Jolly Roger

Ein weißer Totenkopf auf schwarzem Grund, darunter zwei gekreuzte weiße Knochen. So sieht die Piratenflagge, auch Jolly Roger genannt, aus. Beim hier vorliegenden gleichnamigen Kartenspiel dreht sich alles um das, was Piraten bekanntermaßen so treiben. Es werden Handelsschiffe gekapert, Küstenstädte beraubt und gebrandschatzt - aber auch gemeutert und rebelliert.

Schiff Ahoi!

Die Spieler befinden sich auf einem Piratenschiff und wollen gemeinsam fette Beute machen. Gesteuert wird das Ganze mit 150 Karten verschiedenster Ausführung. Zum einen gibt es Crewkarten, die als normale und besondere Charaktere aufwarten. Zum anderen werden Ziele wie Festungen, Handelsschiffe, Siedlungen, Piratenhäfen oder Schatzinseln definiert. Zusätzlich gibt es noch Beutekarten und eine Übersichtskarte.

Bereit machen zum Entern, ihr Landratten

Eine Kaperfahrt beginnt mit der Verteilung einer von der Spielerzahl abhängigen Anzahl an Crewkarten. Dann wird der Kapitän bestimmt, der dann als erste Amtshandlung  seinen Quartiermeister bestimmt. Der Kapitän lässt danach die Segel setzen, gibt dem Steuermann den Kurs und bestimmt das Ziel der Kaperfahrt. Dieses liegt in Form der Zielkarten aus, wobei Festungen, Handelsschiffe und Siedlungen mit ordentlich Beute locken, ohne dass diese vorher genauer bekannt ist. In den Piratenhäfen ist das Schiff sicher und weitere Besatzungsmitglieder in Form von Crewkarten können nachgezogen werden. Nur auf einer Schatzinsel kann man gemachte Beute verbuddeln und so vor Plünderungen sichern.

Die Crewkarten zeigen eine bestimmte Anzahl an Piraten sowie deren besonderen Fähigkeiten, die zum Beispiel bei einem Angriff gebraucht werden. Dies können Kanonen, Säbel oder Navigation sein, oftmals auch mehr als eine. Zusätzlich gibt es noch einzigartige Crewkarten, die besondere Spieleffekte haben. Meistens können diese Karten nur während einer bestimmten Phase ausgespielt werden, wenn zum Beispiel eine Meuterei ausbricht.

Ein festgelegtes Ziel gibt an, welche Fertigkeitswerte man braucht, um erfolgreich zu sein. Der Quartiermeister organisiert den Angriff und fordert die Spieler auf, sich mit den Fertigkeiten ihrer Crewkarten zu beteiligen. Er selbst geht mit gutem Beispiel voran und legt die erste Karte aus. Dann wird die Zielkarte aufgedeckt und es wird überprüft, ob jeweils genügend Fertigkeiten in den drei Bereichen zusammengekommen sind. Wenn dies auch nur bei einem einzigen Bereich nicht geschafft wird, ist der Angriff gescheitert und alle Piraten gehen leer aus.

War der Angriff erfolgreich, werden entsprechend viele Beutekarten aufgedeckt und der Kapitän bedient sich als erster. Dann verteilt der Quartiermeister die restlichen Beutekarten so gleichmäßig wie möglich. Da kann es auch schon mal vorkommen, dass ein Pirat leer ausgeht, weil nicht genügend Beute gemacht wurde. Oder er ist mit dem was er bekommen hat unzufrieden.

Um die Moral unter seiner Besatzung hoch zu halten, bestimmt der Kapitän am Ende einer Runde einen armen Tropf, der ausgepeitscht wird - und das vor versammelter Mannschaft. Er beauftragt den Quartiermeister mit dieser armseligen Aufgabe, der dann einem der Piraten eine Crewkarte von der Hand zieht und diese abwirft.

Meuterei

Oft sind Piraten mit den Entscheidungen des Kapitäns oder seines Quartiermeister unzufrieden. Dies ist dann immer auch ein Grund, eine Meuterei anzuzetteln. Dann können alle, die sich beteiligen möchten, Crewkarten ausspielen, die entweder für oder gegen den Kapitän zählen. Gewinnt der Meuterer, wird er neuer Kapitän und bestimmt sofort einen neuen Quartiermeister sowie ein neues Ziel. Gewinnt der Kapitän, passiert nichts weiter und die Runde wird fortgesetzt.

Nach 10 Runden oder wenn der Beutestapel leer ist, endet die Kaperfahrt und es gewinnt, wer am meisten Beute gemacht hat.

Spieletester

13.02.2017

Fazit

Jolly Roger ist mit der richtigen Gruppe ein turbulentes Kartenspiel, bei dem man auch durchaus mal schadenfroh sein darf. Die Mindestspielerzahl von vier Piraten funktioniert, macht aber wenig Sinn. Je mehr mitspielen, desto lustiger wird die Kaperfahrt.

Dass eine gescheiterte Meuterei ohne Konsequenzen für den Übeltäter ausgeht, erscheint total unlogisch und wurde bei uns mit einer kleinen Hausregel korrigiert: Alle, die nicht für den Kapitän waren, wurden bestraft, indem sie nicht vergrabene Beutekarten abgeben mussten, die dann durch den Quartiermeisterunter unter den "Guten" verteilt wurden. Das gleiche Prozedere natürlich, wenn der Kapitän abgesetzt wurde - so wurde die Stimmung untereinander nochmal ordentlich angeheizt.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 4 bis 10
Alter: ab 12 Jahren
Preis: 18,95 Euro
Erscheinungsjahr: 2015
Grafiker: Loic Billiau
Genre: Karten
Zubehör:

150 Karten:
- 68 Crewkarten
- 35 Zielkarten
- 46 Beutekarten
- 1 Übersichtskarte
1 Spielanleitung

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