Picassimo

Aus aller Welt sind hochgradige Kunstkritiker angereist, um die bislang noch nie gezeigten Kunstwerke von den berühmten modernen Künstlern Paco Picassimo, Wasidy Kalinsky und Boy Lichtenberg zu begutachten. Doch oh Schreck! Über Nacht sind alle Meisterwerke verschwunden - aber die Ausstellung muss stattfinden!

Als ambitionierter Hobbykünstler musterst du die Tafel des Bildtitels und lässt deiner Kreativität sofort freien Lauf. Doch du solltest nicht zu übermütig werden, denn wenn die strengen Kritiker ratlos vor deinem Kunstwerk stehen, wird die Kritik nicht gut ausfallen. Wer in der Szene der modernen Kunst Erfolg haben will, benötigt nicht nur eine talentierte und flinke Hand, sondern auch ein gutes Auge für die Ergüsse der fachlichen Konkurrenz. Nur so kannst du der nächste Paco Picassiomo werden!

Spielvorbereitung

Jeder Künstler erhält einen Sichtschirm (dieser muss vor dem ersten Spiel vorbereitet werden), eine Länderkarte, einen mitgelieferten non-permanent Stift, ein Malboard, ein Wischtuch (z.B ein Taschentuch) und eine Punktekarte. Die Länderkarte wird links in die transparente Lasche des Sichtschirms gesteckt, und hilft besonders jungen Künstlern den gewünschten Begriff schnell zu finden. Auf die Punktekarte kann gleich der Künstler seinen Namen vermerken. Die Punktekarte ist für alle sichtbar und wird daher vor dem Sichtschirm platziert, alles andere legt ihr in euer Atelier, hinter den Sichtschirm.

Die 7 Vertauschkarten werden gemischt und in der Tischmitte bereitgelegt. Ebenso werden die Begriffskarten gemischt und mit den deutschen Begriffen nach unten neben die Vertauschkarten gelegt.

Leicht, schwer oder doch Profikünstler?

Bei Picassimo gibt es drei unterschiedliche Schwierigkeitsstufen. Vor dem Spiel einigt man sich auf eine der folgenden Schwierigkeitsstufe, die das ganze Spiel hindurch besteht:

Stufe 1: Einfache Begriffe: leicht zu malen, leicht zu erkennen. Besonders geeignet für Kinder.
Stufe 2: Anspruchsvolle Begriffe: knifflig zu malen und erraten. Geeignet für Jugendliche und Erwachsene.
Stufe 3: Profi und Kenner Begriffe: Besonders geeignet für Vielspieler und Vollprofis. Hier sind auch kleine Details von unglaublicher Bedeutung.

Spielablauf:

Jeder Künstler fertigt insgesamt 7 Kunstwerke an, um die Kritiker von seinem Talent zu überzeugen.

1. Ran an die Kunst – die Malphase

Reihum zieht jeder Spieler eine Karte vom Begriffsstapel, dreht diesen geheim um und steckt die Karte rechts in die Lasche des Sichtschutzes. Jetzt geben die Pfeile der Länderkarten Hilfestellung, denn sie zeigen auf die Begriffe und die Schwierigkeitsstufe der gewünschten Sprache. In jeder Stufe gibt es zwei Begriffe. Jeder Spieler sucht sich einen davon aus. Auf das Startkommando „An die Stifte, fertig los!”, beginnen alle Künstler gleichzeitig ihren ausgewählten Begriff zu zeichnen. Doch Achtung, auch in der Kunst gibt es Regeln, an die man sich halten muss.

  • Bilder können in Hoch- oder Querformat gezeichnet werden, doch es muss immer klar sein, wo oben und unten ist. Dabei hilft das HABA-Logo, es muss immer gut lesbar (nicht auf dem Kopf stehend) sein.
  • Das Kunstwerk muss die gesamte Leinwand ausfüllen, kein Teil des Malboards darf leer bleiben.
  • Pfeile, Buchstaben und Zahlen haben in der modernen Kunst nichts verloren.
  • Da die Stunden bis zur Ausstellung bereits gezählt sind, müssen die Künstler unter großem Zeitdruck arbeiten. Wer mit seinem Kunstwerk fertig ist, ruft laut „Stopp!” und legt seinen Stift zur Seite. Künstler die „Stopp!” gerufen haben, dürfen an ihrem Kunstwerk nichts mehr verändern. Die Malphase endet, sobald alle bis auf einen bzw. zwei Künstler (abhängig von Spieleranzahl) „Stopp!” gerufen haben. Nach einem Countdown, „3-2-1”, muss auch der letzte (die letzten beiden) ihre Stifte beiseitelegen.

2. Moderne Kunst fabrizieren – die Vertauschphase

Damit die entstandenen Kunstwerke auch zu wirklich moderner Kunst zählen, werden je zwei der Zeichenfelder des Malboards vertauscht. Der Künstler, der als erstes sein Meisterwerk fertiggestellt hat, deckt die oberste Karte vom Vertauschstapel auf und verkündet seinen Kunstkollegen, welche Felder vertauscht werden. Hinter den Sichtschirmen überarbeitet jeder Künstler im geheimen sein Bild wie gefordert. Achtet beim Vertauschen darauf, dass ihr euer Kunstwerk nicht mit euren Händen verschmiert oder gar Teile davon weglöscht!

3. Große Kunst bewerten – die Kritikerphase:

Der Künstler, der sein Bild in der Malphase am schnellsten fertigstellen konnte, darf sein Kunstwerk als Erster den Kritikern präsentieren. Dazu dreht er sein Bild so, dass es die Mitspieler gleich richtig herum sehen können, hebt anschließend den Sichtschirm hoch und schiebt sein Bild etwas in die Tischmitte, sodass es alle Kritiker gut betrachten können.
In der Rolle der Kunstkritiker, versuchen die Mitspieler, den dargestellten Begriff zu erraten. War der Tipp falsch? Keine Sorge, einfach weiter raten. Solange, bis jemand den richtigen Begriff gerufen hat. Der Künstler bestätigt den richtigen Begriff. Der großartige Künstler und der richtig ratende Kritiker bekommen, für ihre gute Arbeit, jeweils 3 Punkte. Diese werden sofort auf der Punktekarte notiert. Sollten mehrere Kritiker den richtigen Begriff gleichzeitig nennen, erhält jeder von ihnen drei Punkte.
Synonyme zum gesuchten Begriff gelten als richtig (z.B. Streichholz statt Zündholz).
Sollte das Kunstwerk extreme Formen der modernen Kunst angenommen haben und dadurch nicht mehr gut erkennbar sein, hilft vielleicht ein kurzer Blick auf die Vertauschkarte. Mit deren Hilfe kann das Bild im Kopf in seine Ursprungsform zurück gedacht werden und hilft so eventuell beim Raten.
Sollte keiner der anwesenden Kritiker das vorliegende Kunstwerk deuten und den gesuchten Begriff erraten können, ist das Bild als „großes modernes Kunstwerk” durchgefallen. Der Künstler macht die Tauschphase rückgängig und platziert die Malfelder in ihre Ausgangsposition. Währenddessen dürfen die Kritiker weiterhin raten. Kann ein Kritiker diese Kleinkunst dann doch noch erraten erhalten Künstler und Kritiker immerhin noch einen Punkt. Sollte es den Kritikern immer noch nicht gelingen das Kunstwerk zu deuten, obwohl es sich schon in seiner ursprünglichen Form befindet, werden für diese unbedeutenden Kritzeleien keine Punkte vergeben.

So werden reihum alle Kunstwerke von den Kritikern begutachtet. Wurden schlussendlich alle Kunstwerke bewertet, beginnt eine neue Runde. Jeder Künstler legt sein Malboard hinter den Sichtschirm, löscht mit einem Wischtuch sein Bild, legt die alte Begriffskarte beiseite und zieht reihum je eine neue Begriffskarte.

Spielende

Nach der siebten Runde endet das Spiel. Die Künstler vergleichen die gesammelten Punkte auf der Punktekarte. Der Kunstkenner, der durch seine sichere Handführung die besten Bilder zeichnen, durch ein geschultes Auge die Kunstwerke der anderen richtig deuten, und somit die meisten Punkte sammeln konnte, gewinnt das Spiel. Er hat wahrlich das Zeug zum nächsten Paco Picassimo zu werden und der neue Star am Kunsthimmel.

Spieletester

18.03.2017

Fazit

Bei dem Namen HABA denken viele vielleicht an hochqualitatives Spielzeug für Kinder und Kleinkinder. Seit einiger Zeit versucht HABA jedoch auch Fuß in der Spielewelt der Großen zu fassen. Dieser Schritt ist mit Picassimo auf jeden Fall gelungen.

Das Spielprinzip an sich ist ja kein neues, und dürfte dem einen oder anderen aus Spielen wie beispielsweise Activity, Graffiti, Stille Post - Extrem, Monstermaler, etc. bekannt sein. Einer zeichnet, und alle anderen müssen erraten, worum es sich bei der Zeichnung handeln könnte.
Das Besondere und sehr Unterhaltsame bei Picassimo ist die Umstrukturierung der Bilder in sehr bizarre und wirre Konstrukte. So kann es schon einmal einige Zeit dauern, bis ein noch so einfacher Begriff erkannt und erraten wird. Beim Umstrukturieren der Bildflächen im Kopf, kann man die müden grauen Zellen der Mitspieler beim Arbeiten beobachten - sehr unterhaltsam!

Das gesamte Spielmaterial wirkt, wie aus dem Hause HABA gewohnt, sehr hochqualitativ und strapazierfähig. Lediglich die beiliegenden non-permanenten Stifte, die zum Zeichnen benötigt werden, trüben das schöne Gesamtpaket. Bei unseren Testrunden gaben 2 der 6 Stifte innerhalb kürzester Zeit den Geist auf. Dadurch verlor das Spiel extrem an Dynamik, da sich mehrere Spieler Stifte teilen mussten, und so der treibende Zeitdruck wegfiel. Jedoch ließ sich dieses Problem relativ rasch aus der Welt schaffen. Ein kurzes E-Mail an den sehr bemühten HABA-Support, und schon waren neue Stifte unterwegs.

Begriffskarten sind reichlich vorhanden, wodurch sich auch durch mehrmaliges Spielen keine Routine durch immer wiederkehrende Begriffe einschleichen dürfte. Ebenso gibt es Begriffe in sechs verschiedenen Sprachen, was für sprachbegeisterte Künstler großes Potenzial für ein lustiges Vokabellernen birgt.

Nach der letzten Runde, bevor das Spiel wieder weggeräumt wird, sollte gut darauf geachtet werden, dass alle Spieler ihre Malboards und Punktekarten besonders sauber abwischen. Denn sollten die Zeichnungen eintrocknen, können diese nicht mehr so einfach entfernt werden, und man möchte sich doch nicht, aus reiner Faulheit, den kreativen Spielspaß der  nächsten Male trüben. Von mir eine klare Spielempfehlung für alle kreativen Spielfreunde!

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • hochqualitatives Material
  • mehrsprachig
  • bekanntes Spielprinzip, neu erfunden

Minus

  • schon nach kurzer Zeit waren die Stifte kaputt (jedoch rascher Ersatz durch HABA-Support)

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 3 bis 6
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Preis: 25,60 Euro
Erscheinungsjahr: 2016
Verlag: HABA
Grafiker: Christian Fiore
Genre: Kreativ, Puzzle, Quiz
Zubehör:

6 abwischbare Malboards
6 non-permanente Stifte
6 Sichtschirme mit transparenter selbstklebender Lasche
6 Punktekarten
150 Begriffskarten
7 Vertauschkarten
18 Länderkarten
1 Spielanleitung

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