Kaum ein Land kennt das Problem nicht: Budgetlöcher allerorts, immer wiede neue Sparprogramme... In Murdio Island hat man es auf die Spitze getrieben und die Polizei abgeschafft. Kein Wunder, dass zum Beispiel die Autodiebstähle nie dagewesene Ausmaße annehmen.
Spielprinzip
Wir haben es mit einem Krimispiel zu tun (eher sogar mit dem Prinzip eines Escape Rooms), müssen also gemeinsam einen Fall lösen. Hier lautet der Fall, dass eine ganze Menge Autos verschwunden ist, eines sogar mit seinem Fahrer. So weit, so gewöhnlich.
Ein Element, das in einigen, aber nicht allen Krimispielen zur Anwendung kommt, gibt es in Murdio Island nicht: Zeit- oder Zugbeschränkung. Man kann im Prinzip beliebig lang spielen. Aber wenn man mal nicht weiter kommt, kann man sich jederzeit Hilfe holen.
Spielmaterial
Das Spiel kommt mit einer knappen Spielanleitung, die hauptsächlich den Spielaufbau beschreibt und die Handhabung des Spielmaterials erklärt. Um Spielen zu können, benötigt man übrigens eine kostenlose App, die ein Tutorial enthält, welches mit dem Spielprinzip vertraut macht.
Spielaufbau? Ja! Zentrales Element des Spiels ist nämlich ein relativ großer Spielplan, auf den im Lauf des Geschehens Ortskarten abgelegt werden. Ob man die richtige Karte auf den passenden Ort gelegt hat, kontrolliert man mittels der App.
Keine Texte?
Ihr werdet jetzt vielleicht überrascht sein, wenn ich euch sage, dass die Karten keinerlei Texte tragen. Wie soll man da als Ermittler Informationen zusammentragen? Ganz einfach: Wir sind wieder bei der App: Im Stil eines Hörbuchs erzählt sie uns, was passiert, was man sieht... Manches davon müssen wir in Ortskarten übersetzen, anderes ist nur zur Ausgestaltung.
Spieletester
Fazit
Das Spielprinzip, dass man einen Stadtplan baut, weiß zu gefallen. Am Rand sind die Himmelsrichtungen angegen, was die Sache an sich eindeutig macht. Die App macht dann aber doch den Fehler, dass sie statt südlich "unter dem..." sagt. Aber das ist nichts, was das Spiel komplett sabotiert. Es bedeutet vielleicht einen Fehlversuch bei einer Codeeingabe, aber diese sind wie gesagt nicht limitiert. Auch die Hilfsanfragen sind beliebig oft stellbar, wir haben für die Lösung aber keine einzige benötigt. Man hat eigentlich immer nur eine Info, die man zeitnah irgendwo logisch einsetzen kann (meist Codes, um Türen zu öffnen).
Was uns weniger gefallen konnte: Die Ortskarten. Sie sind generell sehr dunkel und somit ist das Motiv schwer zu erkennen. Sind da Fußabdrücke? Schienen? Nicht selten (vor allem bei Kunstlicht) nimmt man eine Karte und hält sie nahe vors Gesicht, um etwas genau anzusehen.
Die App funktioniet gut. Man muss dort immer gut auf die Ausgabe nach dem Text achten, um zu wissen, ob man eine Karte in den Plan legen kann/soll oder nicht. Denn es gibt Ortskarten, die eindeutig etwas aus der Geschichte zeigen, aber nicht auf den Spielplan gelegt werden. Apropos Geschichte: Die ist solala. Sind diese Ganoven doch glatt so reizbar, dass sie wegen Nichtigkeiten ihr Projekt zerstören wollen...
Zuletzt noch ein positiver Aspekt: Man kann das Spielmaterial uneingeschränkt wiederverwenden, es wird nichts zerschnitten, geknickt etc. Unter Umständen kann man sich sogar nochmal an diesen Fall wagen und in der Geschichte eine andere Abzweigung nehmen, wobei man aber in Kauf nimmt, dass sich gewisse Stränge der Handlung wiederholen.
Plus
- wiederverwendbar
- man muss selbst nur wenig lesen
- gut funktionierende App
Minus
- sehr dunkel illustriere Ortskarten, Motive schwer zu erkennen
- kleine Brüche in der Geschichte
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Details
2 Spielplanteile
50 Ortskarten
2 Abdeckkarten
15 Aufgabenkarten
1 Spielanleitung
weiters benötigt man:
1 kostenlose App
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