The Witches of Cernégula

Veganismus ist voll im Trend, auch Hexen sind mittlerweile davon befallen: Statt Spinnenbein und Krötenschleim kommen nur beste Gewürze in den Hexenkessel, um Liebestränke und Co. zu brauen. Die Kräuterkundler wissen: Während einige Kräuter nur im Sonnenlicht wachsen, findet man andere nur in der Nacht! Und wer der Natur alle Vorräte raubt, wird vergebens auf eine Vermehrung warten.

Dieses Spiel wird mit englischer (und spanischer) Spielanleitung ausgeliefert. Der Spielablauf und das Spielmaterial sind sprachneutral.

Hex hex!

Jeder Spieler schlüpft in die Rolle einer Hexe. Jede hat ihre Spezialfähigkeit sowie ein zugelostes Spezialgebiet der Magie. Ausgestattet mit einem Hexenkessel und einer Kräutertafel kann das große Brauen auch schon beginnen!

Turn Turn!

Wer an die Reihe kommt, dreht seinen Zauberkessel, der in der Mitte der Kräutertafel steht. Drei Stellen sind markiert, diese bestimmen nun die Einkünfte. Von den Kräutern, die zur aktuellen Tageszeit im Spiel passen, erhält man ein bis zwei Stück aus dem Vorrat oder klaut bei einem Mitspieler. Doch Vorsicht! Die Lagerkapazitäten sind begrenzt, wer zu viel nimmt, kassiert Minuspunkte.

Wer genügend Kräuter gesammelt hat, kann einen der ausliegenden Tränke brauen. Man kann entweder den vollen Preis bezahlen, oder um eine Zutat weniger. Letzteres wird natürlich mit Punkteabzügen bestraft. Potentiell ist jeder Auftrag am Ende Siegpunkte wert. Allerdings kann ich sie auch in Minuspunkte umschlagen lassen, wenn ich den Effekt der Karte während des Spiels nutze. Ob der Vorteil den Malus rechtfertigt ist, gilt es gut zu überlegen.

Übung macht den Meister

Anfangs hat jede Hexe ihre Spezialgebiet, was neben laufenden Vorteilen am Spielende auch Punkte wert sein kann. Braut jedoch eine Hexe von einer Sorte mehr Tränke als jede andere, so erhält sie das Spezialgebiet zugesprochen.

Die Sonderfähigkeiten, die den Hexencharakteren selbst zugeordnet sind, kann man natürlich nicht verlieren.

Wertung am Spielende

Wenn der Stapel von Zaubertrankkarten aufgebraucht ist, ende das Spiel. Nun zeigt sich, wer die mächtigste Hexe ist. Die gebrauten Tränke bringen ihre Plus- oder Minuspunkte, Spezialgebiete bringen Pluspunkte, Strafscheiben für übervolle Lager und unvollständige Tränke zählen Minuspunkte. Die Hexe mit den meisten Pluspunkten gewinnt!

Spieletester

22.10.2018

Fazit

Eigentlich ist The witches of Cernégula ein einfaches Spiel: Einkünfte auswählen, eventuell einen Trank brauen, nächster Spieler. Leider wird dieses Vorhaben von der Spielanleitung arg sabotiert, da sie Lücken groß wie Scheunentore hat. Was ich bis heute nicht herausfinden konnte: Darf ich mir immer wieder aufs neue aussuchen, wie herum ich meinen Hexenkessel auf die Kräutertafel lege? Immerhin ist er ja doppelseitig bedruckt ... Wenn die Antwort „Nein, du darfst ihn nur drehen, nicht wenden” lautet, stellt sich gleich die nächste Frage: Gibt es eine korrekte Ausrichtung? Sind die Kessel vielleicht sogar einzelnen Hexen zugeordnet? Sie sind nämlich unterschiedlich in ihrer Anordnung „nehmen - 2x nehmen - klauen”. Und da die Hexen eine Reihung ihrer Stärke haben ... Auch andere Punkte bleibt die Spielanleitung schuldig, das eine oder andere Beispiel hätte nicht geschadet.

Ebenfalls zu bekritteln sind die Symbole auf den Zaubertrankkarten. Um vom Symol „Pfeil mit drei grünen Scheiben, auf eine Kräutertafel zeigend” auf die gemeinte Aktion „Alle anderen Spieler verlieren alle ihre grünen Scheiben eines gewählten Krautes” zu schließen, gehört eine ordentliche Portion Fantasie. In der ersten Partie war uns das egal, es hat niemand eine Fähigkeit eines Tranks eingelöst. Daran war aber auch schuld, dass die Anleitung sagt „Verwendete Tränke zählen am Ende Minuspunkte”. Mittlerweile weiß ich es besser: Die Pluspunkte bleiben bestehen, man muss nur die neben der Sonderfähigkeit abgebildete Zahl abziehen. Und schwupps - Plötzlich ist es doch ganz interessant, was da auf den Zaubertränken steht.

Was mir bei The witches of Cernégula fehlt, ist Innovation. Die Ermittlung der Einkünfte - na gut. Aber alles andere ist hundertfach durchgekaut.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • geringe Wartezeiten

Minus

  • katastrophale Spielanleitung
  • keine Innovation

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 30 bis 45 Minuten
Preis: 19,90 Euro
Erscheinungsjahr: 2017
Verlag: Gen-X Games
Grafiker: Pedro A. Alberto
Zubehör:

4 Kräutertafeln
4 Hexenkesselplättchen
4 Hexenkarten
4 Magiekarten
16 Zaubertrankkarten
50 grüne Marker
15 rote Marker
1 Tag-Nacht-Plättchen
1 Spielanleitung

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