Die Rückkehr der Helden

Langsam versinkt die Sonne hinter den Bergen. Riesig und übermächtig wirkt der finstere Turm des Namenlosen auf dich. So dicht beim unheimlichen Turm hast du dir kein Lagerfeuer gemacht, um dich nicht zu verraten. Es fröstelt dich und du erinnerst dich gut an deine erste Nacht, fern von zu Hause. [...] Morgen ist der Tag der Entscheidung. Morgen heißt es, er oder ich. Morgen liegt alles in deiner Hand. Du willst nicht kämpfen, aber du musst es tun, denn es geht um die Freiheit. Wenn du versagst, wird die Unterdrückung weitergehen, aber du wirst nicht versagen, denn morgen werden wir die Rückkehr der Helden erleben.

Mit Rückkehr der Helden erhält man ein phantastisches Abenteuerbrettspiel, bei dem jeder Spieler in die Rolle eines Helden schlüpft. Schon beim Öffnen der Spielschachtel fällt einem die liebevolle und durchaus hochwertige Verarbeitung des Spielmaterials auf. Eine Vielzahl von stabilen Pappmarkern will aus ihren Stanzbögen gedrückt werden. Holzklötzchen warten auf ihren Einsatz und auch der Leinenbeutel darf nicht fehlen.

Das Spielfeld von Rückkehr der Helden wird modular aus 16 Landschaftskarten aufgebaut (4x4 Felder), wobei besondere Regeln beachtet werden müssen. Somit hat man mit jeder Partie ein anderes Spielfeld und auch andere Wege die man im Laufe des Spiels beschreiten muss.

Doch am Anfang einer jeden Spielrunde wählt jeder Spieler einen Helden aus, den er im Spiel dann verkörpern möchte. Fünf unterschiedliche Typen stehen zur Auswahl, da wären der Krieger, der Magier, der Priester, der Elf und der Zwerg, sowie ihr jeweiliges weibliches Pendant auf der Rückseite der Heldenbögen. Oder sind die Herren auf der Rückseite?

Hat man die Spielfiguren ausgewählt, gilt es noch verdeckt einen der Namenlosen für das Spiel zu ziehen. Der Namenlose stellt den Oberbösewicht dar und kann in unterschiedlichen Verkörperungen auftreten. Je nach Ausprägung bringt der Namenlose auch verschiedene Eigenschaften mit sich. Dies garantiert dann auch, das man nicht immer gegen den selben Endgegner antreten muss und sich der Wiederspielwert erhöht.

Doch schauen wir uns zunächst nochmal den Heldenbogen an. Jeder Held wird durch mehrere Werte definiert:

Lebenspunkte
Bewegungsweite
Magiekampf
Fernkampf
Nahkampf

Des Weiteren ist auf dem Heldenbogen noch ersichtlich, mit wie viel Gold ein jeder Charakter das Spiel beginnt. Außerdem bietet der Bogen noch Platz für vier Aufgaben und vier Gegenstände, somit ist man in der Anzahl der offenen Aufgaben und der mitgeführten Gegenstände limitiert.

Im Laufe des Spiels gilt es nun seinen Charakter auf den Kampf gegen den Namenlosen vorzubereiten. Hierfür muss man im ganzen Land diverse Aufgaben lösen und auch Monstern und anderen Gefahren begegnen. Durch das erfolgreiche Absolvieren von Aufgaben steigert man die Fähigkeiten seines Helden und wird somit im Laufe des Spiels immer stärker. Neben diesen Steigerungen der Fähigkeiten ist eine passende Ausrüstung für den Kampf gegen den Namenlosen unerlässlich.

Regeln:
Das Spielfeld wird wie oben beschrieben aufgebaut, jeder Spieler stellt das Starthaus seines Charakters auf eines der vier Eckfelder, dann kommen noch auf jede Landschaftskarte zwei verdeckte Spielmarken. Der Namenlose und seine Diener werden verdeckt neben das Spielfeld gelegt. Alle restlichen Spielmarken kommen in den Leinenbeutel, aus diesem Leinenbeutel wird im Laufe des Spiels eine neue Marke gezogen und zwar immer dann, wenn eine Marke vom Spielfeld oder vom Heldenbogen entfernt wird.

Der Spielzug eines jeden Spielers gliedert sich in zwei Phasen.

Phase 1: Bewegung
Phase 2: Aktionen
1. Kampf; nur einmal pro Runde
2. Begegnung nutzen und/oder Aufgabe erfüllen und/oder Heldentat erledigen.
Die Aktionen beenden immer die Bewegung.

Innerhalb der Bewegungsphase kann sich unser Held maximal mit seiner Bewegungsreichweite fortbewegen, welche auf seinem Heldenbogen angegeben ist. Jeder Wegpunkt auf den Landschaftskarten kostet hierbei einen Bewegungspunkt. Im Laufe des Spiels hat man die Möglichkeit durch Stiefel, Pferd oder Kutsche seine Bewegungsreichweite zu erhöhen.

Aktionen ergeben sich durch die Interaktionen mit den Spielmarken.

Kampf (roter Rand)
Begegnung (grüner Rand)
Aufgaben (blauer Rand)

Hat die Spielfigur Kontakt mit einer rot umrandeten Spielmarke, so kann es zum Kampf kommen.
Begegnungen bieten die Möglichkeit seinen Helden besser auf die zukünftigen Aufgaben vorzubereiten und bleiben während des ganzen Spiels auf dem Spielplan.
Aufgaben können vom Spieler auf den Heldenbogen aufgenommen werden und geben nach deren Erfüllung eine Belohnung.

Besondere Aufgaben stellen die so genannten Heldentaten dar. Bevor man den Kampf mit dem Namenlosen aufnehmen kann, muss man mit Hilfe einer Heldentat die Ehre seiner Familie wieder herstellen. Eine Heldentat gliedert sich in mehrere Unteraufgaben die es zu erledigen gilt. Sobald von einem Spieler der erste Teil einer Heldentat erfolgreich erledigt wurde, kommen der Namenlose und seine Diener ins Spiel. Mit vollendeter Heldentat steht dem Spieler nun der Weg zum Namenlosen offen und der finale Kampf kann beginnen.

Der Kampf im Spiel wird mit Würfeln ausgefochten. Hier bei gilt es, mit zwei Würfeln kleiner oder gleich seinem korrespondierenden Kampfwert zu würfeln. Der Kampfwert kann durch Modifikatoren der Gegner oder auch durch eingesetzte Gegenstände modifiziert werden. Außerdem spielt die Erfahrung eines Charakters im Kampf eine große Rolle. Im Laufe des Spiels lässt sich nämlich zum einen der eigentliche Kampfwert, als auch die Anzahl der zu verwendenden Würfel steigern. Hat man mehrere Würfel zu Auswahl, darf man beim Ergebnis sich die zwei niedrigsten Augenzahlen auswählen und hat somit eine höhere Chance den Wurf zu bestehen.

Spieletester

09.05.2008

Fazit

Rückkehr der Helden ist ein schönes und qualitativ gutes „Rollenbrettspiel“. Etwas merkwürdig kommt die Tatsache daher, dass bei den Helden Klassen und Rassen durcheinander geworfen werden. So kann man zum Beispiel den Zwerg oder den Krieger spielen, aber die Tatsache, dass Zwerge nun mal auch Krieger sein können, wird hierbei nicht berücksichtigt. Das Spiel kann man zu zweit aber auch mit mehreren Spielern spielen, jedoch irrt man teilweise mit seiner Spielfigur planlos über das Spielfeld, wenn eine benötigte Spielmarke noch nicht gezogen wurde und man somit seine ausstehenden Aufgaben nicht erfüllen kann. Würfelglück spielt bei den Kämpfen auch eine gewichtige Rolle und ist somit nichts für Jedermann. Wer aber für kurze Zeit in eine bunte Fantasywelt abtauchen möchte, der ist mit Rückkehr der Helden gut beraten. Aufgrund der immer wiederkehrenden Aufgaben, bleibt der Wiederspielwert in meinen Augen etwas auf der Strecke. Rückkehr der Helden gibt es in verschiedenen Ausführungen. Während der Standardausführung nur die Pappmarker mit Aufsteller beiliegen, findet man in der Deluxe-Ausführung dagegen zusätzlich noch zehn unbemalte Zinnfiguren, die man selbst bemalen kann (siehe Bilder unten).
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Besucherkommentare

Poes_Rabe | 09.05.2008

Tut mir leid, aber als Genrespieler muss ich der Rezi leider widersprechen: "Rückkehr der Helden" ist für mich ein fürchterlicher Flopp.

1. Das Spiel ist in keiner Weise steuer- oder berechenbar. Es besteht einzig darin, übers Spielfeld zu ziehen und Plättchen aufzudecken. Bewusste Suche nach bestimmten Dingen ist kaum möglich. Beispiel: Ich bin ein großer Nahkampffuzzi, habe aber von den Mäusen erfahren, der Namenlose kann im Nahkampf nur mit einem speziellen Schwert bekämpft werden. Nur: Das Ding bewusst SUCHEN geht leider nicht, ich muss zufällig das richtige Plättchen treffen. Hat das aber schon jemand anderer, habe ich Pech gehabt.
Mit solche einem System ist ein "Talisman" durchgekommen, als es noch nix anderes in die Richtung gab, aber anno 2006 verärgere ich damit die Spieler.

2. Der Endkampf dieses Spieles ist ein schlechter Witz: Ein voll ausgerüsteter Held wird gegen den Oberbösewicht IMMER gewinnen. Interessant ist der Endkampf nur, wenn man mit nur halber ausrüstung hingeht. Das bedeutet: Ich muss BEWUSST die Hälfte des Spieles auslassen, damit der Endkampf spannend ist. Aber sonst gehts noch...?


Ich muss daher leider von diesem Spiel abraten. Auch von den Erweiterungen: Die machen das Spiel nur LÄNGER, aber nicht BESSER.

(Ganz schlimm ist übrigens "Helden in der Unterwelt", da kann man sich nicht mal frei bewegen.)

Binu | 11.03.2010

Es spricht nix dagegen die Mäuse wegzulassen. Das Spiel läßt einem doch einige Regelfreiheiten...(schon aufgrund der bescheidenen Beschreibung)
Wir haben auch die Möglichkeit des Handelns untereinander und des gegenseitigen Angriffs eingebaut. Einfach die Fantasie spielen lassen...

Jan R. & C.R. | 08.01.2011

Info:
Poes_Rabe scheint ein Spieler zu sein, der gerne Stundenlang nachdenkt. Und auch das das Spiel nicht steuerbar ist, ist völliger Schwachsinn. 2. Kann man Gegenspieler z.B. sowieso nicht "steuern". Poes_Rabe scheint, was Brettspiele angeht sehr eigen zu sein. Einer der einzigen Spiele die gut steuerbar sind, sind wohl PC-Spiele.

Spielinhalt:

16 Gebietskarten, 5 Heldenbögen, 10 spielfiguren, 4 Holzhaüser(Herrenhäuser), 60 kleine Holzwürfelchen(Erfahrungswürfel, nicht zum Würfeln), 30 Holzgoldstücke, 5 normale 6-seitige Würfel, 23 schöne rote Glaslebenspunkte, 4 echte Halbedelsteine, 8 Heldentaten(Missionen), 6 Karten(Karten des Enggegners, bestimmen die Stärke im Endkampf), 33 Zahlenplätchen(zum Nummerieren der stärke seines Helden), 106 Spielmarken(Gegenstände, Aufgaben, Monster), Regelhaft, Kurzregeln, Glossar, Regelblatt für das Einstiegsspiel

Zum Spielinhalt:

Die Landschaftkarten sind sehr schön gestaltet und passen gut zum Spiel. Auch die Heldenbögen sind schön gemacht. Besonders die Glaslebenspunkte haben uns sehr gefallen. Auch alle anderen Spielinhalte sind gut gemacht.

Sonstiges:

PRO:

Das Spiel kann man in vielen verschiedenen Varianten(Im Regelheft angegeben und im Internet) spielen. So hat man für sehr lange Zeit Spaß. Außerdem kommen immer neue Varianten im Internet an die Spieler. Jedes Spiel ist anders, da die Landschaftkarten beliebig verteilt werden und auch die verschiedenen Gegenstände an verschiedenen Orten zu finden sind. Auch bietet das Spiel die Möglichkeit während seiner Abenteuer auf einem Basar einkaufen zu gehen, wo man Pferde, Schwerter, Zauberstäbe und vieles mehr kaufen kann. Es gibt vielerlei Aufgaben und Missionen zu erledigen! Auch sind die Endgegner verschieden stark. Es macht wirklich Spaß dieses Spiel zu spielen und an eurer Stelle lasst euch den Kauf von Poes_Rabe nicht verderben! Für den extrem genialen Preis von nur 20€(Wagna & Raschka) kriegt man Spielspass für mehrere Jahre garantiert!

KONTRA:

Naja, auf dem Spiel ist eine Spieldauer von ca. 90 Minuten angegeben. Bei uns(wir waren zu 2.) hat das durchlesen der Regeln etwa 70 Minuten gedauert. Das einstiegsspiel, wo man ja dauernt nochmal etwas nachgucken muss, dauerte nochmal ca. 180 Minuten. Ab den 3.Spiel brauchen wir bei flüssigem durchspielen etwa 120 Minuten.

Das Regelheft ist leider schlecht gemacht, da es im Dialog geschrieben ist, was das lesen viel anstrengender macht. Auch das "mal eben Nachgucken" kann dadurch gleich doppelt so lange dauern.

Im großen und ganzen kann ich ihnen langen Spielspaß versprechen und ihnen den Kauf nur empfeheln!

Bei Fragen medlet euch doch bitte bei mir:

alphi334[at]googlemail.com
Hier ist das [at] mit dem @ zu ersetzen.

Viel Spaß!

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 1 bis 4
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 90 Minuten
Preis: 30,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2003
Verlag: Pegasus Spiele
Zubehör:

16 Gebietskarten 5 doppelseitige Heldenbögen weibliche /männliche Helden 10 Spielfiguren + Aufsteller 4 Herrenhäuser 60 Erfahrungswürfel in drei Farben aus Holz 30 Goldstücke aus Holz 5 sechsseitige Würfel 23 Lebenspunkte aus roten Glassteinen 4 Halbedelsteine 8 Heldentaten-Karten 33 Zahlenplättchen 122 Spielmarken 1 Stoffbeutel Regelheft + Einstiegsspiel

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