IQ Trainer

Der IQ Trainer begeistert von der Idee: Eine ganze Packung voll mit Denksportaufgaben! Ein Eldorado für Denker. Abgesehen davon, das viele Aufgaben bereits aus Illustrierten und Internetseiten bekannt sind, finden sich doch ein ganzer Haufen neuer Herausforderungen.
Die 220 Aufgaben sind in 5 Kategorien unterteilt. Nämlich in sprachliche, visuelle, rechnerische und sonstige Intelligenz sowie logisches Denken. Gestartet wird am Feld „Durchschnittsbürger“. Von hier aus ziehen die Spieler ihre Spielfigur Richtung „Genie“, wenn sie eine Frage richtig beantworten, oder in Richtung „Dussel“, wenn sie falsch liegen oder den Zeitrahmen überschreiben. Der Zeitrahmen beträgt übrigens 1 Minute und kann mithilfe der Chips, von denen jeder Spieler zu Beginn 6 Stück erhält, um jeweils eine Minute verlängert werden.

Und hier beginnt auch gleich unsere wahrlich lange Kritikreihe:

Es liegt keine Sanduhr oder sonstige Messung bei sondern es wird in der (doppelt beiliegenden!) Spielanleitung darauf verwiesen, man möge doch eine Armbanduhr nehmen. Nicht so tragisch. Aber in Puncto Zeit liegt auch gleich der zweite Haken: Es ist für die Mitspieler unglaublich langweilig zu warten, während ein Spieler die Aufgabe löst. Hier kann man sich die Zeit vertreiben, indem man auch versucht die Aufgabe zu lösen.

Was in der Anleitung auffällt, ist das man sich gleich auf Seite eins dafür entschuldigt, das mancher Spielr bei diesem Spiel diskreditiert wird. Man weist extra darauf hin, das auch in der Redaktion nicht jeder alle Fragen beantworten konnte. Mit anderen Worten: Nur weil du am Feld „Armleuchter“ (so ist lauf Spielbrett die Vorstufe zum „Dussel“) landest, bist Du noch kein solcher. Explizit steht es sogar eine Seiten weiter:
>Wer auf dem Feld „Dussel“ (… das sind sie natürlich nicht! …) landet, hat Glück< - denn blöder geht’s nämlich nicht!
Als wären die Bezeichnungen nicht schon unklug genug gewählt (eine Zählleiste wäre wohl vernünftiger gewesen), illustrieren die Bilder auch noch hübsch, das untere Gesellschaftsschichten und Kinder einfach dümmer sind als besser gebildete und alte Menschen. Außerdem ist auf diesem fröhlichen Familienspiel auch noch ein cooler Macho mit Zigarette zu sehen. Pädagogisch besonders wertvoll.
Bleibt hier schlussendlich noch die Frage: Was hat die Charaktereigenschaft „Armleuchter“ mit dem IQ zu tun?!

Genug in der Anleitung gestöbert – auf zum Spiel. Auf zahlreichen Karten findet sich der Begriff „Neger“ – nämlich auf fast jeder aus dem Gebiet der sprachlichen Intelligenz. Gut, umgekehrt ergibt es Regen – aber muss man unbedingt dieses Wort ständig als Beispiel heranziehen?

Unerklärlich bleibt wohl auch, warum die Karten, die nach den einzelnen Kategorien sortiert werden sollen, bunt gemischt beigepackt werden und nicht bereits vorsortiert sind, so wie das bei anderen Verlagen üblich ist. Möchte man damit den Spieler testen, ob er in der Lage ist binnen 5 Minuten die Karten zu sortieren?

Auch fraglich ist, weshalb es Noris einfach nicht schafft, eine vernünftige Aufbewahrungsbox für die Karten mitzuliefern. Die Schachtel ist selbst zusammenzubauen und absolut ungeeignet als Karteikasten, der er sein soll. Wie man so schön sagt „nicht Fisch und nicht Fleisch“ ist er: denn die Karten können darin weder liegen noch stehen.

Spieletester

15.04.2005

Fazit

Eine nicht allzu dumme Idee miserabel präsentiert. Wir werden aus dem Spiel nicht schlau …
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Besucherkommentare

kleopatra56 | 26.04.2011

Also wir finden das Spiel sehr unterhaltsam, auch war eine Sanduhr dabei, und der bemängelte Kasten für die Karten ist bei uns einwandfrei zu gebrauchen. Wir spielen das Spiel sehr gerne.

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 6
Alter: ab 10 Jahren
Preis: 20,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2002
Verlag: noris
Genre: Denken
Zubehör:

4x55 Karten, 6 Spielfiguren, 1 Augenwürfel, IQ Chips, Sortierbox, Registerkarten, Notizblock aus Recyclingpapier, Spielanleitung

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