Hart an der Grenze

Nur nicht nervös werden. Schau den Sheriff in die Augen und lächle. Nur nicht stottern. „Was haben Sie in dem Koffer?“ Verdammt er hat mich!!! „Äh… nur drei Krüge.“ Der Sheriff wendet sich zum nächsten Touristen. Gott sei Dank! Doch er kommt zurück „Machen Sie bittä Koffer auf!“ Oh, nein! Gerade wenn ich zwei Flaschen Tequila darin versteckt habe. Wenn er diese findet, muss ich eine saftige Geldstrafe zahlen. Bestechen vielleicht funktioniert es, geht mir durch den Kopf. „Sagen Sie mal, was verdienen Sie eigentlich so…?

Als Tourist versucht jeder Spieler möglichst wertvolle Waren über die Grenze zu schmuggeln und in Dollar umzuwandeln. In jeder Runde schlüpft ein anderer Spieler in die Rolle des Sheriffs, der die Angaben eines Mitspielers kontrollieren darf. Aber wehe, man wird beim Schmuggeln erwischt! Dann drohen empfindliche Geldstrafen. Vielleicht kann man sich ja noch geschickt herausreden und den Sheriff gegen etwas Kleingeld überzeugen, doch noch ein Auge zuzudrücken.

Zum Spiel an sich. Die Spielanleitung ist leicht zu lesen und wird durch zahlreiche Beispiele verständlich erklärt. Nachdem sich jeder Spieler einen dieser schönen Metallkoffer geschnappt hatte, fingen wir mit dem Spiel an. Schon nach wenigen Spielzügen, wusste ein jeder was er zu tun hatte. Es war sehr amüsant zu beobachten, wenn die anderen Mitspieler versuchten von sich anzulenken, wenn der Sheriff nach dem Inhalt der Koffer fragte. So entwickelte sich immer ein kleines Katz und Mausspiel. Die Taktik: Wer am besten lügen konnte ohne aufzufallen, der hatte vom Sheriffspieler am wenigsten zu befürchten. Auffallend war, wer die meisten Waren im Koffer hatte wurde eher vom Sheriff aufgefordert seinen Koffer zu öffnen, als wenn man nur zwei oder gar eine Ware versteckt hatte.

Eine andere Methode war, als Spieler nichts zu schmuggeln und trotzdem viele gleiche Waren im Koffer zu haben. Wollte der Sheriff dann den Koffer sehen, so konnte der Spieler als Belohnung zusätzlich Geld von der Bank bekommen und durfte die Karten trotzdem behalten. Die böse Überraschung kam dann aber bei der Endabrechnung. Einige Waren sind von der Wertigkeit etwas zu hoch angesetzt. Zu viele verschiedene Waren zu besitzen bringt nicht viel und sich nur auf die zwei wertvollsten Waren zu konzentrieren kann auch ins Auge gehen, wenn ein anderer Mitspieler eine Karte mehr besitzt als man von einer Ware hat, und schon bekommt der andere Spieler das ganze Geld.

Spieletester

05.04.2006

Fazit

Trotzdem ist „Hart an der Grenze“ ein lustiges Familienspiel mit hohem Glücksfaktor. Ein Spiel für zwischen durch, ohne viel darüber nach zu denken, sondern man muss nur gut lügen können, und als Sheriff nur nicht auf die Lügen der anderen Spieler hereinfallen.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Besucherkommentare

Arno Steinwender | 05.04.2006

Gleich vorweg - die Ausstattung des Spiels ist einzigartig. Die sechs kleinen Metallkoffer machen schon was her, obwohl sie für das Spiel nicht unbedingt notwendig wären.

Der Spielablauf ist einfach, wenn man ihn erst einmal verstanden hat und es macht Spaß illegale Waren zu schmuggeln, bzw. sie als Grenzbeamter zu suchen.

Allerdings hat das Spiel einige entscheidende Haken.
1.) Es dauert für meinen Geschmack etwas zu lange. 2/3 der Spielzeit würden mir genügen.
2.) Die Endwertung ist VIEL zu mächtig. Hier darf eine bestimmte Anzahl von Waren zum doppelten Preis verkauft werden. Wer es schafft viele Statuen zu diesen Konditionen zu verkaufen entscheidet das Spiel ziemlich sicher für sich. Das ist frustrierend. Zuerst spielt man 45 Minuten um dann festzustellen, dass alles nur auf die Endwertung hinausläuft!
3.) Die Karten kommen sehr leicht durcheinander. Es gibt den Nachzugstapel und den Ablagestapel, Handkarten, Karten im Koffer die gerade geschmuggelt werden, Karten die geschmuggelt wurden und auf den Verkauf warten und Karten UNTER dem Koffer die bis zur Schlussrunde aufbewahrt werden. Bei 5 Spielern liegen also 17 Kartenstapel am Tisch herum. Chaos ist also vorprogrammiert.

Fazit: Hart an der Grenze ist ein Eyecatcher der viel verspricht, das Versprechen aber leider nichthalten kann. Mit etwas mehr Feinschliff hätte das Spiel zum wirklichen Hit wärden können - schade.

seb | 26.03.2008

Das Problem bei einem Spiel zu sechst ist, dass in der letzen Runde die Karten knapp werden oder teilweise sogar fehlen. Dies passiert, wenn alle ihr Gewissen über Bord schmeißen und hemmungslos schmuggeln.
Sonst ist das Spiel echt klasse aber meiner Meinung nach eher ein Spiel für 4 oder 5 Spieler - da bei drei Spielern die Möglichkeiten zu schmuggeln sehr gering sind und bei sechs Spielern irgendwann die Karten fehlen.
Die Endwertung bringt meiner Meinung nach erst richtig den Schwung in das Spiel - sonst ist man zu sehr von den gezogenen Karten abhängig. Zudem muss man die Gegner auch einschätzen, wie risikofreudig sie sind und damit hat man auch schon genug zu tun....

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 3 bis 6
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 60 Minuten
Erscheinungsjahr: 2006
Verlag: Kosmos
Grafiker: Michael Menzel
Genre: Bluff
Zubehör:

6 Reisekoffer aus Metall 140 Spielkarten 100 Geldscheine 12 geprägte Holzsteine 1 Sheriffstern zum Anstecken 1 Spielregel

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