Auf Heller und Pfennig

Wir haben es hier mit einem eher seltenen Knizia zu tun. Einem jener mathematisch angehauchten Spiele, die trotzdem oder eben deswegen Spaß machen. Wir haben ein Legespiel vor uns, bei dem einerseits die Taktik wichtig ist, andererseits kann die beste Taktik durch die bösen Gegner zerstört werden und sich sogar ins Gegenteil verkehren.

Das Spielbrett, ein Marktplatz mit sechs mal fünf freien Plätzen, lädt die Spieler ein, ihre Marktstände aufzubauen und betuchte Adelsleute in ihre Gasse zu bringen, und lädt auch ein, den Gegnern die Gauner und Diebe auf den Hals zu hetzen.

Jeder Spieler bekommt seine Marktstände, geprägte Holzscheiben mit den Ziffern 1 bis 4 (je nach Spieleranzahl unterschiedlich viele) und von den verdeckten Plättchen nimmt sich jeder Spieler eines, sieht es an und legt es verdeckt vor sich ab, dort bleibt es zur späteren Verwendung liegen und wird dann eingesetzt, wenn es besonders günstig erscheint. Geld bekommt jeder Spieler zu Beginn auch, und zwar 50 Heller.

Ein Spielzug besteht aus dem Ziehen eines Plättchens und auf dem Spielplan ablegen ODER dem Setzten eines eigenen Marktstandes auf dem Spielplan ODER dem Ablegen des zu Beginn gezogenen Plättchens auf dem Spielplan. Je nach Situation entscheidet man sich für einen der Züge. Natürlich muss man bei jedem Zug die Wertung im Auge haben. Gewertet wird, wenn der Marktplatz voll belegt ist. Dann wird jede Reihe und jede Spalte getrennt gewertet und Punkte werden in Münzen ausbezahlt. Pro Runde gibt es demnach 11 Wertungen.
In jeder Spalte und Reihe (Gassen) werden die Punkte der schwarzen Kunden addiert, davon abgezogen werden die Punkte der roten Gauner, das Ergebnis kann positiv oder auch negativ sein. Jeder Spieler, der mit einem oder mehreren Marktständen in der gewerteten Gasse vertreten ist, bekommt die Summe multipliziert mit dem Wert seiner Marktstände ausbezahlt oder muss entsprechend viel in die Kasse zahlen.
Sonderplättchen multiplizieren Gewinn oder Verlust oder teilen eine Gasse in zwei Bereiche, die getrennt gewertet werden.
Markstände mit Wert 1 bekommt man nach der Wertung zurück, höherwertige kommen für die weiteren Runden aus dem Spiel.

Spieletester

23.12.2006

Fazit

Der Reiz des Spiels liegt einerseits im Wissen um das eine verdeckte Plättchen, welches man überraschend einsetzen kann, andererseits im einfachen Mechanismus, dem auch Wenigspieler schnell erliegen können. Auch ein wenig Bosheit ist im Spiel, wenn man in einer Gasse mit gegnerischen Marktständen den Steuereintreiber ablegt.

Insgesamt ein nettes Spiel, das super funktioniert, sich flott spielt und ohne lange Vorbereitungen auskommt. Spielplan ausklappen, Geld austeilen, Plättchen mischen und verdeckt bereitlegen.
Los geht die Marktschreierei.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 45 Minuten
Preis: 20,00 Euro
Erscheinungsjahr: 1994
Verlag: Hans im Glück
Autor: Reiner Knizia
Genre: Glück
Zubehör:

40 geprägte Holzscheiben in vier Farben mit Werten 1-4, 22 federgezeichnete und kolorierte Plättchen, 1 Rundenzähler, 1 mittelalterlicher Spielplan (=Marktplatz), 1 Handvoll Heller und Pfennige, die Spielregel.

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