Sponsio

„Gebt dem Volk Brot und Spiele!” Das klingt verführerisch, ist für die Teilnehmer in der Arena des alten Rom jedoch bitterer Ernst gewesen. Wir Spieler sind Besucher der Spiele und wetten auf den Ausgang der Gladiatorenkämpfe. Ave Imperator!

Dieses Spiel wird mit englischsprachiger Spielanleitung geliefert. Der Spielablauf ist sprachneutral.

Auf in den Kampf, Gladiator

Die Gladiatoren sind als Karten zugegen. In vier Farben tragen sie jeweils eine der Ziffern von Eins bis Neun. Nachdem die Karten an die Spieler verteilt werden, wobei immer ein kleiner Talon bleibt, geht es an die Wettphase. Hier kann jeder passen oder eine Aktion ausführen. Zum Ausführen einer Aktion muss man jedoch eine Handkarte offenlegen; ein Nachteil für die später folgende Stichphase, da die Mitspieler Information über meine verfügbaren Karten bekommen. Als Aktionen darf ich eine Wette abgeben (dies kostet zudem eine Münze), mir einen Begabungsmarker nehmen (kostet Münze oder eine weitere offene Karte) oder eine Handkarte mit dem Talon tauschen.
Wer keine einzige Wette platziert, nimmt die Rolle eines Trolls ein. Er möchte, dass die Wetten der anderen Spieler danebengehen.

Was ist eine Wette?

Wetten wollen die eigenen Stiche vorhersagen. Das kann die Anzahl von Stichen sein, die Anzahl enthaltener Farbkarten, ob man den letzten Stich macht, ob jede Karte mit einer Neun einen Stich macht, ob andere Spieler eine Wette verlieren... Einschränkung ist, dass man keine zwei Wetten desselben Typs machen darf (z.B. nicht zweimal zu sagen „Ich mache den letzten Stich”).

Stich mit deinem Schwert!

In der Stichphase werden Karten ausgespielt, wobei die angespielte Farbe wenn möglich bedient werden muss. Andernfalls wirft man irgendeine Karte ab, trumpfen ist nicht vorgesehen. Die höchste Karte der angespielten Farbe gewinnt den Stich, der Gewinner spielt für den nächsten Stich aus.

Auswertung

Man sieht seine gewonnenen Stiche durch. Für jede gewonnene Wette erhält man ein Vielfaches der abgegebenen Münze. Da die Wetten verschieden schwierig zu erfüllen sind, schwankt der Gewinn zwischen dem Zwei- und Fünffachen. Der Spieler mit den meisten gewonnen Münzen in einer Runde erhält Bonusmünzen. Auf der anderen Seite gewinnt ein Troll für jede fehlgeschlagene Wette der Mitspieler zwei Münzen. Außerdem darf er seinen Marker auf der Ausdauerleiste um jeweils einen Schritt nach vorne bewegen. Normalerweise darf man dort nur vorrücken, wenn man all seine Wetten gewonnen hat. Man kann sich am Rundenende dazu entschließen, die dem aktuellen Standplatz entsprechenden Münzen zu kassieren. Oder man spielt mit der Aussicht auf höhere Gewinne weiter, hat aber das Risiko, bei einer fehlgeschlagenen Wette auf Null hinunterzufallen.

Die Schlacht ist vorbei

Ist die aktuelle Runde vorbei, wird nach oben beschriebenem Schema die nächste Runde gespielt. Ein Gewinner steht fest, wenn am Rundenende ein Spieler über ein Vermögen von wenigstens 30 Münzen besitzt. Allerdings werden höchstens fünf Runden gespielt, im Fall des Falles gewinnt der Spieler mit dem höchsten Vermögen. Eine Partie endet vorzeitig, wenn ein Spieler den höchsten Rang auf seiner Ausdauerleiste erklimmen kann, also neun Wetten in Folge gewonnen hat.

Spieletester

05.04.2017

Fazit

Die Grundidee von Sponsio ist, dass man für zusätzliche Wettchancen Informationen über seine Karten geben muss. Das soll den anderen Spielern einen Vorteil im Stichspiel geben. Praktisch ist es aber so, dass üblicherweise nur die niedrigen Karten offengelegt werden und sehr wenig über die Stichmöglichkeiten erfährt. Am ehesten sehe ich die Kartenverteilung, also ob jemand bei einer Farbe zugeben muss oder nicht sofort abwerfen darf.

Etwas umständlich finde ich, dass man eine Münze bezahlt und dann einen Bietmarker setzt. Wenn man gewinnt, nimmt man wieder Münzen oder legt den Bietmarker ab. Warum nicht gleich eine Münze auf die Wette legen?! Aber das ist eine Kleinigkeit.

Meist endet das Spiel dadurch, dass ein Spieler dreißig Münzen angehäuft hat. Und das kann erdrutschartig schnell passieren. Dass jemand den alternativen Spielsieg mit neun gewonnenen Wetten in Folge davonträgt, ist selten. Am ehesten gelingt es, wenn man schon ein paar Wetten gewonnen hat und dann in die Rolle des Trolls schlüpft.

Sponsio ein ein Wett- und Stichspiel, das die in sich gesetzten Erwartungen nicht hundertprozentig erfüllen kann, aber trotzdem zu gefallen weiß.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • Verschiedenste Wettmöglichkeiten
  • Gewinnmöglichkeiten fordern Einsatz und Offenlegung von Informationen

Minus

  • offengelegte Informationen sind nur bedingt nützlich für die Mitspieler
  • erdrutschartiges Spielende möglich

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 3 bis 4
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 30 bis 45 Minuten
Preis: 17,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2016
Grafiker: Niki Czank
Genre: Bluff , Karten , Taktik
Zubehör:

4 Spielertableaus
36 Karten
16 Wetttafeln
20 Wettchips
4 Begabungsmarker
44 Münzen
1 Spielanleitung

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