Fabelwald

Oh nein! Unsere Zaubertürme sind verschlossen und die Schlüssel tief im Fabelwald versteckt. Der alte Zauberer stellt uns auf die Probe. Finde 3 Schlüssel und kehre als Erste:r zu deinem Zauberturm zurück. Ob wir uns total verirren oder ob Fabelwald bei uns richtig "ankommt", erfährt ihr hier.

Die Plättchen werden in einem 6x6 Raster aufgebaut. In jede Ecke kommt ein farbiger Zauberturm und die restlichen Plättchen sind verdeckt in dem Raster aufgelegt. Die Spielfiguren stehen jeweils in der gegenüberliegenden Ecke des Zauberturms in der gleichen Farbe. Jeder bekommt noch drei Ort-Karten und eine Karte, die die Spielerfarbe anzeigt. In drei Sätzen erklärt und schon kann es losgehen. 

Schlüssiger Spielablauf

Im Spielzug versuche ich die drei gezogenen Orte (auch Schlüssel genannt) so schnell wie möglich zu erreichen und gewinne das Spiel, wenn ich noch als Erster zu meinem Zauberturm komme. Wo diese Orte sind, weiß ich natürlich noch nicht. In meinem Zug kann ich bis zu vier Schritte gehen und jeweils benachbarte Plättchen (mit den Orten oder Zauberer) aufdecken bis mir ein Troll oder Drache in die Quere kommt. Auch das Aufdecken eines Ortes, den ich brauche, beendet meinen Zug. Ich muss nicht vier Schritte gehen. Ich kann früher aufhören und das Risiko auf Nachteile, die mir Troll und Drache bringen, reduzieren. Für mich logisch, intuitiv und wirft kaum Fragen auf. Man darf zwar nicht diagonal gehen und die Zaubertürme darf man nur zum Ende des Spiels betreten aber sonst gibt es keine "Verbote", die man sich merken muss - die Merkleistung braucht man ohnehin für die verdeckten Orte. 

Memory und eine Portion Glück oben drauf

Fabelwald kombiniert Memory mit einer Push your Luck Mechanik. Je weiter man sich durch den Wald bewegt, desto eher wird der Spielzug unfreiwillig beendet. Ein heikles Wagnis für Groß und Klein, das oft für viel Spannung sorgt. Nur in der Vollbesetzung mit vier Personen kann es durchaus unübersichtlich werden. Wo welcher Ort war, weil sich die Plättchen schnell ihren Platz ändern, ist dann nicht mehr so einfach. Manche Kinder und vor allem Erwachsene sind in der Merkleistung richtig gefordert.

Eine Sache ist zwar auch intuitiv aber kann ganz schön nerven und wirkt irgendwie als "draufgesetztes" Element: der Zauberer. Deckt man das Plättchen mit dem Zauberer auf, bekommt man eine Aufgabe. Man soll Zutaten für seinen Zaubertrank im Fabelwald finden. Kann durchaus frustrierend sein, wenn man schon den letzten Schlüssel sucht und dann noch eine Aufgabe bekommt. Für mich wirkte die Aufgabe wie eine Strafe aber des einen Pech ist des anderen oder der anderen Glück. Und für ein Familienspiel darf es ruhig glückslastig sein. 

Mehr Spielspaß im erweiterten Spiel

Die Trolle und die Lichtungen verschwinden im erweiterten Spiel. Das mich sehr freut, weil ich die Lichtungen ohne Effekt etwas langweilig fand. In den Regeln steht wortwörtlich "Nichts passiert". Dafür kommen Merktränke und Verwirrlichter (nicht Irrlichter) dazu. Die Tränke schützen uns vor dem Drachen und den Verwirrlichtern. Damit legt Fabelwald in Sachen Spielspaß ordentlich zu.

"Mogelpackungen" werden die Produkte (vor allem bei Lebensmittel) genannt, die wenig Inhalt und viel Luft haben. Bei Brettspielen kann auch wenig Inhalt viel Spielspaß bereiten und dieses Spiel hat durchaus genug Inhalt zu bieten. Aber die Spielschachtel könnte zwei Drittel kleiner sein (siehe Foto). In Sachen Nachhaltigkeit schmückt sich Schmidt Spiele hier nicht gerade mit Lorbeeren. Der Verlag übernimmt durchaus Verantwortung gegenüber der Umwelt. So misst Schmidt Spiele seit 2022 regelmäßig seinen CO2 Fußabdruck und versucht die CO2 Emissionen zu senken. Nur bei diesem Spiel erschließt sich mir die Nachhaltigkeit nicht ganz. Auch wenn es den Spielspaß nicht trübt, so hat es jedes Mal einen fahlen Nachgeschmack, wenn ich das Material zurückpacke. Die Schachtel nimmt mir unnötig Platz in meinem Spielregal weg.

Spieletester

03.07.2025

Fazit

Ein immersives Spielerlebnis, wo vor allem die erweiterte Spielvariante überzeugt! Die vielen schönen Grafiken und Zusatztexte zu den Fabelorten lassen uns richtig in das Spiel eintauchen. Der Aufbau ist schnell und das Sammeln der drei Schlüssel intuitiv.

Das Standardspiel überzeugt nicht unbedingt und der Zauberer wirkt etwas "aufgesetzt" aber mit dem erweiterten Spiel kommt genug Spannung und Varianz auf. Die Spielpackung besteht leider zu zwei Dritteln aus Luft. Lässt man die Schachtel weg, eignet sich das Spielmaterial gut für unterwegs - es benötigt kaum Platz!

Wer sich an der Grafik nicht satt sehen kann und keine Angst vor Memory-Spielen hat, ist bei Fabelwald genau richtig. 

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • schöne Grafiken
  • handliches Material
  • zwei Spielvarianten
  • Regeln sind gut erklärt
  • auch gut für unterwegs (ohne Schachtel)
  • gute Immersion 

Minus

  • sehr viel Luft in der Spielpackung
  • wenig Spieltiefe bei Standardspiel
  • zu Viert kann der Schwierigkeitsgrad ordentlich ansteigen

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 6 Jahren
Spieldauer: 20 bis 30 Minuten
Preis: 24,99 Euro
Erscheinungsjahr: 2024
Verlag: Schmidt Spiele
Grafiker: Edouard Blanc
Zubehör:

39 Waldplättchen (davon 7 Verwirrlichter)

16 Ort-Karten

16 Aufträge des Zauberers

4 Merktränke

4 Zaubertürme

4 Spielfiguren

1 Spielanleitung

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