Schweinebammel

Mit Schweinebammel kommt ein weiterer Uno-Verschnitt auf den Markt: Es gilt, wie so häufig, möglichst schnell alle seine Karten loszuwerden. Thematisch finden wir uns auf einem Bauernhof wieder, mit Misthaufen, allerlei Schweinen, Eber Eberhard und dem Bauern Heinrich - eben so, wie man das halt kennt. "Drei Magier Spiele" sind uns bisweilen aber durch ihre innovativen Spielideen bekannt und auch dieses Werk macht hier keine Ausnahme: Dem Konzept werden einige neue Elemente hinzugefügt, so dass der Vergleich mit Uno vielleicht ein wenig hinkt...

Vorbereitung:
Alle Karten werden gemischt und je sieben davon an die Mitspieler ausgeteilt. Die übrigen Karten formen einen verdeckten Nachziehstapel in der Tischmitte; eine davon wird als Anfang eines Ablagestapels aufgedeckt.

Ablauf:
Reihum sind die Spieler am Zug und versuchen ihre Karten loszuwerden, wobei ein Schwein mit dem gleichen Wert des Ablagestapels einfach abgeworfen werden kann. Wer allerdings mit den Zahlenwerten von zwei seiner Karten (zusammengezählt oder voneinander abgezogen) den Zahlenwert der letzten, offen ausliegenden Schweinekarte erreicht, wird gleich beide Karten los.

Spezialkarten können nach Belieben abgelegt werden und sind, wie der Name verrät, spezial:

  • Der Bauer Heinrich nötigt den nächsten Spieler ein Schwein abzulegen, welches den gleichen Wert hat, wie die Karte auf dem Ablagestapel. Kann er dies nicht, muss er eine Karte nachziehen.

  • Das Glücksschwein kann den Wert jedes Schweins zwischen eins und zehn annehmen und so sehr hilfreich zum Abwerfen mehrerer Karten sein.

  • Der freche Eber Eberhard lässt den folgenden Spieler eine beliebige Karte ablegen und daraufhin Karten in Höhe der abgebildeten Zahl ziehen - Sonderkarten zählen dabei immer ganze 10 Karten; nur wenn man den Eber Eberhard selbst zieht, geht das Nachziehen an den nächsten Spieler weiter.

  • Den Misthaufen möchte niemand haben, denn am Ende bringt er saftig Minuspunkte, es sei denn man sammelt gleich alle drei im Spiel vorhandenen ein. Mal ehrlich: Wer möchte denn keine drei Misthaufen haben?! Wenn ein Schwein gespielt wird, dessen Wert mit dem der Handkartenanzahl eines Spielers übereinstimmt, so darf der Misthaufen an jenen Spieler übergeben werden.


Sollte jemand gar nicht legen können, so muss er typischerweise eine Karte vom Stapel nachziehen.
Bei nur noch ein oder zwei auf der Hand verbleibenden Karte(n) muss das Nahen des Spielendes durch einmaliges bzw. zweimaliges, lautes Grunzen verkündet werden - wird dieses vergessen, wird natürlich nachgezogen!

Wertung:
Nachdem ein Spieler alle seine Karten abgelegt hat, kommt es zur Wertung:
Alle Karten zählen Minuspunkte entsprechend ihrem Wert - die Sonderkarten bringen dabei wieder ganze zehn Minuspunkte ein, jeder Misthaufen sogar fünfzehn; hat ein Spieler aber alle drei Misthaufen ergattert, darf er sich mit 30 zusätzlichen Pluspunkten zurücklehnen.
Die Punkte werden notiert und eine weitere Runde gestartet. Nach 4 Runden endet schließlich das gesamte Spiel und der Spieler mit den wenigsten Minuspunkten gewinnt.

Spieletester

Fazit

Schweinebammel bringt jüngeren Spielern, verpackt in ein wahrlich schön gestaltetes und flinkes Ablegespiel, das Addieren und Subtrahieren näher - ältere wird diese Mechanik auf Dauer eher langweilen, auch wenn sie "schnell von der Hand geht". Die Sonderkarten passen sich gut ins Spiel ein, wobei der freche Eber Eberhard fast schon ein wenig zu frech ist: Schnell ist die Kartenhand wieder aufgezogen, es sei denn man hält glücklicherweise eine sehr niedrige Karte auf der Hand; der Misthaufen lässt taktische Vorsicht vermuten, entpuppt sich allerdings als reines und punktemäßig grausames Glücksmoment: Gezielt sammeln lässt er sich nämlich nicht, geschweige denn in den letzten Spielrunden abwerfen. Es lässt sich dennoch festhalten, dass das Spiel immer wieder kurzfristig auf den Tisch kommt und mit seiner hübschen Aufmachung und landbäuerlichen Idee sehr wohl einiges an Spaß verspricht - besonders für Liebhaber klassischer und schnell gespielter Kartenspiele ohne großen Anspruch stellt Schweinebammel eine witzige und preisgünstige Alternative zu altbekannten Kartenspielen dar.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Besucherkommentare

Christoph | 26.02.2010

Da spiele ich doch lieber Uno! Durch die Sonderkarten wird alles unplanbar und ungleich glücksabhängiger.

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 6
Alter: ab 6 Jahren
Spieldauer: 20 Minuten
Preis: 7,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2009
Autor: Inon Kohn
Grafiker: Rolf ARVI Vogt
Genre: Karten
Zubehör:

56 Schweinekarten 16 Spezialkarten Spielanleitung

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