Crime Master

Ein Verbrechen aufzuklären ist schwierig. Es gilt nicht nur den oder die Täter zu überführen, sondern auch ihre Motive zu ergründen und etwaige Hilfsmittel sicherzustellen. Und der Tathergang muss natürlich auch noch rekonstruiert werden.
Tathergang

Zumindest verhält sich das im vor uns liegenden Spiel so. Das Grundprinzip ist hinlänglich bekannt, kommen doch seit mehr als einem Jahrzehnt regelmäßig neue Ableger davon heraus: Während eine Person aus der Runde den Kriminalfall in allen Einzelheiten kennt, muss der Rest dem Verbrechen erst auf die Schliche kommen. Das machen sie, indem sie dem sogenannten Ermittlungsleiter Fragen stellen, auf die er nur mit „Ja" oder „Nein" antworten kann, das dann aber auch wahrheitsgemäß machen muss. Kommt euch bekannt vor? Ja, ist wie bei Black Stories.


Allerdings hat sich der Gmeiner Verlag schon noch ein paar Specials einfallen lassen. Zum einen haben die Ermittelnden deutlich mehr Infos. Wir müssen nicht mit einem mehr oder minder obskuren Satz auskommen, sondern haben Infos zum geschehenen Verbrechen, dem Tatort, der Spurensicherung und noch Aussagen von Zeugen. Sogar eine Skizze zum Tatort ist beigepackt. All diese Informationen finden sich auf den Fallkarten. Dort steht auch, welches Amt sich mit dem Fall befasst und welche Einzelheiten der Tat noch herausgefunden werden müssen.
Und da sind wir beim zweiten Unterschied: Statt im Team eine Gesamtlösung zu erraten, spielt hier jeder für sich auf Punkte. Einen Punkt gibt es dann, wenn der Spieler oder die Spielerin eine Einzelheit der Tat erkennt. Davon gibt es immer zwölf, erst dann ist der Fall vollends gelöst. Pro Runde darf man so oft fragen, bis der Ermittlungsleiter eine Frage mit „Nein" beantwortet. Das Regelwerk schlägt aber auch die bekannte vollkooperative Variante vor, an deren Ende dann das gesamte Team eine Wertung bekommt.

Hilfsmittel

Crime Master ist sicher kein Spiel, das in besonderem Ausmaß vom Spielmaterial lebt. Trotzdem können bzw. wollen wir uns hier einen kleinen Kommentar nicht verkneifen: Wie leider so oft beim Gmeiner Verlag sind auch in diesem Fall die Karten wieder weich wie Papier. Eine falsche Bewegung, ein Windstoß oder ein umgefallenes Glas und das Spiel ist hin. Dafür gibt's Abzüge in der B-Note. Regelwerk und Fälle sind aber relativ klar geschildert, wobei wir auch hier nicht ganz am Deuten und Interpretieren vorbeikommen – das macht aber auch einen Teil des Spaßes aus.

Spieletester

16.10.2016

Fazit

Crime Master erinnert frappierend an Black Stories. So sehr, dass es sich auch den Vergleich damit gefallen lassen muss: Das vorliegende Spiel kommt ernster daher, dafür auch etwas realistischer. Spielerisch ist Crime Master durch verschiedene Kategorien und eine Wertung, die auch teilweise Lösungen des Rätsels statt nur „gelöst" oder „nicht gelöst" zulässt, etwas vielseitiger und spannender. Im Umfang bietet eine Edition der Black Stories etwas mehr.

Summa summarum gefallen uns die schwarzen Klassiker aus dem Hause moses. Verlag etwas besser, weil sie leichtgängiger sind. Grundsätzlich können wir dem Ansatz, aus einer sehr freien Beschäftigung ein etwas mehr reglementiertes Spiel zu machen, aber auch etwas abgewinnen. Nur hätte man das für unser Empfinden dann konsequenter durchziehen und sich etwas mehr vom schlicht und einfach witzigeren Vorbild distanzieren müssen. In dieser Form werden wir aber lieber zum Klassiker greifen.

Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 99
Alter: ab 14 Jahren
Spieldauer: 15 bis 30 Minuten
Preis: 9,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2016
Verlag: Gmeiner Verlag
Autor: Sonja Klein
Zubehör:

1 Regel
25 Fallkarten
25 Lösungskarten
1 Block, um herausgefundene Einzelheiten der Tat festzuhalten

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