Ark & Noah

Wer kennt sie nicht, die biblische Geschichte von Noah und seiner Arche, mit der er neben seiner eigenen Familie auch Tierpaare vor der bald einsetzenden Flut retten kann. Die Spieler übernehmen die Rolle von Noah und seinen Söhnen Sem, Cam und Jafet und handeln gemäß Genesis 6.14: … Bau dir ein Schiff, eine Arche. Mach sie aus festem Holz und dichte sie innen und außen mit Pech ab. Im Innern soll sie viele Räume haben …

Wir erkennen, dass Ark & Noah mit maximal vier Spielern gespielt werden kann. Sind weniger mit an Bord, wird die Arche eben kleiner - spieltechnisch gut gelöst, wenngleich es nicht ganz der biblischen Geschichte entspricht.

Beim Spielaufbau, der mich persönlich so ein bisschen an The Doge Ship erinnert, wird die Arche in Form von Bug- und Heckteilen und je nach Spielerzahl mit bis zu zwei Mittelteilen zusammengesetzt. Der entstandene Spielplan zeigt nun ein Raster für die baubaren Käfigwände im Inneren der Arche, wofür jeder Spieler Holzstäbe in der eigenen Farbe zur Verfügung hat. Die Verbindungen der Außenteile müssen zusätzlich noch mit Pech abgedichtet werden. Ein entstandener Käfig ist erst dann bezugsbereit, wenn alle Seitenteile errichtet und jedes Rasterfeld mit Futter bestückt ist. Liegt der Käfig an der Außenhülle, muss auch das Pech schon verschmiert sein.

Ark & Noah wird über mindestens zehn Runden gespielt. Jede Runde besteht aus den zwei Phasen Aktionswahl und Aktionsausführung. Die Auswahl von möglichen Aktionen und deren Ausführung erinnert wiederum an das Spiel Puerto Rico. Wie beim Strategiehammer mit den verschiedenen Rollen aus dem Hause alea, wird jede ausgewählte Aktion von jedem Spieler ausgeführt. Derjenige, der gewählt hat, darf in der Regel eine etwas stärkere Aktion durchführen, alle anderen die schwächere Variante. Neben dem Beschaffen von Pech, Holz und Futter sowie dem Bau der Arche steht natürlich auch das Einfangen der Tiere im Fokus der Spieler. Die Tiere stehen dazu fein säuberlich nach Geschlechtern getrennt in je einem weißen und schwarzen Stoffbeutel zur Verfügung. Mit der Aktion “Arche beladen” dürfen komplette Tierpaare verladen werden, was durch verfügbare Ladepunkte gesteuert wird.

Jedes Tierpaar benötigt entsprechend seiner Größe einen Käfig in der selben Größe. Liegt auch noch Futter darin und der aktive Spieler hat mindestens eines der beiden Tiere selbst vor sich liegen, steht dem Beladen nichts mehr im Wege. Zusätzlich können Kleintierpaare in den gleichen Käfig gesteckt werden. Für jedes Verladen von Tierpaaren gibt es Punkte entsprechend der Angabe auf dem Tierplättchen, zusätzlich für die Futterplättchen, die eigenen Käfigwände und etwaige Pechwürfel. Alle anderen beteiligten Spieler bekommen ebenfalls Punkte für ein eigenes beigesteuertes Tier und Käfigwände. Beim Beladen können also immer auch andere Spieler profitieren.

Um die Punktevergabe der anderen Spieler dabei ein wenig zu minimieren, besteht mit der Aktion “Tausch” neben dem Tauschen von eigenen Tierplättchen auch die Möglichkeit, fremde Käfigwände zu versetzen und somit beim Beladen eines Käfigs fremde Punkte zu verhindern.

Sind mindestens zehn Runden gespielt und die umschließenden Wände der Arche komplett gebaut, endet das Spiel. Wer jetzt die meisten Wände der Außenhülle gebaut hat, bekommt nochmal fünf zusätzliche Siegpunkte. Da jetzt der Regen stärker wird, dürfen alle Spieler ihre Futterplättchen und passenden Tierpaare entsprechend den Legeregeln in die Arche legen. Dafür gibt es zwar keine Punkte mehr, doch am Ende vermeidet man damit Minuspunkte, denn pro verbliebener Käfigwand, Futterplättchen und Pechklötzchen gibt es einen Punkt Abzug. Für noch ausliegende Tiere gibt es Minuspunkte entsprechend der Größe. Wer jetzt die meisten Punkte auf sich vereinen konnte, gewinnt.


Spieletester

27.09.2013

Fazit

Ark & Noah ist weniger trivial, als es die kindliche Grafik einen vermuten lässt. Das attraktive Spielmaterial und dessen Fülle vermitteln einen sehr wertigen Eindruck. Das Spiel kam in meinen Spielgruppen sehr gut an und kommt seit dem ersten Mal immer mal wieder auf den Spieltisch. Es ist zwar nicht unbedingt ein hochtaktisches Strategiespiel, doch gerade in der Familie kann es begeistern. Mit der Wahl der zur Verfügung stehenden Aktionen kommt dennoch ein taktisches Element ins Spiel, dass durch die Glückskomponente mit dem Ziehen der Tiere aus den zwei verschiedenen Stoffbeuteln in Waage steht. Bedingt dadurch, dass alle Materialien offen ausliegen und man auch ein Tierpaar verladen darf, dessen man nur zur Hälfte habhaft ist, kommt ein zusätzliches kleines Ärgerpotential ins Spiel. Nicht beteiligte Spieler können da nur versuchen, den Bau eines entsprechend passenden Käfigs zu verhindern oder die notwendige Aktion zu blockieren.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 45 Minuten
Preis: 35,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2012
Grafiker: Paolo Vallerga
Genre: Strategie
Zubehör:

4 Personenplättchen 4 Anzeigescheiben 8 Arbeiterfiguren 12 Bonusplättchen 60 Futterplättchen 26 Tierweibchen 26 Tiermännchen 108 Käfigwände 36 Pechklötzchen 1 vierteiliger Arche-Spielplan 1 Aktionstafel 1 Runden-Anzeigescheibe 2 Stoffbeutel 1 Spielregel

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