Schnelldenker

Wie viele Knochen hat ein menschliches Handgelenk? Wie viele Dalmatiner at Cruella De Vil gestohlen? Wie lautet die närrische Zahl im Kölner Karneval und wie viele Milchzähne hat das Gebiss eines Kindes? Kann man wissen. Muss man aber nicht, denn bei Schnelldenker geht es viel mehr um Schnelligkeit und das richtige Einschätzen von Größenordnungen.

Bevor es losgehen kann werden die vier Punktekarten und ein Notizblock bereitgelegt. Jeder Spieler entscheidet sich für eine Farbe und nimmt die entsprechende Spielerkarte an sich.

Ein Spieler ist der erste Moderator für vier Fragen. Er legt eine Karte in die Mitte des Tisches. Auf der Karte ist eine Zahl abgebildet (z.B. 23). Der Platz links neben der Karte steht für den Zahlenbereich von 1 bis 22, der Platz rechts neben der Karte für den Zahlenbereich von 23 und mehr.

Nun liest der Moderator eine Frage vor. Auf das Kommando „Schnelldenker“ legen nun alle Spieler (außer dem Moderator) ihr Spielerkarte schnell in den Zahlenbereich den sie für den richtigen halten – alle Antworten sind Zahlen. Der schnellste Spieler der richtig gelegt hat bekommt eine Punktekarte. In der ersten Runde einen Punkt.

Die eben vorgelesene Frage mit ihrer Antwort wird nun neben die bereits ausliegende Karte gelegt. Nun gibt es bereits einen Zahlenbereich mehr und es wird natürlich schwieriger richtig zu tippen. Dafür gibt es in der zweiten Runde aber auch zwei Punkte, dann drei und schließlich vier.

Nachdem vier Runden gespielt und alle Punktekarten vergeben wurden notiert man wie viele Punkte die Spieler gesammelt haben. Der nächste Spieler übernimmt den Posten des Moderators. Es wird eine neue Karte in die Tischmitte gelegt und die Punktekarten werden wieder eingesammelt.

Nachdem jeder Spieler einmal moderiert hat endet das Spiel. Gewonnen hat derjenige der die meisten Punkte gemacht hat.

Schnelldenker ist ein schnelles Partyspiel das etwas an Anno Domini erinnert. Es ist schneller erklärt und eine Partie dauert kaum länger als 20 Minuten. Eigentlich ein ideales Spiel für zwischendurch möchte man denken – und das wäre es auch, wenn da nicht einige Mängel wären.

Schnelldenker hat ein Problem mit vielen Spielern und das sollte bei einem Partyspiel ja wohl nicht sein. Zu Beginn liegt eine Karte aus, es sind also zwei Zahlenbereichte da, auf die man setzen kann. Eine 50:50 Chance also, die natürlich jeder der bis zu fünf Spieler (der Moderator darf ja nicht) wahrnehmen will und so darf man nicht lange fackeln, sonst zieht man den Kürzeren. Es artet also dazu aus, dass alle Spieler auf das Zeichen „Schnelldenker“ ihre Karte irgendwo hinknallen – möglichst schnell eben. Da kommt es gar nicht mehr so sehr darauf an, dass man gut schätzen kann, denn wenn man langsam ist kommt man so und so nicht zum Zug. Dieses Manko wird besser, wenn mehr Karten ausliegen oder wenn weniger Spieler teilnehmen, aber bei sechs Spieler und vorgeschlagenem Standardspiel (1 Karte zu Beginn) wird Schnelldenker ad absurdum geführt. Dabei hätte man diesen Fehler im System leicht durch eine andere Punktewertung beheben können. Man benötigt ja so und so Stift und Zettel, also warum bekommt nicht jeder der richtig tippt Punkte? Wer schneller ist wird entsprechend höher entlohnt. Etwas mehr Tests im Vorfeld hätten dem Spiel sicherlich gut getan, denn es steckt mehr in Schnelldenker als herausgeholt wird.

Das die Anleitung nicht darauf eingeht was passiert, wenn die Antwort auf eine Frage bereits ausliegt soll hier nur am Rand erwähnt werden. Wir haben es so gespielt, dass diese Frage einfach hinten angereiht wird.

Spieletester

17.03.2006

Fazit

Schnelldenker wartet mit einer netten Spielidee auf. In voller Besetzung macht das Spiel nach den beigelegten Regeln keinen Spaß, da durch die eingeschränkten Antwortmöglichkeiten nur die Reflexe und nicht das Hirn gefordert wird. Wer nicht davor zurückschreckt seine eigenen Regeln zu machen und das Spiel entsprechen zu adaptieren, der kann auch mit Schnelldenker seinen Spaß haben.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

Teilen mit facebook twitter

Kommentar verfassen

Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 3 bis 6
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Preis: 13,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2006
Verlag: Amigo
Autor: Keith Meyers
Grafiker: Hans-Jörg Brehm
Genre: Party
Zubehör:

236 Fragekarten, 6 Spielerkarten aus Kunststoff, 4 Punktekarten, 1 Spielanleitung

Anzeige

Statistik

Derzeit findest Du auf spieletest.at 7125 Gesellschaftsspiele-,
1656 Videospielrezensionen
2304 Berichte.