In Alice im Wunderland stürzen wir uns kopfüber in Lewis Carrolls schrille Welt. Wir treffen die ikonischen Charaktere wie den Hutmacher oder die Grinsekatze und jagen... nicht dem weißen Kaninchen, sondern der maximalen Ausbeute an Keksen hinterher.
Zug um Zug auf dem Teekreisel
Der Spielplan bildet eine kreisförmige Rennstrecke, auf der unsere Figuren gegen den Uhrzeigersinn ziehen. Statt Würfeln setzen wir auf Karten – jede Figur besitzt ihr eigenes Set mit elf Bewegungskarten. Drei dieser Karten haben wir immer auf der Hand. In unserem Zug dürfen wir aber immer nur die linke oder rechte Karte aus drei Handkarten spielen, die mittlere bleibt tabu. Nach der Bewegung ziehen wir eine neue Karte und stecken diese in die Mitte. Die sorgt für eine ständige Verschiebung der Optionen und stellt die Spieler vor spannende Entscheidungen.
Jede gespielte Karte gibt die Anzahl der Felder vor, die wir ziehen dürfen. Besetzte Felder werden übersprungen, und auf bestimmten Feldern warten besondere Ereignisse. Ziehen wir am Feld „Hutmachers Teegesellschaft“ vorbei, erhalten wir den nächsten offen ausliegenden großen Keks mit zwei bis fünf Punkten – besonders wertvoll für die Endwertung. Erreichen wir aber die Teegesellschaft genau, dürften wir auch unser Glück versuchen und statt dem offen ausliegenden Keks einen verdeckten Keks ziehen. Weitere Sonderfelder lassen uns direkt noch einmal ziehen oder befördern uns ins Kaninchenloch, aus dem wir erst durch Glück mithilfe des Drehmechanismus wieder herauskommen. Besonders bemerkenswert ist hierbei das Sonderfeld der Raupe. Erreichen wir dieses, tauschen wir unsere kleine Figur, mit der größeren Variante aus. Jetzt können wir schon ganz physikalisch nicht mehr in das Kaninchenloch fallen und dürfen uns bei jedem Zug ein Feld zusätzlich bewegen.
Ziel ist es, möglichst viele Punkte zu erhalten. Diese sammeln wir im Verlauf des Spiels mithilfe großer und kleiner Kekse – letztere erhalten wir über ein Glücksrad, das uns Punktgewinne beschert. Der Wettlauf endet, sobald jede Figur elf Karten ausgespielt hat. Dann zählen wir unsere Kekse zusammen, und wer die höchste Summe erreicht, gewinnt.
Ein bunter Spaß mit Liebe zum Detail
Die Spielmechaniken und das Artwork passt gut zueinander. Jedoch lebt die Atmosphäre schon sehr von den Anleihen an den gleichnamigen Klassiker. Wer den Film nicht gesehen hat, wird sich vielleicht mal als einmal über Sinn und Unsinn auf dem Spielfeld wundern. Gerade bei Kindern ab sechs Jahren dürfte die Frage nach dem Sinn aber nicht aufkommen, zumal die einzelnen Elemente gut funktionieren. Das Taktiksystem mit "wähle eine von zwei Karten, sieh aber bereits die Dritte" klappt, die Keksbelohnung ist greifbar und der Spielfluss aufgrund geringer Cooldowns ebenfalls sehr gut. Für jüngere Spieler gibt es zudem die Variante, nur zwei Handkarten zu verwenden.
Spieletester
Fazit
Erster Gedanke: Was für ein dreister Unsinn! Zweiter Gedanke: Hey, das macht ja doch Spaß!
Nehmen wir mal das Layout: Das richtet sich klar an Fans des Films. Wer diesen nicht kennt oder mag, wird sich mit dem Design hier schwertun. Alle Fans hingegen dürfen sich auf die ein oder andere Hommage freuen.
Das eigentliche Spiel besteht aus dem Taktieren mit Karten - was trotz der geringen Größe des Spielerdecks von gerade mal 11 Karten erstaunlich gut funktioniert - und dem Glücksfaktor des Drehmechanismus. Dass die Figuren hier WIRKLICH ihre Größe ändern und dies auch noch Auswirkungen auf den eigentlichen Spielverlauf haben, ist ein schöner Kniff. Leider der einzig wirklich innovative.
Insgesamt ein solides Kinderspiel, aber nicht mehr und für 20€ auch mit zu wenig Inhalt. Fans des Films dürfen aber nochmal einen Punkt auf die Gesamtwertung dazu rechnen.
Plus
- gute Mischung aus Taktik und Glück
- Spielfiguren können Größe ändern
Minus
- ansonsten wenig Innovation
- Layout richtet sich klar an Fans
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Details
1 Spielplan mit Uhrzeiger
24 große Kekse
20 kleine Kekse
44 Karten
4 große und 4 kleine Figuren
1 Anleitung
Statistik
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