Sudoku goes Classic

In der ersten Auflage hießt das Spiel Dominari - interessante Wortschöpfung. Woher kommt sie? Wurden hier lediglich die letzten beiden Buchstaben an ein bekanntes Wort gestöpselt? Der eine oder andere hat die Assoziation mit Domino, was aber nur aufs Design und nicht auf den Spielablauf zutrifft. Hat es überhaupt keine tiefere Bedeutung? Hier des Rätsels Lösung: "dominari" kommt aus dem lateinischen und bedeutet "herrschen". Für das Spiel bedeutet das: Jede Ziffer herrscht über die Zeile, die Spalte und den Block, in dem sie liegt; es darf dort keine weitere Zahl desselben Wertes gelegt werden.

Jede Zahl nur ein Mal pro Zeile/Spalte/Block? Klingt nach dem Sudoku-Prinzip. Jawohl! Auch der Spielplan sieht ähnlich aus und es gibt eine Solovariante, in der man die beiliegenden 12 Aufgaben lösen soll. Es gibt jedoch einen merkbaren Unterschied zum klassischen Sudoku: Der Spielplan hat nur 6x6 Felder und ist in Quadrate unterteilt, die 2x2 Felder umfassen. Zahlenwerte gibt es von eins bis sechs. Somit findet man im Optimalfall jeden Zahlenwert innerhalb einer Zeile oder Spalte, während ein Block nur vier von sechs möglichen Werten aufnimmt. Trotz der geänderten Aufgabenstellung findet man sich rasch zurecht.

Die Solovariante ist natürlich nicht alles: Es gibt vier Varianten, in denen man gegeneinander spielen kann. Und es sind wirklich Spiele, die auf dem Sudoku-Prinzip aufbauen! Die meisten Spiele zu diesem Thema auf dem Markt lassen ja lediglich Aufgaben gegeneinander lösen. Auf zwei der Varianten möchte ich im weiteren genauer eingehen:

Score-Dominari (ehemals Lege-Dominari):
Im Prinzip sind wir dort, wo die meisten anderen auch sind: Wir spielen abwechselnd und versuchen, das Spielbrett nach den Sudoku-Regeln mit Steinen aus dem Vorrat zu belegen. Es gibt nun jedoch die Einschränkung, dass jeder von einer Ecke des Spielfeldes weg startet und nur angrenzend an eigene Plättchen legen darf.

Wie auch bei den anderen, entstehen hier blockierte Felder. Damit alleine gibt man sich jetzt nicht mehr zufrieden, vielmehr kommen jetzt Aktionsplättchen ins Spiel: Wer ein blockiertes Feld findet, darf es belegen; nach eigenem Wunsch kann man einen Sperrstein oder einen Joker setzen. Dies ist entscheidend für die Wertung am Ende: Die Joker gelten für beide Spieler als gelegter Stein. Nur wer Zeile/ Spalte/ Block alleinig mit Steinen gefüllt hat, bekommt hierfür Punkte.

Halma-Dominari (ehemals Wander-Dominari):
Wieder beginnt jeder Spieler in einer Ecke. Hier liegen aber schon alle Spielsteine auf dem Spielbrett; für jeden Spieler ein Satz mit den Werten eins bis sechs. Durch das Überspringen von eigenen und gegnerischen Steinen sowie das Ziehen um einzelne Felder, soll man mit seinen Steinen das Spielfeld an der gegenüberliegenden Ecke verlassen.

Auch in dieser Spielart darf nicht vergessen werden, dass kein Wert doppelt in den Spalten/ Zeilen/ Blöcken liegen darf. Dies führt zu interessanten Konstellationen, wodurch die Spieler zu einem gewissen Maß an Konzentration gezwungen werden.

Spieletester

07.11.2007

Fazit

Wir finden diese Spielesammlung zum Sudoku-Prinzip sehr empfehlenswert. Nicht nur, dass hierzu "echte Spiele" entwickelt wurden, man hat auch noch eine Menge Abwechslung, sodass einem nicht so schnell fad wird. Man merkt eben, dass hier zwei mathematisch begabte Pädagogen, sowie eine Gruppe ihrer Schüler, fachkundige Arbeit geleistet haben. Das Spiel erschien erstmals 2007 unter dem Titel "Dominari", damals wurden weitere Varianten zum Download auf der Seite des Verlages angekündigt. 2009 gab es (in Zusammenarbeit mit dem Bambus Spieleverlag) eine gründliche Überarbeitung der Spielanleitung, wobei der Ablauf der einzelnen Spiele zu 99% unangetastet blieb. Allerdings wurde die Solo-Variante aus der Spielanleitung entfernt, ebenso die möglichen Variationen der Spielweise. Leider kann man diese entfernten Inhalte auch auf der Seite des Verlages nicht mehr nachlesen - ebenso sucht man die zwei Jahre zuvor angekündigten Varianten vergebens.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Besucherkommentare

Ron Ebert | 29.01.2008

Wir haben hier eine Variante des Wander Dominari als give away in die Hände bekommen und hatten vor allem bei der Zugfahrt Rostock nach Berlin lockeres Kombinieren.
Das kleine (16 Felder) Spielfeld hat nur die Größe eines Bierfilzes und die Steine haben keine Zahlen sondern Symbole. In Rostock endeten die Spiele manchmal unentschieden, in Berlin hatten wir schon Dreifachsprünge drauf.
Ein schönes Spiel für zwischendurch und unterwegs.

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Preis: 13,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2009
Verlag: Spielpforte
Genre: Logik
Zubehör:

1 Spielplan, 36 Zahlenplättchen, 24 (in alten Ausgaben 14) Sonderplättchen, 1 Anleitung

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