HABA ist ja eigentlich bei jungen Müttern und Vätern bekannt für hochwertige Kinderspiele. Doch seit einigen Jahren drängt der Verlag auch immer mehr in den Familien-Spielbereich, zumindest was Brettspiele angeht.
Karuba,
Abenteuerland oder
Phara-Oh-Oh! seihen da nur kurz erwähnt.
Mit
Meduris liegt nun das nächste große Brettspiel auf meinem Testtisch und begeistert sofort mit seinem hochwertigen und farbenfrohen Material. Aber auch das ist man von
HABA gewohnt. Kommen wir zum eigentlichen Spiel, denn Blendware Material ist ja nicht ausschlaggebend für ein gelungenes Spiel.
Um was geht es?Bei
Meduris - dem Namen eines heiligen Berges in der nordischen Mythologie - erwirtschaften wir in der Zeit der Kelten diverse Rohstoffe, um damit Hütten und Tempel am Fuße des besagten Berges zu bauen. Ein Druide wandert zeitgleich von Hütte zu Hütte und verlangt von deren Besitzern Opfergaben zu Ehren der Götter. Wer diese Opfer erbringen kann, wird mit Siegpunkten belohnt, wer dies nicht kann oder möchte, verliert einen Siegpunkt. Wer am Ende die meisten Siegpunkte gesammelt hat, den werden die Götter zum Anführer des Stammes auserwählen.
Die Spieler versuchen, die ihnen zur Verfügung stehenden Hütten und Tempel auf den je nach Spielerzahl 32 bis 40 Baufeldern rund um den Heiligen Berg als erster zu errichten. Für jeden Bauplatz ist eine bestimmte Kombination an Gütern erforderlich. Diese wiederum erlangt man in der in den Hängen des Berges angeordneten Hochebene mit den Ertragsfeldern Mine, Steinbruch, Wald oder Schafweide.
Spielablauf Der Spielzug jeden Spielers sieht immer zwei Teile vor. Beim ersten wird gewürfelt und ein kleiner Ertrag ermittelt. Meist bekommen dann alle Arbeiter auf der farblich passenden Hochebene jeweils eines der dortigen Güter. Manchmal bekommen aber auch alle Spieler ein beliebiges Gut oder alle müssen eines abgeben.
Für den zweiten Teil seines Zuges kann der Spieler unter drei Optionen wählen. Möchte er weitere Güter bekommen, dann setzt er einen seiner Arbeiter um und wertet das betroffene Ertragsfeld. Der dortige Arbeiterturm bringt seinen Besitzern dann entsprechend der Position im Turm Güter. Wer mit seinem Arbeiter unten steht erhält ein Gut, wer in der Mitte steht immerhin zwei und wer in einem Dreierturm ganz oben steht erhält drei Güter. Anschließend ist der nächste Spieler am Zug.
Mit Option zwei baut der Spieler eine Hütte auf einem beliebigen freien Bauplatz, indem er die dort geforderten Güter bezahlt. Ein ausliegender Bonus-Chip darf ebenfalls genutzt werden. Für jede angrenzende Hütte zahlt der Spieler noch einmal die geforderten Güter. Ist also nach dem Platzieren der Hütte eine Siedlung mit insgesamt drei Hütten entstanden, kostet das die dreifache Menge. Nach dem Platzieren der eigenen Hütte nimmt sich der Spieler auch immer den zum Baugebiet gehörenden Runenstein – entweder aus dem Vorrat oder von einem der Spieler. Danach rückt der Druide, je nach dem wo er gerade steht, ein Feld vor oder geht bis zur nächsten gebauten Hütte, um dort ein Opferritual abzuhalten.
Die dritte Option ist die Errichtung eines Tempels auf einem unbebauten Feld ohne Bonus-Chip. Auch hier zahlt der Spieler die geforderten Güter und platziert dann einen seiner beiden Tempel. Danach rückt erneut der Druide vor.
Das Opferritual des Druiden fordert Güter des entsprechenden Feldes. Opfert der Spieler nur eines der beiden Güter erhält er einen Siegpunkt. Opfert er dagegen beide Güter, dann bekommt er so viele Siegpunkte wie Hütten in der Siedlung stehen. Kann oder will er gar nichts opfern, wird ihm ein Siegpunkt abgezogen. Der Druide geht immer bis zur letzten Hütte einer Siedlung und bleibt erst stehen, wenn das nächste Feld frei oder durch einen Tempel belegt ist. Überquert der Druide den großen Fluss, dann kommt es zu einer Runen-Zwischenwertung und jeder Spieler bekommt pro vor ihm liegenden Runenstein einen Siegpunkt.
FinaleSobald ein Spieler beide Tempel und alle seine Hütten gebaut hat, sind alle anderen Spieler noch einmal an der Reihe und danach wird die Finalrunde eingeläutet. Der Druide wandert jetzt noch einmal komplett eine Runde um die Hütten und Tempel und fordert erneut seine Opfergaben. Auch hierbei können die Spieler bei Abgabe von Gütern Punkte erhalten oder bekommen einen abgezogen. Ist der Druide einmal herum ist das Spielende erreicht und die Spieler erhalten nun für ihre Tempel so viele Punkte, wie die Anzahl der angrenzenden Hütten egal welcher Farbe. Für einen Runenstein gibt es einen Punkt, für den zweiten zwei, den dritten drei und so fort. Wer also fünf Runensteine sein eigen nennt, bekommt 1 + 2 + 3 + 4 + 5 = 15 Siegpunkte on top. Wer jetzt die meisten Siegpunkt hat gewinnt.