Im Bann der Pyramide

Der Verlag Adlung-Spiele ist durch seine Kartenspiele im Mini-Schachtelformat berühmt geworden. Neben tollen Spielideen (genannt seinen hier zum Beispiel Verräter und Meuterer) stecken auch stabile Karten in den Päckchen. Umso mehr blutet dem Fan das Herz, wenn man ein paar dieser Karten schändlich misshandeln, in diesem Fall umknicken, muss. Aber nur so kann man aus den Archäologenkarten eine stehende Figur formen. Durch den doppelseitigen Aufdruck können sowohl männliche als auch weibliche Mitspieler einen passenden Charakter wählen.

Als Spielidee dient die Erforschung einer neu entdeckten Pyramide. Vier Abenteuer gilt es zu bestehen, ehe man sich in der Königskammer der ultimativen Herausforderung stellt. Solche Erkundungen brauchen natürlich gute Ausrüstung, vorhanden als Leitern, Seile, Fackeln und Spitzhacken in Kartenform. Dazwischen finden sich noch Sonderkarten, wie etwa eine Mumie, Flüche und Skarabäen, mit denen man sich selbst Vorteile verschaffen oder die Mitspieler sabotieren kann.

Jedes Abenteuer hat einen individuellen Wert, der mit Hilfe der Ausrüstungsgegenstände erreicht oder übertroffen werden soll. Diese Karten müssen aber erst abgehoben werden. Hinderlich ist das Handkartenlimit von 10 Stück, weshalb man spätestens dann aufs Karten Tauschen umsteigen muss: das macht man allerdings nicht mit den Spielpartnern, sonder mit dem Nachziehstapel. Um Gegenstände in das aktuelle Abenteuer zu investieren, muss man sie von der Hand ausspielen und vor sich auslegen. Prinzipiell darf aber immer nur eine Karte gespielt werden, zudem ist nur die aktuell eingestelle Art von Ausrüstng erlaubt.

Wo wird eingestellt, welche Ausrüstung derzeit Pflicht ist? Im Depot neben der Königskammer. Hier darf man drehen, wenn man eine entsprechende Zauberkarte spielt oder man den Wert einer Expedition genau trifft. Zweiteres hat noch einen weiteren Vorteil: man ist gleich nochmals an der Reihe.

Um das Spiel zu gewinnen, muss man das Abenteuer in der Königskammer mit exaktem Wert bestehen. Bis dies geschehen ist, hat man ca. 30 Minuten seiner Zeit investiert. Eigentlich ein Klacks, wenn man die Entwicklungszeit des Spiels bis zu seiner heutigen Form hernimmt: Fast 10 Jahre zuvor ist bereits Der Schatz des Pharaos erschienen, das bis auf wenige Sonderkarten den exakt selben Ablauf besaß. Leider hielt ich diese frühere Auflage bislang nicht in Händen, sodass ich keine Bewertung über eine Verbesserung oder Verschlechterun im Spielfluss abgeben kann.

Spieletester

31.01.2007

Fazit

Bei der nunmehrigen Version ist zu sagen, dass es sich um ein recht glücksbetontes Spiel handelt. Bedingt wird das durch das oftmalige Kartenziehen, was durchaus fad werden kann und eine passive Haltung suggeriert. Der Knoten platzt oft erst dann wieder, wenn jemand ein größeres Kartenkontingent tauscht und mit einer so erworbenen Zauberkarte dem Depot eine neue Ausrichtung verleiht. Andere dagegen würden sich am liebsten in den Po beißen, weil sie ebenfalls gerade getauscht haben und endlich Karten des "alten" Ausrüstungsgegenstandes dabei waren.

Im Spiel wohnt also eine Portion Ärgerfaktor, genauso wie man Glücks- und Taktikelemente vorfindet. Dies nenne ich eine ideale Mischung, um einen Spieleabend in Schwung zu bringen.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 5
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Preis: 6,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2006
Verlag: Adlung-Spiele
Genre: Karten
Zubehör:

5 Abenteuerkarten, 1 Königskammerkarte, 5 Archäologenkarten, 1 Depotkarte, 54 Pyramidenkarten, 1 Anleitung

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