Captain Dice

Piraten! Sie sind ein Schrecken, wenn sie unschuldige Schiffe überfallen. In Captain Dice hingegen kämpfen die Piraten gegeneinander, um möglichst viele Schätze zu erbeuten. Har har har!

Dieses Spiel wird mit japanischer Anleitung ausgeliefert, eine deutsche gibt es als Download. Die Karten tragen japanische Texte, die dank guter Symbolik aber nicht benötigt werden.

Würfelphase

Das Spiel gliedert sich in zwei Phasen, die immer wieder wiederholt werden: Eine Würfelphase und eine Kartenphase. Wer am Ende die meisten Schätze erbeuten konnte, gewinnt das Spiel.

In der Würfelphase liegen je nach Spielerzahl 3x3 oder 4x4 Schatzkarten im Quadrat offen aus. Jede dieser Karten zeigt zwei Würfel. Sobald der Startspieler auf die Glocke schlägt, beginnt das Würfeln. Alle werfen ihre anfangs sechs Würfel. Hat man die zwei auf einer Karte gezeigten Ergebnisse gewürfelt, darf man die entsprechenden Würfel auf diese Karte setzen. Jede Karte darf nur einmal belegt werden.

Jedem Spieler steht es frei, die Würfelphase für alle zu beenden, indem er auf die Glocke schlägt. Vorausgesetzt die Endbedingung ist erfüllt: Wenigstens drei Karten in einer Reihe, Spalte oder Diagonale müssen belegt sein. Derjenige ist ab sofort neuer Startspieler.

Kartenphase

Die Spieler verteilen Angriffskarten aus ihrer Hand verdeckt auf jene Karten, die sie sich in der Würfelphase reservieren konnten. Haben das alle getan werden sie aufgedeckt und ausgeführt. Sechs Arten von Karten gibt es, die in aufsteigender Reihenfolge ausgeführt werden:

0: Kein spezieller Effekt. Diese Karte ist gegen alle Angriffe immun
1: Alle direkt angrenzenden, gegnerischen Karten werden entfernt
2: Alle gegnerischen Karten in dieser Reihe werden entfernt
3: Alle gegnerischen Karten in dieser Spalte werden entfernt
4: Alle gegnerischen Karten in diesen beiden von der Karte ausgehenden Diagonalen werden entfernt
5: Kein Effekt (häufigste Karte)

Haben mehrere Spieler dieselbe Karte gespielt darf zuerst spielen, wer näher am Startspieler sitzt. (Vorteil für denjenigen, der früher an die Reihe kommt.)

Sind alle Karten ausgeführt, so werden Schatzkarten verteilt. Man hat jene Karten sicher, auf denen meine Angriffskarten "überlebt" haben. Liegen meine Karten in derselben Reihe/Spalte/Diagonale und befinden sich zwar Schatz- aber keine gegnerischen Karten dazwischen, so erhalte ich auch diese! Dabei ist wichtig die Spielerreihenfolge einzuhalten. Mitunter "verschwinden" störende gegnerische Karten ehe ich an die Reihe komme. (Vorteil für denjenigen, der später an die Reihe kommt.)

Alle entfernten Angriffskarten landen am persönlichen Ablagestapel. Erst wenn alle Handkarten aufgebraucht sind, bekommt man den Ablagestapel wieder auf die Hand.

Rundenende! Spielende?

Die Auslage wird mit Karten vom Nachziehstapel aufgefüllt und es geht in die nächste Würfelphase. Kann eine Mindestgröße von 3x3 Karten nicht mehr hergestellt werden, endet das Spiel. Gewonnen hat, wer die meisten Schatzkarten ergattern konnte.

Spielvarianten

Die Spielanleitung schlägt unter anderem vor, mal mit umgekehrter Kartenreihenfolge zu spielen oder die Würfelphase erst zu beenden wenn ein Spieler all seine Würfel gesetzt hat. Wichtigste Variante ist aber die "Strategische Würfelphase". Normalerweise würfeln ja alle gleichzeitig und suchen sich so rasch wie möglich ihre bevorzugten Standorte, um sie zu belegen. Jetzt aber würfeln alle einmal und dann ist man reihum an der Reihe. Wer an die Reihe kommt, setzt entweder zwei Würfel auf eine Karte oder würfelt neu. Der Zeitdruck fällt weg, die Glückskomponente bleibt erhalten, die Planbarkeit steigt signifikant (für konstruktives Einsetzen bei einem selbst und für die Verhinderung gegnerischer Killerkombinationen).

Spieletester

21.01.2018

Fazit

Die Würfelphase ist natürlich von Tempo, Glück und genauer Beobachtungsgabe geprägt. Schließlich darf jede Karte nur einmalig reserviert werden. Aber unterschätzt nicht die Taktik die darin liegt, sich Karten in geraden Linien zu reservieren! Die Erträge in der Kartenphase steigern sich dadurch manchmal enorm (bis zu neun Karten kann man mittels seiner drei Reservierungen abstauben!). Also einen Tempogang zurückschalten und sich überlegen, welches Ergebnis man gerne hätte, d.h., überlegen welche Würfle man neu wirft.

In der Kartenphase gehört natürlich Glück dazu, um selbst effektive Angriffe ausführen zu können. Mit welchen Mitteln man kämpft hängt maßgeblich von den Konstellationen der reservierten Karten und von meiner Position relativ zum Startspieler ab. Spielt zum Beispiel ein Spieler auf eine Reihe hin, werde ich mit einer Sicherheitskarte meine Position fixieren oder danach trachten, alle gegnerischen Karten dieser Reihe zu eliminieren; denn er wird Letzteres ebenfalls versuchen!

So lustig Captain Dice anfangs auch ist (vorausgesetzt man hält die Hektik aus), so rasch wird die Gleichförmigkeit langweilig.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • klare Symbolik

Minus

  • sehr monoton

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 20 Minuten
Preis: 25,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2016
Grafiker: Shu Hajime
Zubehör:

24 Würfel
36 Angriffskarten
42 Schatzkarten
1 Glocke
1 Spielanleitung

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