Wer kennt ihn nicht, Ludwig den XIV. genannt, der Sonnenkönig. Das Volk hungerte, jedoch die königliche Familie, der Hofstaat, die adlige Oberschicht und alle mit den entsprechenden Beziehungen zum Hof lebten in Saus und Braus. Kein Wunder, dass auch zu diesen Zeiten jeder versuchte, ein Stückchen vom großen Kuchen abzubekommen. Dazu musste man aber natürlich über den entsprechenden Einfluss am Hof verfügen oder sich diesen erst einmal verschaffen. Eigentlich sollte „Palais Royal“ ja „Versailles“ heißen, aber aus rechtlichen Gründen musste der Hans im Glück Verlag den Namen des Spieles ändern. Schade eigentlich, sind sie doch alle versammelt, die Gestalten aus der französischen Geschichte, der König, seine Mätresse und der Kardinal, um ihr munteres Treiben um Einfluss und Macht zu beginnen. Die Spieler schlüpfen in die Rolle eines, zwar nicht zum königlichen Hofstaat gehörenden, aber durchaus vermögenden, Bürgers. Dieser verfügt über eine gewisse Anzahl an Dienern und eine gehörige Menge Geld, hat allerdings leider keinerlei Beziehungen, Privilegien oder Bekanntheit am königlichen Hof. Das soll sich jedoch nun mit Hilfe des Spielers grundlegend ändern.
Vor Spielstart lassen die Spieler aus den beiliegenden Materialien erst einmal die Schlosslandschaft entstehen, in welcher sich das kommende, bunte Treiben abspielen wird. Aus dem Schlosspark, dem Tummelplatz der Adligen, besteht die eine Hälfte des Spielplanes. Aus den einzelnen Bereichen des Schlosses, welche durch neun verschiedene Plättchen repräsentiert werden, besteht die zweite Hälfte. Diese Bereiche werden in zufälliger Anordnung ausgelegt. Jeder Spieler hat zu Beginn des Spieles 18 Diener und etwas Geld zur Verfügung. Mit Hilfe der Diener muss nun versucht werden, in den einzelnen Bereichen des Schlosses Mehrheiten zu erzielen oder aber zumindest anwesend zu sein. Ist dieses gelungen, kann die zugehörige Aktion ausgeführt werden, welche z.B. Geld, höfische Gunst oder aber Privilegien generiert. Mit diesen Mitteln ausgestattet sollte es nunmehr ein Leichtes sein, die Adligen, welche im Schlosspark flanieren, zu überzeugen, sich einem anzuschließen.
Aber zuerst gilt es, sich die genaue Kenntnis über die einzelnen Schlossbereiche zu Nutze zu machen. Diese Bereiche gliedern sich wie folgt: die Münzerei, die Gemächer des Königs, die Gemächer der Madame de Pompadour, sowie die Räume des Kardinals. Dazu kommen die Schreibstube und der Hintereingang des Schlosses. Fehlen nur noch das große Eingangstor, der Ehrenhof und das Treppenhaus. In den beiden zuletzt genannten Bereichen haben die Spieler von Beginn an eine vorgegebene Anzahl an Dienern zur Verfügung. Nun gilt es im jeweiligen Zug des Spielers, durch geschicktes Bewegen und Einsetzen der Diener, Mehrheiten in einzelnen Schlossbereichen zu erzielen, um hier zusätzliche Boni zu erhalten. Zudem können die Möglichkeiten der einzelnen Schlossbereiche schon bei Anwesenheit nur eines Dieners der eigenen Fraktion ebenfalls sofort genutzt werden. Hat der Spieler nach seinen Bewegungen zwischen den Schlossbereichen die entsprechenden und ihm zustehenden Vergünstigungen erhalten, kann er im Anschluss daran versuchen, im Schlosspark flanierende Adlige anzuwerben. Dazu sollte man allerdings über die entsprechenden Voraussetzungen, also Gold und königliche Gunst, verfügen. Der „Besitz“ der Adligen bringt dem Spieler am Ende des Spieles einen großen Teil der Siegpunkte, sowie manchmal zusätzliche Vergünstigungen während des Spieles. Vor Spielbeginn wurde der Schlosspark mit 36 verdeckt gezogenen Adligen bevölkert. Halten sich nun zu einer bestimmten Zeit während des Spiels nur noch 12 oder weniger Adlige im Schlosspark auf, beginnt sofort die letzte Spielrunde.