Keltis

Wer kennt noch Lost Cities? Ein Spiel für zwei Personen, in dem man sich aufmachte um mittels Expeditionen fünf vergessene Orte der Welt aufzusuchen. Ein knappes Jahrzehnt hat der Autor ins Land ziehen lassen und daraus nun ein Spiel für zwei bis vier Personen konstruiert.

Wir erkennen bereits am Spielplan einiges wieder: zum Beispiel dass es fünf Expeditionsrouten gibt, sowie die Punkteabzüge bei mangelndem Erfolg einer Expedition. Aber auch der Spielverlauf ist weitgehend unverändert; das heißt man spielt eine Karte aus und ergänzt seine Handkarten wieder auf zehn Stück. Für das Spielen einer Handkarte hat man zwei Möglichkeiten:
- an eine eigene Expedition anlegen
- auf einen Ablagestapel werfen
Für beide Fälle gilt: Die Karten werden stets farblich getrennt gehalten, womit sich bei zweiterem Ablauf fünf Ablagestapel bilden. Wer nachzieht, darf sich vom verdeckten Stapel oder einem der Ablagestapel bedienen.

So weit war die Sache bekannt, jetzt kommen wir zu den Neuigkeiten:
Expeditionen müssen nicht streng aufsteigend sein, sie können auch streng absteigend gelegt werden. Eine gelegte Karte erlaubt sofort einen Schritt auf dem dazugehörigen Expeditionspfad. Wer Glück hat findet auf seinem Zielfeld eines der Wegplättchen, die allesamt mit positiven Ereignissen bestückt sind. Wichtig zu erwähnen sind hier die Wunschsteine, die am Spielende bei der Abrechnung schlagend werden.

Sobald eine gewisse Anzahl Spielfiguren den obersten Bereich der Expediontspfade erklommen hat (oder wenn der Nachziehstapel aufgebraucht ist), schreitet man zur Wertung. Jede Spielfigur bringt Punkte für ihre Position auf der Expedition. Je mehr Schritte man geschafft hat, desto mehr Punkte bringt das ein. Wer jedoch kurz nach dem Start "verhungert" ist, bekommt Minuspunkte aufs Auge. Wer eine Route nicht begonnen hat, bekommt dafür weder Plus- noch Minuspunkte. Jene Route an der man mit der großen Figur gewandert ist, bringt die doppelte Punktezahl.
Ähnliches gilt für die bereits erwähnten Wunschsteine: Erst eine gewisse Anzahl bringt Pluspunkte, wenige oder keine reißen hingegen ein Loch ins Punktekonto.

Die Summe aus Expeditions- und Steinpunkten ergibt den Sieger. Wie viele zum Sieg reichen, hängt stark von der Spielerzahl ab. Bei vier Spielern sind es entsprechend weniger Punkte, weil man einfach seltener an die Reihe kommt. In dieselbe Richtung lenken die Wunschsteine, von denen jedem Einzelnen weniger bleiben. Besonders ärgerlich wird es, wenn man nur einen einzigen Stein erwischt hat (somit 3 Minuspunkte); hätte man ein zweiten Stein erwischt, wären stattdessen zwei Pluspunkte aufs Konto geflossen. Fünf Punkte mehr oder weniger sind ganz schön viel und können knappe Partien entscheiden.

Stellen wir uns also die Frage: Braucht es die Wegekärtchen (mit den darunter befindlichen Wunschsteinen) wirklich? Was bringen die anderen Sorten?
- Da gibt es noch Kleeblätter, die einen sofortigen, weiteren Schritt erlauben...
- ...und Punktekärtchen, die sofort ein paar Punkte bringen
Das Erreichen von Wegeplättchen stellt also stets einen Anreiz dar, konstruktiv weiter zu spielen: Man wird es sich gut überlegen lange auf optimale Karten zu warten, weil sonst die Gegner in den Genuss all der Boni kommen. Fast scheint es so, als wäre das die einzige Lebensberechtigung der Wegeplättchen.

Bei der grafischen Gestaltung wurden (der Name Keltis ist Programm) keltische Symbole und mystisch schillerndes Grün verwendet. Das ist zwar keinesfalls als hässlich zu bezeichnen, verleiht dem Spiel aber mehr Atmosphäre als die Motive aus Lost Cities.

Spieletester

10.05.2008

Fazit

Es bleibt alles beim Alten, nur dass die Zahl der möglichen Mitspieler erweitert wurde. Wer sich mit den Wegeplättchen nicht anfreunden kann, spielt einfach ohne sie - funktioniert genauso prima. Wer also kein Lost Cities daheim hat oder mal mit mehr Personen spielen möchte, ist bei Keltis gut aufgehoben.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

Teilen mit facebook twitter

Kommentar verfassen

Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Preis: 24,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2008
Verlag: Kosmos
Autor: Reiner Knizia
Zubehör:

1 Spielplan, 110 Spielkarten, 4 Kleeblätter, 16 kleine und 4 große Spielfiguren, 4 Zählsteine, 25 Wegekärtchen, 1 Anleitung

Anzeige

Statistik

Derzeit findest Du auf spieletest.at 7125 Gesellschaftsspiele-,
1656 Videospielrezensionen
2304 Berichte.