In Quizical werden im Laufe von drei Runden mehrere Fragen gestellt. Das Ziel der Spielenden ist klarerweise, so viele wie möglich davon (korrekt) zu beantworten. Im Optimalfall mehr als alle anderen, denn dann winkt der Sieg. Aber hier ist es nicht damit getan, dass mir jemand eine Frage stellt und ich sie beantworte. Das Ganze gestaltet sich etwas ... intensiver.
Für jede der drei Runden erhalten alle Spielenden ein Set aus acht Antwortkarten, je zwei mit den Werten 1 bis 4. Danach zieht ein beliebiger Spielender eine der Fragekarten aus der Schachtel und wird somit zum Gamemaster. Bevor er aber die Frage in die Runde stellt, wird zunächst mal die Kategorie bzw. Überschrift der Frage genannt. Und genau hier zeigt sich der erste Clou von Quizical: Wer die Frage beantworten darf, wird durch die Antwortkarten bestimmt. Alle Spielenden setzen eine ihrer acht Karten, wobei ein höherer Wert bedeutet, dass man sich sicherer ist, die Frage auch beantworten zu können. Natürlich werden die Karten geheim gesetzt und erst danach gleichzeitig aufgedeckt, was die Angelegenheit schwierig macht, denn die ausgespielte Karte ist dann weg. Will ich eine Frage unbedingt beantworten, lege ich wohl eine 4, wenn ich keinen Trau habe eine 1, aber alles dazwischen? Bluffen, täuschen ... Spannung – einfach, aber effizient. Haben zwei oder mehr Spielende denselben Wert gelegt, treten sie in der Antwortphase gegeneinander an.
Wenn entschieden ist, wer die Frage beantworten darf, wird sie dann auch vorgelesen. Manchmal ist sie um die Ecke gedacht, meistens ist sie fordernd. Immer befinden sich mehrere Hinweise auf der Karte, die in Ruhe nacheinander präsentiert werden sollten – vor allem, wenn zumindest zwei Kontrahenten gegeneinander spielen. Wer den großen Klassiker kennt, wird sich dabei vielleicht ein wenig an den alten PC-Hit You don't know Jack erinnern, denn so ähnlich fühlen sich die Fragen an, was ein zweiter Pluspunkt für Quizical ist.
Der dritte Pluspunkt, der uns endgültig überzeugt hat, obwohl er das Spiel zum Beziehungskiller und Zerreißer von Freundschaften machen kann, ist die Möglichkeit, den Widerstreitenden die Fragekarte auch dann noch zu entreißen, wenn die Frage „Wer darf antworten?” eigentlich schon lange geklärt ist. Man stelle sich folgende Situation vor: Es kommt eine Kategorie, von der ich glaube, recht viel Ahnung zu haben. Ich spiele eine wertvolle Karte und erlange das Recht, die Frage zu beantworten. Sie wird vorgelesen und, tatsächlich, Heureka!, ich weiß die Antwort! Und als ich mich gerade noch in meinem unweigerlich bevorstehenden Ruhm sonnen möchte, schnippt der Typ links von mir schnell einen Pappmarker in die Mitte, schreit die (auch noch richtige) Antwort heraus, schnappt sich die Punkte, die eigentlich mir gebührt hätten und grinst mich dann noch höhnisch an! Alle Spielenden starten mit einem solchen Marker und zu jeder neuen Runde erhalten alle außer dem derzeit Führenden einen neuen hinzu. Und ja, mit denen darf man quasi schummeln und irgendwann mitten drin eine Antwort abgeben. Und nein, ich habe deswegen ganz bestimmt nicht einen heftigen Streit mit meiner Freundin gehabt ... Sicher nicht!
Nachdem eine Frage beantwortet ist (wenn sie denn beantwortet werden konnte), geht die Rolle des Gamemasters an den nächsten Spieler. Wenn alle einmal Gamemaster waren, endet die Runde und nach drei Runden das Spiel. Wer bis dahin die meisten Fragen beantworten konnte, gewinnt!
21,62 €
Fazit
Redaktionelle Wertung:
Spieleranzahl: 3 bis 8
Alter: ab 14 Jahren
Spieldauer: 20 bis 40 Minuten
Preis: 14 Euro
Erscheinungsjahr: 2017
Verlag: moses. Verlag
Autor: Don Reid
Grafiker: Kreativbunker
Alternativer Titel: Wie viel ist dein Wissen wert?
Zubehör:
1 Regel
150 doppelseitige Quizkarten
64 Antwortkarten
7 Mops-Chips
1 Buzzer-Karte