

Seine Majestät, Nepomuk II., entführt euch ins grüne Tal von Queensdale, wo für Königin Margaret ein neues Schloss entstehen soll. Vorher soll aber erst mal eine Stadt entstehen, um den weiteren Schlossausbau zu begünstigen. Hierzu bekommt jeder ein eigenes Stadtviertel zugeteilt.
Die Erfolgsautoren Inka und Markus Brand betreten mit The Rise of Queensdale das Genre der Legacy-Spiele. Es wird sich über mehrere Partien hinweg entwickeln und verspricht immer neue Entdeckungen, unerwartete Wendungen und viel Spannung. Die erreichten Fortschritte behalten die Baumeister nach einer beendeten Partie und knüpfen in den folgenden daran an. Auch die Spielregeln werden sich schrittweise verändern und erweitern.

The Rise of Queensdale verläuft über mehrere Partien, bis ein Spieler die neunte und damit letzte Epoche erfolgreich abschließt. In einer Partie wiederum werden mehrere Spielrunden absolviert. Sie endet, sobald mindestens ein Spieler sein persönliches Epochenziel erreicht hat. Das erste Ziel liegt bei 10 Siegpunkten, das letzte bei 70. Wer ein Epochenziel erreicht hat, geht in der nächsten Partie das nächste persönliche Ziel an.

Auf dem eigenen Stadtviertel stehen einem zunächst nur ein kleiner Hof und vier Bauplätze zur Verfügung. Außerdem startet jeder mit einer Kräuterhütte, die zum Einsammeln entsprechender Kräuterarten durch den eigenen Kundschafter befähigt. Gesteuert wird das Ganze mit fünf Spezialwürfeln, die jeder zu Beginn einer Spielrunde würfelt und danach reihum einsetzt, um deren Funktionen auszuführen. Die Würfel haben zu Beginn vier Seiten mit Rohstoffen für Holz, Stein, Gulden und Lehm sowie zwei mit dem Buchstaben „A“, um entsprechende Aktionen zu aktivieren. Entsprechende Setzfelder für die Rohstoffe sind auf dem vierteiligen Spielfeld zu finden.
Die Aktionen wiederum können auf einem separaten Aktionsplan ausgewählt werden. Hierüber kann der Kundschafter je nach gewähltem freiem Setzfeld 2-4 Felder bewegt werden, um unterwegs entsprechende Kräuter mit diversen Vorteilen zu sammeln. Außerdem gibt es Aktionen, die einem Gulden oder Nahrung in Form von Brot einbringen. Auf dem Wochenmarkt können Rohstoffe gekauft werden. Es können Gefolgsleute angeheuert oder Kräuterhütten errichtet werden. Wer sich an der Armenspeisung beteiligt, dessen Stimmungsmarker steigt. Über die Bauaktion können im eigenen Viertel Gebäude errichtet werden, die mit entsprechenden Rohstoffen bezahlt werden müssen. Einmal errichtete Gebäude werden auf die entsprechenden Bauplätze eingesetzt und verbleiben auch für nachfolgende Partien auf dem Stadtteil des jeweiligen Spielers.

Anfangs stehen nur Produktionsgebäude zur Herstellung diverser Rohstoffe sowie Lagergebäude zur Verfügung. Letztere dienen der Aufbewahrung verschiedener Dinge für die Folgepartien. So können zum Beispiel im Holzlager drei Holz eingelagert werden. Dieselbe Menge können Stein- und Lehmlager speichern. Das Wohnhaus kann zwei Gefolgsleute, ein Vorratsspeicher zwei Brote in eine neue Partie retten. Die Produktionsgebäude produzieren dann für ihre Besitzer Rohstoffe, wenn der eigene Stimmungsmarker entsprechende Stufen erreicht.

Um das eigene Epochenziel erreichen zu können, sind Ruhmespunkte notwendig. Diese erhalte ich u. a. für den Bau diverser Gebäude einschließlich der Kräuterhütten. Auch das Vorrücken des eigenen Stimmungsmarkers, der die Zufriedenheit in der Bevölkerung ausdrückt, kann entsprechende Punkte bringen, wenn ein Fanfarenfeld erreicht wird. Sobald ein Spieler sein Epochenziel erreicht oder überschreitet, wird die laufende Runde noch zu Ende gespielt. Es gewinnt derjenige, der dann sein Zielfeld am weitesten überschritten hat. Jetzt werden noch offene Karten auf Auswirkungen geprüft und eventuell die Epochenende-Karte vorgelesen. Dann werden ein bis zwei Siegel an diejenigen ausgeschüttet, die ihr Epochenziel nicht erreichen konnten. Die Siegel können vor Beginn einer Partie im Krämerladen gegen neue Sticker für stärkere Symbole oder neue Elemente eingetauscht und auf die eigenen Würfel geklebt werden. Insgesamt erhöhen diese beim Würfeln die Chancen auf mehr Rohstoffe und/oder gar bessere Aktionen.

Alle Spieler, die ihr Epochenziel erreicht haben, werden belohnt, in dem sie ein Turmteil bauen und fortan dessen Vorteile zu Beginn einer Partie nutzen können. Sie erhalten eine neue Epochenzielkarte für ihre Charaktertafel und fortan mehr Ruhmespunkte fürs Bauen, für Kräuterhütten und das Erreichen von Fanfaren. Als letztes dürfen alle Spieler Rohstoffe einlagern und über ihre Höfe 4er-Kombinationen in Gulden tauschen und bis zu drei Gulden dort einlagern. Alle restlichen Materialien werden nun abgegeben.

Sobald ein Spieler sein letztes Epochenziel und damit mindestens 70 Ruhmespunkte erreicht hat, endet The Rise of Queensdale. Bis dahin sind einige Partien absolviert worden und sowohl der Spielplan als auch die einzelnen Würfel der Spieler und die Spielregeln haben sich stark verändert. Das Spiel hat sich weiterentwickelt, was ein Legacy-Spiel eben ausmacht.

Spieletester

17.03.2019

Fazit

Wer Legacy-Spiele mag, der wird an The Rise of Queensdale nicht vorbeikommen. Zugegeben, die erzählte Geschichte ist nicht wirklich der Burner, tut dem Spielspaß aber keinen Abbruch. Und darauf kam es meiner Spielgruppe hauptsächlich an, die sich von der ersten Epoche bis zum großen Finale durchgekämpft und bis zum Schluss auch bei der Stange geblieben ist. Und das ist vielleicht auch das größte Manko, wenn man davon überhaupt sprechen darf: Einmal begonnen, muss die Gruppe zusammenbleiben und die 12 bis 16 Partien gemeinsam zu Ende bringen.

Ansonsten sind die Regeln eingängig, halten trotzdem so manche Überraschung mit unerwarteten Wendungen bereit. Das Enwickeln des eigenen Stadtviertels hat viel Freude bereitet. Vor allem die Veränderung der Würfel halte ich für sehr innovativ, auch wenn häufig trotzdem nicht das Erwartete gewürfelt wurde. Da aber auch jede Aktion mit einem beliebigen Rohstoffwürfel bezahlt und somit auch ausgewählt werden darf, hält sich das Würfelpech dann auch in engen Grenzen.

Material und die grafische Gestaltung sind ohne Fehl und Tadel, da hat Michael Menzel wieder ganze Arbeit geleistet. Die prall gefüllte Schachtel hat uns viel Freude und spannende Stunden in schöner Atmosphäre gebracht.
Redaktionelle Wertung:

Plus

  • Materialfülle
  • leichter Einstieg durch überschaubare Regeln

Minus

  • Spielgruppe muss bis zum Finale zusammen bleiben

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Besucherkommentare

Joey | 18.01.2022

Großartiges Spiel, wirklich empfehlenswert!

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 45 bis 60 Minuten
Preis: 64,99 Euro
Erscheinungsjahr: 2018
Verlag: Ravensburger
Grafiker: Michael Menzel
Zubehör:

1 vierteiliger Spielplan
1 Übersichtsplan
1 Aktionsplan
464 verschiedene Plättchen, Marker und Tafeln
126 Karten
21 Holzwürfel
108 Holzteile
1 Stoffbeutel
12 Klebebögen mit 549 Aufklebern
1 Standfuß
1 königlicher Pömpel
1 Übersichtsblatt
4 Familienhistorien

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