Gespenstische Ruhe im Schlafsaal
Zwölf Königinnen liegen Seite an Seite und schlafen. Wir können sie nicht sehen, nur ihre Bettdecken (also die Kartenrückseiten). Wer an die Reihe kommt, spielt ein oder mehrere Karten aus. Ziel ist es, Königinnen in seinen Besitz zu bekommen.
Zeit zum Aufstehen!
Spielt man einen König aus, so küsst dieser eine Königin wach. Erweckte Königinnen legt man vor sich ab. Jede Königin hat einen Wert zwischen fünf und zwanzig Punkten aufgedruckt.
Mittels eines Ritters kann man eine bereits wache Königin abwerben. Jedoch kann der angegriffene Spieler sich mit einer Drachenkarte zur Wehr setzen.
Ein Zaubertrank kann eine wache Königin wieder in tiefen Schlaf versetzen. Auch gegen solche Magie gibt es Schutzkarten.
Zahlenkarten darf man einzeln oder in Sets gleichlautender Kartenwerte ablegen, oder man hat mehrere Karten, die in Summe eine weitere Karte ergeben (z.B. 1, 4 und 5). Sie haben keine weitere Funktion, außer dass sie einem die Hand für Sonderkarten blockieren.
Der Hofnarr deckt die oberste Karte des Nachziehstapels aus. Ist es eine Spezialkarte, darf man sie behalten und weiter Karten ausspielen. Deckt man jedoch eine Zahlenkarte auf, wird reihum durchgezählt, bis der Kartenwert erreicht ist. Der glückliche Spieler, bei dem das Zählen endet, darf eine Königin wachküssen.
Am Ende des Spielzugs zieht man soviele Karten nach, wie man ausgespielt hat.
Königinnen sind Diven
Zwei bestimmte Königinnen vertragen sich nicht, man kann sie nicht beide gleichzeitig haben. Dafür gibt eine andere Königin die Chance, sofort eine weitere Kollegin wachzurütteln.
Jede Königin hat einen Punktewert. Man gewinnt das Spiel, wenn man die benötigte Anzahl von Königinnen und/oder Punktezahl erreicht hat. Alternativ ist es aus, wenn alle Königinnen erweckt wurden.
Fazit
Ganz ehrlich: Spannend ist anders. Selbst für ein Kinderspiel ist der Glücksanteil sehr hoch: Ich kann es nicht beeinflussen, ob meine aufgedeckte Königin fünf oder zwanzig Punkte wert sein wird. Ich kann noch nicht mal beeinflussen, ob ich einen König ziehe oder nicht. Wenn nicht, ist das extrem ärgerlich. Vor allem dann, wenn man viele Schutzkarten zieht. Da ist dann die ganze Hand mit Zauberstäben und Drachen verstopft, die ich nicht loswerden kann, wenn ich nicht Ziel eines Angriffs werde. Dass eine Situation auftreten kann, in der ich nicht mehr fähig bin, eine Handkarte auszuspielen, zeigt die Nachlässigkeit der hinter dem Spiel steckenden Redaktion. Vielleicht tu ich der Redaktion auch unrecht und es ist ein Übersetzungsfehler: Im Internet findet man englischsprachige Einträge, die Fragen zum Punkt "discard a single card" aufwerfen. Diesen gibt es aber in der beiliegenden Anleitung nicht, hier steht nur etwas von "spiele eine einzelne Zahlenkarte".
Die Illustration der Karten ist vielfältig, aber im ersten Moment bei manchen Karten auch verwirrend. "Ist das ein König oder ein Narr?" - "Es muss ein König sein, da er sowas wie eine Krone trägt, außerdem haben Narren ein einheitliches Bild."
Die Idee hinter Sleeping Queens ist nett (entwickelt von einem 6jährigen Mädchen!), aber es fehlt am Feinschliff. Grafisch ist es sehr schön gemacht, wodurch man Kinder zumindest eine Zeit lang davon begeistern kann. Praktischerweise trainiert das Spiel das Addieren im Zahlenraum bis zehn.
Redaktionelle Wertung:
Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 5
Alter: ab 7 Jahren
Spieldauer: 5 bis 20 Minuten
Preis: 16 Euro
Erscheinungsjahr: 2016
Verlag: Game Factory
Autor: Denise Evarts, Madeleine Evarts, Max Evarts, Miranda Evarts
Grafiker: Jimmy Pickering
Genre: Glück
Zubehör:
12 Königinnenkarten
27 Spezialkarten
40 Zahlenkarten
1 Spielanleitung