Ich muss zugeben, dass ich prinzipiell ein großer Fan von
Doris & Frank Spiele bin. Aber von den vielen Spielen, die sie heraus gebracht haben, gefällt mir persönlich
Ursuppe am besten. Wie oben in der Einleitung beschrieben gefällt mir die Idee von Amöben, die mit der ändernden Schwapprichtung der
Ursuppe hin und her geschaukelt werden sehr gut.
Aber auch das Spielprinzip ist sehr schön und lässt sich rund spielen.
Jede Spielphase wird reihum abgehandelt, daher ist jeder Spiel immer wieder recht schnell dran.
Eigentlich macht aber die eigene festgelegte Taktik den wirklichen Spielreiz aus.
Man muss sich sehr wohl überlegen, welche Genkarten man sich aussucht, da mit dieser Kartenkombination das Überleben und Siegen bestimmt.
Dazu ist die begrenzte Anzahl an Genkarten auch mit entscheidend.
Schließlich hätte jeder Spieler gerne die Karte „Ersatzkost“, wo man um eine Farbe weniger, aber dafür ein Würfelchen mehr, fressen muss, oder „Genügsam“, wo man einfach einen Nährstoff wenige braucht.
Eine sehr gute Strategie ist, viele Amöben immer wieder ins Spiel zu bringen, wo man mit „Sporen“ seine Amöben irgendwo auf das Feld stellen darf bzw. mit „Teilungsrate“ weniger Biopunkte bei der Zellteilung zahlt und „Lebenserwartung“, wo die Amöben einen Schadenspunkt mehr aushalten.
Aber es gibt noch unzähligen Kartenkombinationen, die zu einem Sieg führen können. Dazu könnte ich noch lange weiter philosophieren, aber das würde einfach den Rahmen sprengen.
Fakt ist, dass wir nach all unseren Spielrunden noch immer nicht alle Kombinationsmöglichkeiten ausgeschöpft haben.
Wichtig ist, dass man auch den Ozonwert nicht überschreitet bzw. genug Biopunkte übrig zu hat um die Differenz bezahlen zu können.
Auch die Schwapprichtung der
Ursuppe neuen Umweltkarte legt den Spielern oft Steine in den Weg, weil man oft nicht passiv in eine bestimmte Richtung getrieben werden möchte.
Zum Beispiel gibt es auf dem neuen Feld keine passenden Nährstoffe oder man bleibt auf seinem Feld stehen, weil sich dort die Spielplangrenze befindet. So oder so verliert man einen Lebenspunkt.
Daher ist man oft mit dem Würfeln gezwungen aktiv in eine anderen Richtung zu schwimmen.
Dafür muss man aber pro Würfelwurf einen Biopunkt ausgeben.
Hier kommt das Spielglück am stärksten zur Geltung, weil man immer in die Richtung schwimmt, die auf der Windrose mit den Augenzahlen angegeben ist.
Die Würfelzahl für die jeweilige Richtung ist immer gleich: Nach Norden muss eine 2, nach Westen eine 1, nach Osten eine 3, nach Süden eine 4 gewürfelt werden. Bei einer 5 bleibt man immer stehen und bei einer 6 darf man sich die Richtung aussuchen.
Die Illustrationen sind im Stil des Verlags entsprechend, wobei der Spielplan etwas bunter gestaltet sein könnte. Ansonsten sind
Doris Matthäus Illustration entzückend, die besonders bei den Genkarten zur Geltung kommen.
Ursuppe ist von der Idee und seinen taktischen Möglichkeiten sehr lange spielbar.
Die begrenzte Spieleranzahl ist durch die Erweiterung Ursuppe Erweiterungssatz: Frisch abgeschmeckt dann auch für 5 und 6 Spieler spielbar.
Meiner Meinung nach ist Ursuppe ein tolles Strategiespiel mit einer kleinen Glückskomponente gespickt.