Von allen Fliesenlegern, die die Wände des Palastes von König Manuel I. in Azul verziert haben, ragten zwei Künstler heraus. Sie wurden von Seiner Majestät auserwählt, die Decke der Kuppel des Palastes von Sintra zu dekorieren.
Nun müsst ihr dem König zeigen, wer in fünf Runden der beste Künstler von ganz Portugal ist!
Aufbau
Vier kleine und eine große Manufaktur stehen bereit, um für den Nachschub an Fliesen zu sorgen. Anders als gewohnt gibt es hierbei aber eine Neuerung, denn die Manufakturen haben jeweils eine Sonnen- und Mondseite. Zu Beginn einer Runde werden Fliesen auf der Sonnenseite bereit gelegt. Zusätzlich kommt ein verdecktes Bonusplättchen auf die Mondseite. Der Wertungsplan wird zwischen die beiden Kontrahenten gelegt und mit offenen Kuppelplättchen besetzt. Zusätzlich liegen drei Wertungsplatten aus und die Spieler erhalten neben ihrer eigenen Ablage die beiden Spielerplättchen und zwei Anzeiger für den eigenen Punktestand.
Ablauf
Gespielt wird rundenweise in jeweils drei Phasen. In Phase 1 werden zunächst die Fliesen von den Manufakturen in bekannter Weise unter den Duellanten verteilt. Zusätzlich muss jeder zwei der Kuppelplatten und zwei offene Bonusplättchen auf seinem Board platzieren. Sind alle Manufakturen von Fliesen und Bonusplättchen befreit und jeder hat zwei Kuppelplatten verbaut, endet diese Phase und es geht mit der Kuppelfliesung und Wertung weiter. Dabei wird aus den komplettierten Musterreihen die jeweils rechte Fliese auf ein freies farbgleiches Feld der Kuppelplatte in der zugehörigen horizontalen Reihe versetzt und gewertet. Restliche Fliesen der Reihe wandern in den Sammelturm.
Mit den Bonusplättchen, entweder als Pärchen oder Drilling verwendet, können nicht komplette Reihen entsprechend aufgefüllt und dann doch noch gewertet werden. Bei den Kuppelplatten gibt es neben drei farbigen Platzhaltern zusätzlich entweder ein farbloses Feld, das mit einer Spezialfliese belegt wird, wenn die anderen drei Felder komplett sind, oder ein mehrfarbiges Feld für eine beliebige Fliese. Wie üblich bringen alle zu Bruch gegangenen Fliesen Minuspunkte.
Für eine neue Runde wird die Auslage wieder aufgefüllt und der Ablauf wiederholt sich. Nach fünf Runden ist Schluss und die drei ausliegenden Wertungsplatten verteilen bei Erfüllung noch entsprechende Siegpunkte. Wer jetzt davon die meisten hat, wird der neue Liebling des Königs und gewinnt die Partie.
Spieletester
Fazit
Im Vergleich zu den bekannten Abläufen der vorherigen Azul-Ausgaben kommen hier runde statt eckige Fliesen zum Einsatz. Spezialfliesen funktionieren wie Joker, sind in der Farbgebung eher unscheinbar, obwohl sie überaus wertvoll sind. Neu sind auch die Kuppelplatten und auch die zwei Bereiche der Manufakturen sowie die Bonusplättchen. Alles zusammen ergibt einen wunderbar anderen Mix an Materialien und Abläufen, die das Duel so einzigartig machen.
Das eigentliche Fliesenlegen funktioniert beim reinen Zweierspiel etwas anders als in der Ursprungsvariante. Durch die Verwendung der Kuppelplättchen hat man gewisse Einflussmöglichkeiten, da hiermit die Fliesenfarben in einer Reihe vorbestimmt werden können. Vor allem die Jokerfarben geben uns hier einen deutlich größeren Spielraum.
Eine Reihe komplett mit sechs Fliesen voll zu bekommen ist eigentlich nur durch Spezialfliesen möglich, denn bei nur fünf Runden, in denen theoretisch eine Fliese abgelegt werden kann, fehlt uns eine Runde. Also versuchen wir ein entsprechendes Joker-Kuppelplättchen zu komplettieren und erhalten als Boni eine zusätzliche Spezialfliese, ohne die Reihe erneut befüllen zu müssen.
Die Ablageboards und Manufaktoren sind recht dünn und wirken dadurch natürlich etwas billig, aber das ist Jammern auf hohem Niveau und in meinen Augen zu vernachlässigen. Azul Duel funktioniert ohne Haken und Ösen und fesselt mindestens genauso wie das große Original mit seinen diversen Ablegern. Durch die Reduktion auf zwei Spieler kommt deutlich mehr Konkurrenzkampf auf, ohne das Spielgefühl nachhaltig zu stören. Auch die Idee mit den Bonusplättchen, die für zusätzliche Fliesen zur Komplettierung einer Musterreihe beitragen können, ist neu, unverbraucht und bringt zusätzliche taktische Überlegungen ins Spiel.
Azul Duel ist wie auch das große Original ein tolles Spiel, das fesselt und immer wieder für strategisch-taktische Winkelzüge sorgt. In meiner Spielesammlung ist Azul, egal in welcher Variante, nicht mehr wegzudenken - Daumen hoch für Kieslings Ideenreichtum.
Plus
- Azul-Spielgefühl bleibt erhalten
- haptisch ansprechende Fliesen
- mit praktischem Sammelturm
- eines der besten Zweierspiele
- nach kurzer Gewöhnungsphase eingängiger Ablauf
Minus
- sehr dünne Boards
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Details
2 Spielertableaus
4 Spielerchips
4 Punkte-Marker
75 Acrylplättchen
20 Bonuschips
5 Manufakturen
18 Kuppel-Platten
4 Wertungstableaus
1 Beutel
1 Turm
1 Anleitung
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