Kreuzverhör

Nach all den hochgelobten Krimitotal Fällen, kommt einem der Sinn nach mehr. Und so ward es geschehen, dass „Kreuzverhör“ auf der Messe in Nürnberg vorgestellt wurde. Meine Erwartungen waren so hoch, dass ich es kaum erwarten konnte das Spiel auf meinem Testboard liegen zu haben.

Der Tag war da und das Spiel sofort ausgepackt und gespielt. Vorher ein kurzes Regelstudium: jeder Spieler bekommt 3 von den 30 Aktionskarten verdeckt auf die Hand und für jeden der beiden Mitspieler gibt’s sein Packerl Fallkarten (rot und grün) mit denen zuerst ein Fall konstruiert wird den der Gegenspieler lösen muss. Die Fallkarten sind in 4 Kategorien eingeteilt:
Verbrechen, Tatort, Tatverdächtiger und Tatwerkzeug. (so sollen die Fallkarten auch gestapelt sein und vor einem liegen)
Somit könnte ein Fall wie folgt aussehen:
Ein Mord in Ulm wurde von Nora M. Mittels Gift begangen.
Haben beide Spieler ihren Fall erfunden, tragen sie diesen auf Ihrer Ermittlungsakte, für den Gegner nicht ersichtlich, ein. (Quasi als externer Datenspeicher, damit er nicht vergessen wird). Das Kreuzverhör beginnt. Der Spieler der an der Reihe ist stellt einen Fall aus seinen Fallkarten zusammen, von dem er annimmt der Gegner hätte ihn sich ausgedacht und legt sie ihm vor. Meine erste Mutmaßung sieht so aus: Ich glaube, da der Gegner männlich ist und Männer Morde und Überfälle faszinieren, daß es sich um Mord handelt. Tatorte zu bestimmten ist rein Zufällig, zumindest für uns Österreicher, weil nur deutsche Städte zur Auswahl stehen. Ich nehme Berlin. Tatverdächte stehen 3 weibliche und 3 männliche zur Auswahl, einer davon Ausländer. Um nicht ausländerfeindlich zu erscheinen entscheide ich mich für Ede K. (Ede-typischer Gaunername). Tatwerkzeug - Gift nicht - Gift gilt als reines Frauenmordwerkzeug. Vom vielen Fernsehn manipulierte Denkweise - ich nehme die Pistole. Ich lege meinem Gegner also meinen Fall vor: Mord in Berlin verübt von Ede K. mit einer Pistole. Der muss nun preisgeben wie viele der Fallkarten richtig sind – er darf nicht lügen! Leider habe ich mit meinen Vermutungen keinen Treffer gelandet und um mit den Ermittlungen voran zu kommen darf ich nach der Befragung noch eine Aktionskarte Ermittlung spielen. Ich spiele die Aktionskarte "Einzelverhör". Mein Gegner müßte mir Verbrechen nennen, das ich definitiv ausschließen kann. Müßte - denn dieser spielt eine Verteidigungskarte und blockt somit meine Ermittlungskarte ab. Alle Ermittlungen dieser Runde werden in die Ermittlungsakte eingetragen. Jeder Spieler zieht danach wieder Aktionskarten nach und der Gegner ist mit seiner Befragung am Zug. Wer den Fall zuerst aufklären konnte ist der Gewinner.

Spieletester

04.04.2006

Fazit

Lange Erklärung kurzer Sinn: Es handelt sich um eine abgewandelte Version des legendären Master Mind. 4 Karten legen, 2 sind richtig, möglicherweise diese 2 oder doch diese…Sehr an- und und vielversprechende Verpackung. Nach der 1. und 2. Spielrunde ist der Nochmaleffekt auch recht hoch, nach der 3. mäßigt sich das allerdings. Was fehlt? Das Motiv! Man braucht nicht wirklich kriminaltechnische Ambitionen aufweisen um „Kreuzverhör“ zu spielen, zum Ziel kommt man durch Logik & Ausschlussverfahren. Schwach bestückt ist der Block mit den Ermittlungsakten. Insgesamt kann man 5 Mal spielen, dann ist der Block leer. So sparsam hätte man nicht sein müssen, auch wenn auf der Hompage des Verlages die Ermittlungsakte zum Download zur Verfügung stehen.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 15 Minuten
Preis: 13,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2006
Verlag: Gmeiner Verlag
Autor: Sonja Klein
Genre: Deduktion
Zubehör:

je 30 rote und grüne Fallkarten (je 6 Verbrechen-, 9 Tatort-, 6 Tatverdächtiger-, 9 Tatwerkzeugkarten), 30 Aktionskarten (16 Ermittlungs- 14 Verteidigungskarten), 1 Block mit 10 Ermittlungsakten.

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