Kaboodl

Im Spiele-Bereich gibt es aus der Mattel-Ecke ja relativ selten Neues, obwohl der Verlag die Rechte an Dauerbrennern wie „Uno“, „Skip-Bo“ oder aber auch „Scrabble“ hält. Umso spannender ist es dann natürlich neue Spiele von Mattel zu erforschen und zu spielen.

Kaboodl ist ein nettes Kartenspiel für zwischendurch, wer oder was ein „Kaboodl“ nun aber genau ist, durften wir auch am Ende der Spielanleitung (oder des Spiels) nicht erfahren. Egal. Niedlich und schön bunt modern gestaltet sind jedenfalls die Spielkarten.

Die 12 „Kaboodl“-Karten, um welche die Mitspieler spielen, werden in der Mitte des Tisches aufgelegt. Sie zeigen vier verschiedene Tierarten (Spatzenschnabel, Fischmaul, Echsenwampe und Schlangenkopf) in vier verschiedenen Farben und mit unterschiedlicher Punkteanzahl. Ziel des Spieles ist es, möglichst viele dieser ausliegenden Kaboodl-Karten zu ergattern.

Zu Beginn des Spieles bekommt jeder Mitspieler Karten zugeteilt. Im Normalfall zeigt diese Karte eine Tierart, eine Farbe oder aber eine Punktezahl. Das Spiel wäre aber nicht spannend wenn es nicht ein paar Sonderkarten gäbe. Zunächst wäre da die einfach zu erklärende Jokerkarte: man kann sich aussuchen, ob man diese Karte als Punkteanzahl, Farbe oder Tierart verwendet.

Dann gibt es noch die lustig klingenden Karten „K’baam“ und „K’bosh“. Mit „K’baam“ kann man anderen Spielern bereits gesammelte Karten klauen, mit „K’bosh kann der Beklaute dies wiederum verhindern.

Zuerst einmal sollte ich aber mal verraten wie man überhaupt zu einer in der Mitte ausliegenden „Kaboodl“-Karte kommt: zu Beginn des Spieles bekommt jeder Spieler Karten aus dem gut gemischten Kartenstapel. Im Verlauf des weiteren Spieles und auch zu Beginn darf man immer auf 8 Handkarten nachziehen. Aus diesen 8 Handkarten sucht man im günstigsten Fall drei Karten aus (Punkteanzahl, Farbe und Tierart) und nimmt sich eine „Kaboodl“-Karte die ebenfalls die drei gleichen Merkmale aufweisen muss. Für eine grüne Echsenwampe mit 2 Punkten braucht man eben die Karten „grün“, „Echsenwampe“ und „2 Punkte“. Alternativ kann man natürlich auch eine Jokerkarte einsetzen („grün“, „2 Punkte“ und „Jokerkarte“).

Im Prinzip kann man beliebig viele (aber rein rechnerisch gesehen maximal 2) Kaboodl-Karten an sich nehmen sofern sie leistbar sind. Jeder Spieler braucht am Ende seines Zuges aber eine Karte um seinen Zug zu beenden. Wenn diese (beliebige) Karte abgelegt wurde ist der nächste Spieler an der Reihe.

Wichtig ist die letzte Karte besonders bei den „K’baam“-Aktionskarten. Wer in seiner Runde eine „K’baam“-Karte ausgespielt hat, der darf einem Mitspieler eine Karte klauen. Allerdings muss er dabei schnell sein: „K’baam“-Karte ausspielen, Kaboodl-Karte klauen und dann schnell die Endkarte ausspielen. Denn spielt der Beklaute eine „K’bosh“-Karte bevor der Kartendieb eine Karte auf den Abwurfstapel geworfen hat dann scheitert die Klauerei.

Das Spiel endet, wenn alle 12 „Kaboodl“-Karten an den Mann gebracht wurden. Es gewinnt der Spieler, der die meisten Punkte gemacht hat. Punkte gibt es für jede „Kaboodl“-Karte die man sein eigen nennt. Extrapunkte gibt es wiederum, wenn z.B. jede Tierart einmal in der Sammlung vertreten ist. Für übrig gebliebene Handkarten gibt es Minuspunkte.

Spieletester

30.03.2005

Fazit

„Kaboodl“ ist leichte Kartenkost für zwischendurch. Spieltechnisch würde ich das Kartenspiel irgendwo zwischen „Uno“ und „Coloretto“ ansiedeln. Die Karten sind witzig illustriert und durch die Reaktionskarten „K’bamm“ und „K’bosh“ wird der Spielablauf etwas aufgepeppt. Die Spielregel ist übersichtlich und leicht verständlich. Prinzipiell ist die Idee von „Kaboodl“ für meinen Geschmack nicht schlecht – allerdings etwas unausgereift. So konnten sich meine Spielrunden und ich des Eindrucks nicht erwehren, dass eine gewisse Herausforderung einfach fehlt. Das Handkartenlimit ist mit 8 sehr hoch gegriffen und so kann man fast in jeder Runde eine oder zwei „Kaboodl“-Karten nehmen. Außerdem besitzt fast jeder Spieler eine „K’baam“ oder „K’bosh“-Karte: damit wird Stehlen entweder überflüssig oder der Spielspaß wird stark getrübt. Interessanter wäre der Spielablauf auch gewesen, wenn erfolgloses Stehlen mit „K’baam“ bestraft wird (z.B. in Form einer Kaboodl-Karte, die der Dieb dann selbst hergeben muss). Damit würde sicher auch überlegter und sinnvoller gestohlen werden. Glück überwiegt mit Sicherheit bei diesem Kartenspiel, geschicktes Einsetzen der „K’baam“ und „K’bosh“-Karten ist leider auch so gut wie unmöglich. Trotzdem ist „Kaboodl“ aus meiner Sicht empfehlenswert für Familien mit kleinen Kindern oder größere Spielegruppen, die ein einfaches und schnelles Kartenspiel suchen bei dem man sich nicht konzentrieren muss.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 6
Alter: ab 7 Jahren
Spieldauer: 15 Minuten
Preis: 10,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2004
Verlag: Mattel
Genre: Karten
Zubehör:

103 Spielkarten

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