Professional Magic

Der Zauberkasten hat uns auf den ersten Blick begeistert. Das Material wirkt (aus der Ferne) sehr professionell und ansprechend, was das Zaubern gleich um ein Vielfaches spannender macht, als mit den bunten Plastikkästen, die man sonst am Markt findet.

Also, nichts wie ran an den Kasten. Und schon entdeckt man den ersten Trick: Nicht alles ist Silber was glänzt: Auch wenn es für den Zuseher so aussieht, sind die Becher, Ringe und Glashalter nicht aus Metall, sondern nur versilbertes Plastik. Das ist zwar schade, macht aber für den Zuschauer keinen unterschied. Die Teile für die Münztricks sind jedoch aus echtem Messing und bringen so ein sehr gutes Gefühl in die Hände des angehenden Magiers.

In Summe kann man zum Material sagen, das es großteils wirklich hochwertig ist. Nur ab und an wurde gepfuscht. So ist ein ganzer Kartentrick nicht vernünftig vorführbar, weil verschiedene Karten verwendet wurden: Das Zauberdeck besteht aus vergilbten, dickeren Karten, und polierten, neueren. Der Trick funktioniert aber nur mit gleich aussehenden Karten.

Ansonsten ist am Material aber nichts auszusetzen. Dafür jedoch an der Anleitung: Hier scheint es, hat man sich die Tricks von mehreren Autoren zusammengeglaubt. Einmal ist man mit dem Leser per Du, dann wieder per Sie. Das ist aber das geringste Übel. Da die Tricks in vier Sprachen erklärt werden, von denen Deutsch die letzte ist, ist der Text oft auf einer anderen Seite als die Bilder, weshalb viel Blätterarbeit notwendig ist. Und das wiederum stört natürlich beim Einüben eines Zaubertricks. Weniger störend, aber dennoch auffällig ist, dass Text und Illu manchmal nicht zusammenpassen: Im Zeitungstrick wird erklärt, wie man ein Tuch verschwinden lässt. Die Fotos zeigen aber eine verschwindende Karte. Und wozu die „magische Spirale“ dient, bleibt überhaupt ein Rätsel in alle Ewigkeit. Zu ihr wird nur gesagt, dass man Daumen und Zeigefinder so oft bewegen kann, wie man möchte.

Die Tricks selbst sind nicht nur sehr umfangreich, sondern auch großteils verständlich erklärt. Wie viele Tricks sich im Heft finden, wird nirgendwo angegeben. Wenn ich mich nicht verzählt habe, sind es aber 25. Dabei werden die einzelnen Tricks in unzusammenhängender Reihenfolge vorgestellt. Die Tricks mit den Karten werden sogar doppelt erklärt: Denn dem Kartenpackerl liegt nochmals eine Anleitung mit (den selben) 8 Tricks bei.

Spieletester

12.06.2006

Fazit

Der Zauberkasten beeindruckt durch sein professionelles Outfit, auch wenn dieses – wie in der Zauberbranche üblich – mancherorts mehr Schein als Sein ist. Dennoch erhält man ein gutes Handwerkszeug für die nächste Close-Up Performance. Wenn man dann die Tricks noch richtig arrangiert und ein wenig Leben in seine Show bringt, und nicht die Angaben der Anleitung herunter betet, wird es dem Nachwuchsmagier sicherlich gelingen, sein Publikum im wahrsten Sinn des Wortes zu verzaubern.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 1
Alter: ab 10 Jahren
Preis: 50,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2002
Verlag: Kosmos
Zubehör:

Durchdringer, Kartendeck, Spezialkarten, 3 versilberte Becher, Bälle, Plastikflasche, Metalldosen, Metallröhre, Metallkugel, Ringe, Zauberschnur, Spirale, 1 Handbuch

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