Via Romana

Provinz um Provinz wächst das Römische Reich. Sorgsam geplante Straßen und mächtige Kastelle verbinden die wichtigsten Städte und sichern die römische Vorherrschaft in den neuen Gebieten.

Als ich den Titel Via Romana das erste Mal gehört habe, dachte ich an ein Spiel, bei dem es um Wege nach Rom geht. Ein Blick auf den Spielplan (Frankreich) und Recherchen im Internet brachten mich dann aber zu der Erkenntnis, dass es sich wohl um Wege des römischen Staates handeln soll, genauer gesagt um den Bau von Straßen in den römischen Provinzen. Oft wird im Zusammenhang mit Via Romana auch Zug um Zug genannt, da ich aber dieses Spiel nicht kenne, kann und will ich auch keine Vergleiche ziehen.

Dass vorgestanzte Teile vor dem ersten Spiel aus dem Rahmen gelöst werden müssen, ist völlig normal. Auch das man zwei Teile zusammensetzen muss, findet man öfter. Doch bei Via Romana bleiben die Wegweiser und der Legionsadler leider so ohne weiteres nicht zusammen. Und nicht in jedem Haushalt findet sich sofort ein Kleber, mit dem dann allerdings das lästige auseinander Fallen der Teile der Vergangenheit angehört.

Bevor man jetzt mit dem Spiel loslegen kann, müssen noch die Vorbereitungen getroffen werden. Der Spielplan wird ausgelegt und die Stadtmarker für die Städte ausgelegt (Wieviel wovon wohin müssen kann man dem Plan entnehmen). Sind weniger als 4 Spieler dabei, müssen noch Wegstrecken für die Bebauung gesperrt werden. Dies geschieht mit Hilfe der Wegweiser, die man dann einfach auf der Strecke platziert. Die übrigen Wegweiser (bei Vollbesetzung eben alle) und der Legionsadler werden auf das Vorratsfeld gestellt. Die 55 Karten werden gemischt, jeder Spieler bekommt 4 von ihnen auf die Hand, weitere 4 werden offen auf dem Plan ausgelegt, der Rest verdeckt daneben. Wenn jetzt auch noch jeder Spieler Kastelle, Meilensteine und Spielübersicht in seiner Farbe erhalten hat, kann es auch schon fast losgehen. Die Auftragstafeln müssen noch verdeckt verteilt werden, überzählige verschwinden ungesehen in der Spielschachtel. Noch schnell den Startspieler ermittelt und es ist wirklich soweit.

Beginnend mit dem Startspieler setzt nun jeder Spieler ein eigenes Kastell auf eine beliebige freie Stadt. Das weitere Setzen von Kastellen und Meilensteinen ist abhängig von den Karten. Hierbei bestimmt die Farbe der Karten, in welcher Provinz gebaut werden darf. Eine Karte spielen bedeutet, ein Meilenstein darf auf ein Straßenfeld oder ein Stadtfeld gleicher Kartenfarbe gesetzt werden. Die ausführlichen Bauregeln verraten, dass ein Meilenstein immer an einen vorhandenen Spielstein (Unabhängig davon, ob es sich um den eigenen oder einen fremden Spielstein handelt) anschließen muss. Kastelle hingegen dürfen beliebig gesetzt werden, benötigen allerdings zwei Karten gleicher Farbe. Aber keine Regel ohne Ausnahme, auch Joker genannt. Werden gleichzeitig 2 Karten verschiedener Farben ausgespielt, so darf man seinen Meilenstein auf einen Straßenfeld oder Stadtfeld beliebiger Farbe bauen. Will man dagegen 2 Meilensteine bauen, so muß das Symbol auf der Karte berücksichtigt werden. Beide Meilensteine müssen nebeneinander platziert werden. Natürlich gilt auch hier: In der Stadt muß bereits ein Meilenstein oder ein Kastell stehen und die Bebauung muß fortgesetzt werden. Die Spielübersicht, die jeder Spieler ja vor sich liegen hat, zeigt all das noch einmal in Kurzform.

Wenn eine Straße fertig gestellt wurde, wird sofort gewertet. Es befinden sich also Spielsteine in beiden Städten und auf jedem Straßenstück. Der Spieler mit den meisten Spielsteinen nimmt sich den obersten Stadt-Marker, falls noch vorhanden, von einer der beiden Städte. Ist kein Stadt-Marker mehr vorhanden, geht er leer aus. Die übrigen Spieler, die mitgebaut haben, bekommen Karten vom offenen Vorrat, oder, wenn dieser aufgebraucht ist, vom verdeckten Stapel. Danach werden alle Meilensteine von den Straßenfeldern entfernt. Da die Straße ja jetzt fertig gestellt ist, wird sie mit einem Wegweiser gekennzeichnet.

Das Spiel endet, sobald die Wertung ausgelöst wird, mit welcher der letzte Wegweiser gesetzt wird. Jetzt kommt auch der Legionsadler zum Einsatz, denn er flattert zum auslösenden Spieler und bringt ihm dadurch 2 zusätzliche Siegpunkte bei der Endabrechnung. Die Runde wird noch zu Ende gespielt, kommt es dabei zu weiteren Wertungen wird wie üblich verfahren.
Jetzt wird gezählt. Jeder Stadt-Marker zählt den aufgedruckten Wert, jedes Kastell bringt so viele Siegpunkte, wie der zugehörige Stadt-Marker neben der Stadt, der Legionsadler zählt 2 Siegpunkte, ein erfüllter Auftrag bringt 5 Siegpunkte. Ein Auftrag ist erfüllt, wenn der Spieler 4 Stadt-Marker in den Farben vorweisen kann, die auf seiner Auftragskarte abgebildet sind. Der Spieler mit den meisten Siegpunkten gewinnt.

Spieletester

15.07.2009

Fazit

Via Romana ist ein schön gestaltetes Spiel, bei dem mittels Spielkarten agiert wird. Dadurch, dass die Kartenhand nicht nur durch einen verdeckten Stapel, sondern auch durch 4 Karten des offenen Vorrats ergänzt werden kann, wird das Glücksmoment etwas verringert, lässt sich natürlich nicht ganz ausschließen. Taktisches Vorgehen ist aber auf jeden Fall erforderlich. Durch die Einschränkungen der Wegstrecken ist das Spielgefühl zu zweit und zu viert annähernd identisch, man kann sich in beiden Fällen nicht unbedingt aus dem Weg gehen. Das kleine Manko der auseinander fallenden Steckteile lässt sich mit etwas Kleber lösen, ansonsten kann man auch nur das Wegweiserplättchen auf die Strecke legen, es sieht dann nur nicht so schön aus. Die Spielregel ist kurz, sehr informativ und dabei verständlich, sodass der Einstieg in das Spiel auch Familien und Gelegenheitsspielern leicht fällt.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 45 Minuten
Preis: 25,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2008
Verlag: Goldsieber
Grafiker: Christian Fiore
Genre: Strategie
Zubehör:

1 Spielplan, 96 Spielsteine, 55 Karten, 4 Spielübersichten, 40 Stadt-Marker, 20 Wegweiser, 5 Auftragstafeln, 1 Legionsadler, 1 Spielregel

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