Fladdera-Datsch

Zoch erfreut uns ja immer wieder mit Lautmalerei, dabei entstanden so tolle Spieletitel wie Zicke Zacke Hühnerkacke. Das neueste Werk hört auf den Namen Fladdera-Datsch mit dem Untertitel ... erst Klick dann Klatsch!. Was will man uns mit diesem kleinen Reim sagen? Im Prinzip ist es eine Kurzbeschreibung des Spielthemas. Ein Forscher ist mit seiner Kamera auf ländlichen Weiden unterwegs, um alle möglichen Flugobjekte - egal ob natürlichen oder künstlichen Ursprungs - vor die Linse zu bekommen *Klick*. Weil er nur Augen für das Geschehen über ihm hat, übersieht er am Boden die Kuhfladen und tritt prompt hinein *Klatsch*.

Natürlich sind dem Spiel keine Kuhfladen beigepackt - das wäre olfaktorisch nicht vertretbar; also werden die Kuhfladen und Pferdeäpfel durch magnetische Scheiben symbolisiert. Die tarnen sich jedoch unter den Wegplättchen, sodass es anfangs ein Glücksspiel ist wo man hintritt. In jedem Zug bewegt man den Forscher ein bis drei Felder in Richtung seines nächsten Zielobjektes. Wichtig dabei, und für Kinder recht ungewohnt: Man darf die Felder bis zum Ziel nicht durch Absetzen der Figur zählen - sonst tritt unter Umständen der Magnetmechanismus in Aktion. Erst am Zielfeld stellt man die Figur ab und hört im besten Fall - nichts! Man hat einen Schritt getan, ohne sich die Schuhe zu versauen. Zur Belohnung ist man gleich ein weiteres Mal an der Reihe.

Ärgerlich wird es, wenn die Landung der Figur von einem hörbaren *Klack* begleitet wird - dann hat der eingearbeitete Magnet die Scheibe unter der Wegplatte angezogen. Man löst die Scheibe ab und muss sie unter einer anderen Platte verstecken. Unter jeder Platte hat nur ein Kothaufen Platz. Wer eine besetzte Mulde aufdeckt (Dicke Luft in der Gruft lässt grüßen), muss den Kothaufen behalten; er zählt am Ende einen Minuspunkt.

Natürlich gibt es nicht nur Minus-, sondern auch Pluspunkte. Wer den Forscher an sein Ziel (markiert durch den Schemel) führt, steht vor einer kniffligen Entscheidung: Zocken oder einen sicheren Punkt nehmen? Hier hat einen Vorteil, wer ein gutes Gedächtnis hat. Man kann auf den Schemel steigen und sich die Bildkarte nehmen. Allerdings ist der Zug zu Ende. Wer hofft bzw. weiß, dass unter dem Ziel keine böse Überraschung wartet, kann auf den Schemel verzichten - mit allen negativen Folgen die im Fall eines *Klack* auftreten und natürlich ohne die Bildkarte zu nehmen. Im Erfolgsfall hingegen darf man die Bildkarte nehmen und ist weiter an der Reihe!

So wird gespielt, bis alle zwölf Bildkarten verteilt sind. Es folgt die Abrechnung: Die höchste Differenz zwischen Mistscheiben und Bildkarten trägt den Sieg davon.

Auf Kinder übt es eine riesigen Reiz aus, wenn der Magnet eine Scheibe mit Getöse an die Decke ihres Gefängnisses befördert. Die Anziehung ist so stark, dass das dazwischenliegende Plättchen mit hochgehoben wird, wenn man die Figur anhebt.
Weniger reizvoll wird es zum Ende des Spiels hin: Durch fehlgeschlagene Versteckversuche dezimiert sich die Scheibenzahl im Lauf des Spiels, die Gefahr in den Dreck zu steigen sinkt immer weiter. Deshalb kann ein Durchmarsch am Ende das Spiel entscheiden, was einen schalen Beigeschmack hinterlässt.

Spieletester

21.09.2008

Fazit

Die Verarbeitung ist stabil und auch für Kinderhände gut geeignet. Die Altersangabe "ab 5" ist in jedem Fall passend, da lediglich der Zahlenraum bis drei beherrscht werden muss und ein wenig Gedächtnisleistung Voraussetzung ist. Magnetspiele sind derzeit der große Renner, weil Kinder von der unsichtbaren Kraft verzaubert werden. Meist (so wie hier) ist auch der spielerische Gehalt passabel; obwohl in diesem Fall Defizite im Spannungsbogen zu verzeichnen sind.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

Teilen mit facebook twitter

Kommentar verfassen

Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 5
Alter: ab 5 Jahren
Spieldauer: 15 Minuten
Preis: 30,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2008
Verlag: Zoch
Grafiker: Gabriela Silveira
Genre: Gedächtnis
Zubehör:

1 Spielplan, 24 Wegplättchen, 11 Mistscheiben mit Aufklebern, 12 Bildkarten, 1 Forscherfigur, 1 Holzschemel, 1 Anleitung

Anzeige

Statistik

Derzeit findest Du auf spieletest.at 7170 Gesellschaftsspiele-,
1656 Videospielrezensionen
2306 Berichte.