Hellas

Griechenland wird im dortigen Volksmund Hellas genannt. Der Peloponnes und seine vorgelagerten Inseln können auf eine lange Historie zurückblicken. In eben diese Geschichte versetzt uns das Spiel Hellas zurück.

Zwei verfeindete Lager stehen sich gegenüber, wobei jeder Spieler den Anführer eines Lagers mimt. Vorrangiges Ziel ist die Besetzung von zehn Städten. Derer gibt es am Spielbeginn aber erst acht, ebensoviele Krieger und Schiffe sind zu sehen. Eine Erhöhung dieser Zahlen kann erst durch die Spieleraktionen erfolgen. Die möglichen Aktionen sind:

  • Verstärkung

  • Seefahrt

  • Angriff


Bei der Verstärkung, wie sollte es anders sein, rekrutiert man neue Krieger und/oder Schiffe aus dem Vorrat, die sofort ins Spielgeschehen eingreifen. Üblicherweise darf man drei neue Figuren ins Spiel bringen, außer man hat mehr der einflussreichen Tempelstädte unter seiner Kontrolle.

Die Seefahrt lässt ein neues Geländeteil entdecken. Dieses muss unter bestimmten Regeln angelegt werden, die wichtigste davon ist wohl die Schiffsmehrheit: In den angrenzenden Meeresregionen muss man mehr Schiffe positioniert haben als der Gegner. Eine erfolgreiche Seefahrt bringt den Besitz einer neuen Stadt, dafür geht eines der angesprochenen Schiffe verloren.

Zu guter Letzt der Angriff: Eigene Krieger fallen in gegnerische Städte ein, um die Kontrolle an sich zu reißen. Dies kann über den Landweg passieren, aber auch über das Meer hinaus (wofür seltsamerweise kein Schiff vor Ort sein muss... schwimmen die bis an die Zähne bewaffneten Krieger?). Wird man solcherart bedroht, hilft nur mehr eines: göttlicher Beistand. Und siehe da: den gibt es im Spiel wirklich! Ares, Poseidon und Zeus halten Karten bereit, mit denen man das Spielgeschehen beeinflussen kann. Es ist also auch eine Portion Schadenfreude im Spiel enthalten, wenn man dem Gegner einen sicher geglaubten Angriff vereitelt oder seine Mannen desertieren lässt.

Wie bereits gesagt, besteht das Ziel in der Kontrolle von zehn Städten. Wege zum Ziel gibt es deren zwei: Entdeckungen durch Seefahrt und Inbesitznahme gegnerischer Städte. Wer sich ausschließlich auf Seefahrt konzentriert, wird oft die Verstärkungsaktion wählen müssen; schließlich wird die Zahl der Schiffe ständig dezimiert. Zudem muss man auf eine ordentliche Verteidigung der Städte schauen, damit sie nicht dem Gegner in die Hände fallen. Da sind wir gleich am nächsten Haken, der feinsäuberliche Überlegungen fordert: Die Personalknappheit. Für die Einnahme von 10 Städten habe ich nur 15 Mann zur Verfügung, man kann also nicht alle Städte gut absichern. An diesem Punkt kommt der Vorteil des Angriffsspielers zu tragen: Er konzentriert seine Leute rund ums potenzielle Ziel und schlägt dann mit der Übermacht zu. Vorteil: Man gewinnt selbst eine Stadt, der Gegner verliert dadurch eine. Mit Angriff alleine kommt man aber auch nicht weit, da die Zahl der angreifbaren Ziele nicht unbegrenzt ist.

Zu suchen ist der goldene Mittelweg zwischen Angriff und Seefahrt. Meist lautet dies so, dass man versucht den Gegner durch Angriffe zu dezimieren, um im entscheidenden Moment auf Seefahrt umzuschalten. Während der Mitspieler noch mit der Verstärkung kämpft, ist man selbst bereits über alle Berge ... äh ... Ozeane.

Spieletester

17.08.2008

Fazit

Hellas bietet viel taktischen Anspruch, der lediglich durch Glücksmomente in Form von Götterkarten und gezogenen Landschaftsteilen untergraben wird. Auf Grund der Personalknappheit kann der in Führung liegende Spieler nicht schalten und walten wie er möchte, der hinten liegende Spieler hat einfach die größeren Ressourcen. Das garantiert knappe Zieleinläufe. Trotz aller genannter Pluspunkte hielt sich die Begeisterung unserer Runde in Grenzen, das Spiel sticht bezüglich Spielspaß nicht aus der breiten Masse hervor.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 45 Minuten
Preis: 16,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2002
Verlag: Kosmos
Grafiker: Claus Stephan
Genre: Strategie
Zubehör:

24 Landschaftsteile, 30 Kriegerfiguren, 20 Schiffe, 48 Götterkarten, 2 Übersichtskarten, 1 Spielregel

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