Quadlino + Mühle

Mühle - wohl einer DER Klassiker unter den Brettspielen. Der neue Verlag intellego holzspiele hat es zu seinem Erstlingswerk auserkoren. Nun gut - Mühle alleine findet sich in jedem gut sortierten Haushalt. Also wurde noch Quadlino dazugepackt. Was ist denn das nun wieder? Eine interessante Abwandlung von Vier gewinnt.

Wenden wir uns zuerst der Ausstattung zu. Es muss ja ganz schön was in der Schachtel sein, wenn man auf das Gewicht sieht. Öffnet man die Schachtel, so ist es weniger Vielfalt als vielmehr Qualität, mit der dick gepunktet wird: Die gesamte Ausstattung ist aus Holz; die Spielteine Vollholz und das Spielbrett Multiplex (verleimte Lagen).

Es sind zwei Varianten lieferbar: Classic und Color. Mit persönlich gefällt die Classic-Variante besser, bei der das Spielbrett aus Buche besteht und die Spielsteine aus Ahorn bzw. Nuss gefertigt wurden. Leider hat diese Variante einen höheren Preis als die Color-Edition. Bei dieser ist das Spielbrett aus Birke, die Spielsteine sind grün und rot lackiertes Holz ohne näherer Angabe der Baumart. Bei beiden Ausgaben ist das Spielbrett beidseitig gefräst, auf der einen Seite wird Quadlino und auf der anderen Seite Mühle gespielt.

Die Spielfläche für Quadlino besteht aus 49 Ausfräsungen, in denen die Spielsteine sicheren Halt finden. Es gibt zwei Spielarten: Mit allen Spielsteinen oder mit nur 4 Steinen je Spieler.
Die Variante mit allen Steinen: Abwechselnd setzen die Spieler einen Spielstein aus dem Vorrat, wobei sie versuchen eine Reihe aus 4 Steinen waagrecht oder senkrecht zu bilden (diagonal gilt nicht!).

Die Variante mit 4 Steinen je Spieler: Wieder wird abwechselnd aus dem Vorrat gesetzt, bis dieser aufgebraucht ist. Von nun an nimmt man einen Stein vom Spielbrett und setzt ihn an anderer Stelle wieder ein. Das Ziel bleibt das gleiche: Die Erschaffung einer Viererkette. Diese Variante hat den Vorteil, dass es zu keinem Patt kommen kann.

Beide Varianten zeichnen sich dadurch aus, dass sie den Spielern eine vorausschauende Spielweise abverlangen - die zweite Variante noch mehr als die erste. Durch die beliebige Platzierung der Steine am Spielplan ist Quadlino wesentlich interessanter als 4 gewinnt, bei dem die Position der Steine fix an die untere Kante gebunden ist.

Nun erkläre ich Mühle. Was, er erklärt Mühle? Warum denn das?! Das kennt doch jeder! Ja, das hatte ich auch gedacht. Aber die Erfahrung hat mich gelehrt, dass viele heutzutage die besten Strategiespiele kennen, aber Klassiker wie eben Mühle oder Halma noch nie in der Hand hatten. Dabei hat Mühle ein ansehnliches Potential für strategisches Geplänkel!

Mühle spielt man auf jener Spielplanseite, auf der sich 27 Ausfräsungen befinden. Angeordnet sich sie in Form dreier, ineinander verschachtelter, Quadrate. Waagrecht und senkrecht benachbarte Ausfräsungen sind durch (in diesem Fall geschwungene) Linien verbunden. Die Spieler haben je 9 Spielsteine, die abwechselnd auf den Spielplan gebracht werden. Bereits nun gilt es, waagrechte und senkrechte Linien von drei gleichfarbigen Steinen zu bilden bzw. beim Gegner zu verhindern. Sind alle Steine am Spielplan, werden die Spielsteine entlang der Linien gezogen. Die Zugweite ist auf 1 Feld begrenzt.

Wer eine Linie von 3 eigenen Steinen bilden konnte, hat eine der namensgebenden Mühlen geschaffen. Als Belohnung darf man einen gegnerischen Spielstein vom Spielplan nehmen. Ist ein Spieler so arg gebeutelt, dass er nur noch 3 Spielsteine hat, gilt die Zugregel für ihn nicht mehr. Ab sofort darf er seine Spielsteine beliebig auf leere Felder umsetzen - ein großer Vorteil. Sobald ein Spieler nur noch 2 Steine hat, ist das Spiel für ihn verloren.