Sternenschiff Catan

Im Jahr 1995 war es, als uns Die Siedler von Catan das erste mal auf Erkundungstour mitnahm. Angesiedelt ist das Geschehen allerdings weit davor, nämlich in der Zeit der Wickinger. Einige Jahre später, 1999, waren aus den braven Siedlern bereits Sternenfahrer Catan geworden. Beide Spiele sind für 3-4 Spieler ausgelegt. Was allerdings tun mit den vielen Personen, die meist zu zweit spielen? Für sie gab es das Die Siedler von Catan - Das Kartenspiel, das ein Die Siedler von Catan für 2 ist. Jetzt verwundert es nicht, dass auch für die Sternenfahrer ein Zweierspiel entwickelt wurde: das Sternenschiff Catan.

Auf dem Flug durch die unendlichen Weiten versuchen sich die Siedler vor allem als Händler. Doch Geld ist nicht alles, wie uns schon unsere Eltern gelehrt haben. Geld ist nur Mittel zum Zweck, um wieder neue Rohstoffe zu kaufen. Nur ein kleiner Teil der Rohstoffe wird über den Ertrags- und Flugwürfel ausgeschüttet.

Die Rohstoffe benutzt man, um seinem Sternenschiff Upgrades zugute kommen zu lassen. Die wichtigsten Ausbauten sind der Antrieb und die Bordkanonen. Ein besserer Antrieb verleiht einem einen größeren Bewegungsradius und somit eine größere Auswahl bei den Aktionen. Kanonen wiederum braucht man, um gegen die gefährlichen Piraten zu bestehen. Natürlich lassen sie sich mit Wegezoll milde stimmen, das kann man sich auf Dauer aber nicht leisten.

Man reist also von Planet zu Planet, um Rohstoffe zu kaufen und zu verkaufen. Auf bestimmten Planeten kann man Handelsstationen bauen: dies bringt Freundschaft mit andernen Völkern und permanente Tauschmöglichkeiten. Voraussetzung ist allerdings, dass man ein freies Handelsraumschiff hat. Auch das baut man mittels der Rohstoffe. Es startet vom Hangar aus, wo auch Kolonieschiffe gebaut werden können. Kolonien sind eigentlich wichtiger, da sie die Ertragschancen beim Würfelwurf steigern und Siegpunkte zählen.

Weil wir gerade bei den Siegpunkten sind: Neben den Kolonien gibt es weitere Siegpunktquellen. Genannt seinen vor allem der Held der Völker und der Freund der Völker. Held wird man, indem man mehr Orden sammelt als der Gegner. Mit Orden wird man belohnt, wenn man Piraten ausschaltet und Missionen des galaktischen Rates erfüllt. Der Freund der Völker wird über die Anzahl der Handelsstationen bestimmt.

Eine interessante Rolle nehmen die verschiedenen Zentren im Schiff ein. Sie bringen einem in der ersten Ausbaustufe, diese kann jeder Spieler für sich errichten, Vorteile. So kann man Einfluss auf den eingeschlagenen Kurs nehmen, seine Aktionszahl erhöhen oder dem Gegner Rohstoffe zwangweise abkaufen. Die zweiten Ausbaustufen, diese kann jeweils nur ein Spieler bauen, verstärkt den Vorteil und bringt einen Siegpunkt.

Wer 10 Siegpunkte angehäuft hat, gewinnt das Spiel.

Spieletester

26.07.2006

Fazit

Klingt leicht, ist es aber nicht. Zum einen ist die Flugweite des Raumschiffs begrenzt, was sich durch zusätzliche Antriebe kompensieren lässt (wenn es nicht auch was kosten würde...). Zum anderen kann man nicht gezielt Planeten anfliegen, sondern die Reihenfolge wird zufällig bestimmt. Der Spieler hat nur die Wahl, in welchen Raumsektor er möchte.

Wer dies komisch findet, dem kann ich als Astronom sagen: Auch in unserem Sonnensystem ändert sich die Lage der Planeten zueinander ständig! Mal ist uns der Merkur am nächsten, das nächste mal die Venus und ein anderes mal der Mars. Von da her trifft der Zufall die Realität sehr gut.

Zu bemängeln ist die Spieldauer. Nur langsam kommt man überhaupt zu einem zweiten und dritten Siegpunkt (man startet mit 1 Kolonie). Meist gibt es bei ca. 7 Punkten einen Durchhänger. Es müssen erst aus dem Reservestapel neue Karten ins Spiel kommen, die Siegpunkte bringen. So dauert eine Partie selten weniger als eine Stunde, Anfänger müssen überhaupt mit mehr als 2 Stunden (Regelstudium exklusive!) rechnen.

Wer nun so lange spielt, ist etwas betrübt, wenn der Sieger bereits Runden vor Schluss feststeht. Das Spiel leidet nämlich unter dem verbreiteten Problem "Wer schon hat, dem wird noch gegeben". Wer sich also bereits Vorteile erkämpfen konnte, hat es im weiteren Spielverlauf wesentlich einfacher. Der andere kann diesem Vorsprung nur Nachlaufen, in einigen Fällen aber nie gutmachen! So steht zum Beispiel die maximale Ausbaustufe der Zentren in jedem Spiel nur 1x zur Verfügung. Es bleibt nur, sich auf ein anderes Gebiet zu konzentrieren - gleichwertiger Ersatz kann es aber nicht sein, da man seine Strategie ja vielleicht anders ausgerichtet hatte.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 90 Minuten
Preis: 12,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2001
Verlag: Kosmos
Autor: Klaus Teuber
Grafiker: Franz Vohwinkel
Genre: Taktik
Zubehör:

2 Spielpläne, 70 Raumsektorenkarten, 12 Abenteuerkarten, 18 Zentrums-Kärtchen, 8 Kolonie- und Handelsschiff-Kärtchen, 2 Würfel, 6 Bordkanonen, 6 Antriebe, 10 Rohstoffanzeiger, 2 Wissensanzeiger, 2 Sondersiegpunktkarten, Spielgeld, 1 Anleitung

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