Käferparade

In Käferparade gilt es die knuffigen Tierchen richtig zu platzieren. Jedes Krabbeltier hat seinen Platz. Auch wenn das Spiel niedlich aussieht, ist Hirnschmalz gefragt. Ob die Denkarbeit den Spielspaß trübt und wie die Umsetzung für Solo- und Teamspiel gelungen ist, erfährt ihr im Bericht.

Käferparade spricht meine kleine Tochter (vier Jahre alt) total an. Herzallerliebst ist die Verpackung und das Design der Holzkäfer sind dem Verlag Schmidt Spiele gut gelungen. Auch wenn der eine oder andere Fehldruck dabei ist, macht das Material schon Lust auf mehr, obwohl noch keine Partie gestartet wurde.

Im Stillen lösen

Käferparade kann Solo oder kooperativ mit zwei bis vier Personen gespielt werden. Die Solo-Regeln sind auf einer A4-Seite schnell erklärt und meine Tochter legt gleich los. Auch meine große Tochter (sechs Jahre alt) macht sich ebenfalls ran. Jede schnappt sich eine Blumenwiesentafel, Käfer in unterschiedlichen Farben und Aufgabenkarten.

Beide spielen jeweils die Solovariante und was gleich auffällt: Das Spiel geht nach zwei bis drei Aufgabenkarten schnell von der Hand. Eine Aufgabenkarte nach der anderen wird gelöst oder eher abgearbeitet. Meine Große steigt schnell auf die schwierigeren Aufgabenkarten um und ist eine Weile beschäftigt, bis sie einen Kartenstapel durch hat. Beim Lösen war es relativ still und die Kids brauchen kaum Hilfe dabei. Trotz Denkarbeit ist Käferparade ein leichtes Spiel.

Die Aufgabenkarte mit dem blauem Rand zeigt an, welche Käfer mitspielen und wen sie als Nachbarn haben wollen (gekennzeichnet in der jeweiligen linken Ecke). Die Tier-Symbole in der jeweiligen linken unteren Ecke zeigen an wo der jeweilige Käfer auf der Blumenweisentafel liegt. Bei den Käfern, die keine Tier-Symbole haben, muss man erst mit logischem Denken rausfinden, wo sie liegen sollten.

Solovariante mit Schwächen

Richtige Erfolgsmomente bleiben aus. Nur wenn man einmal einen Käfer falsch platziert hat, blicke ich als Zuseher in verwunderte Gesichter und im Anschluss gibt es einen Aha-Moment. Oder man findet heraus, dass eine Aufgabenkarte falsch ist. Auf der Aufgabenkarte 65 hat sich ein Fehler eingeschlichen. Zum Glück bleibt es nur bei einer Karte, der Rest ist einwandfrei. Insgesamt gibt es 78 Aufgabenkarten. Man merkt sich kaum eine, aber der Wiederholreiz geht verloren, nachdem man alle Karten in der Solovariante durch hat.

Mehr Spielspaß in der Teamvariante

Spannender wird es bei der Teamvariante. Dabei gilt es nicht nur die Käfer richtig zu platzieren, sondern man muss auch sogenannte Blumenchips anlegen, um einen möglichst großen Käfer-Pokal zu gewinnen. Jede Person spielt für sich eine Aufgabenkarte. Dabei muss auch darauf geachtet werden, wie diese gelöst wird, um keine Blumenfelder zu überdecken. Danach werden Blumenchips geworfen und man versucht so viele Chips wie möglich farblich passend an den Blumenfeldern auf den Blumenwiesentafeln anzulegen. Denn nur, wenn man alle Blumen abdeckt, zählt die jeweilige Aufgabenkarte für die Endwertung. Nach vier Runden ist ein Spiel vorbei und die gelösten Aufgabenkarten werden in Käfer-Pokale eingelöst. Die erreichte Anzahl gilt es in einer neuen Runde zu schlagen.

Die Teamvariante verbindet das Lösen der Aufgabenkarten aus dem Solospiel mit einer gemeinsamen Komponente, den Blumenchips. Diese Variante kann eine Dynamik aufnehmen, in der Kinder beginnen „Fertig“ zu rufen, wenn die Aufgabenkarte absolviert wurde. Das kann die Langsameren etwas frustrieren, auch wenn eigentlich kooperativ gespielt wird. Es fühlt sich aber nicht so sehr nach Arbeit an, wie in der Solovariante und macht deutlich mehr Spaß.

Probleme für Farbenblinde

Bei der Farbwahrnehmung werden es Rot-Grün-Schwache in der Teamvariante schwer haben. Die können die rosa Chips von den grünen kaum unterscheiden. Da hätte man ganz einfach auf drei verschiedene Symbole greifen können, um es erst gar nicht zu einem Problem für Farbenblinde zu machen. Der Rest ist durch unterschiedliche Farbsättigungen gut geeignet. Bei schlechtem Licht ist die Unterscheidung noch wesentlich schwieriger.

 

Spieletester

30.03.2025

Fazit

Ein knuffiges Spiel mit Krabbeltierchen, bei dem vor allem die Teamvariante überzeugt. Auch wenn im kooperativen Modus kaum Interaktion vorkommt, macht diese Variante mehr Spaß als die Solovariante.

Die Solovariante fokussiert sich rein auf das logische Denken und der Selbstkontrolle. Der Wiederspielreiz ist eher gering, wenn man die 78 Aufgabenkarten durchgespielt hat.

Eine fehlerhafte Aufgabenkarte, ein paar Fehldrucke bei den Käfern und die Blumenchips als ungeeignete Elemente für Farbenblinde trüben etwas den Gesamteindruck, aber das macht Käferparade zu keinem schlechten Spiel. Glücksmomente gibt es kaum, aber für alle, die logisches Denken fördern wollen, ist Käferparade eine gute Wahl.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • schönes Spielmaterial
  • allein oder bis zu viert spielbar
  • fördert logisches Denken und Selbstkontrolle
  • zwei Schwierigkeitsstufen

Minus

  • Solovariante fühlt sich wie Arbeit an
  • kaum Interaktion

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 1 bis 4
Alter: ab 5 Jahren
Spieldauer: 15 Minuten
Preis: 24,99 Euro
Erscheinungsjahr: 2024
Verlag: Schmidt Spiele
Autor: Kirsten Hiese
Grafiker: Fiore GmbH
Genre: Logik
Zubehör:

4 Wiesentafeln

24 Käfer (4 Sets in 6 Farben)

5 Blumenchips

8 Käferpokale

78 aufgabenkarten

Regeln

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