Saboteur (20 Jahre-Edition)

Die Zwerge haben einen wahrlich steinigen Weg hinter sich, denn die Mine wir nun schon seit 20 Jahren erfolgreich erweitert und ja, sogar noch heute schöpfen sie die größten Reichtümer aus den dunklen Gängen des unterirdischen Reichs. 

Doch auch der Pfad des Verrats ist in Fels gemeißelt, denn viele der Zwerge sind geradezu süchtig nach dem großen Jackpot! Werdet ihr noch Gold in den Untiefen auffinden können? Oder euch lediglich die Finger an hartem Fels und schwarzer Kohle dreckig machen?

Jeder Zwerg hat einst klein angefangen:

Die Saboteur (20 Jahre Edition) ist da! Da wird man ja geradezu nostalgisch… So lange ist’s her, aber euer Gedächtnis hinsichtlich der Spielregeln ist bestimmt noch wie damals, nicht wahr? Naja, für den Fall der Fälle wollen wir mal nicht so sein und eine kurze Auffrischung der Regeln von Saboteur darlegen: Mehrere Spieler bauen mit Hilfe von Wegekarten reihum einen Weg zu einer von drei geheimen Schatzkarten. Dabei müssen alle Wege aufeinanderpassen und einige Aktionskarten sorgen hin und wieder für etwas Ärger. Wer zuerst das Gold erreicht, der darf auch als erstes zulangen; wer hingegen Kohle findet, geht völlig leer aus. Aber Vorsicht! So mancher in der Gruppe will das Vorhaben sabotieren und euch dazwischenfunken. Auch Saboteur 2 sollte euch noch ein Begriff sein, hier verläuft das Spielgeschehen ähnlich, jedoch gibt es nun zwei Zwergenteams, einige neue Wegekarten sowie zusätzliche Rollen.

Hier wollen wir uns aber auf die Neuerungen beziehungsweise die Besonderheiten dieser Edition fokussieren! Acht neue Kartentypen (darunter sieben Aktions- und eine Zwergenkarte), aus den Saboteur-Weltmeisterschaften seit dem Jahre 2016 bis 2023, bieten etwas frischen Wind durch die unterirdischen Gänge. Darunter der gierige Zwerg aus 2016, der einen Haufen Gold selbst kassiert, jedoch nur wenn dieser selbst den Verbindungsstein legt; oder die Veto-Karte aus 2019, welche die Aktion eines anderen Zwerg vereitelt, und noch einige mehr!

Auch die Mini-Erweiterungen Wegezoll, Kleiderkammer und Stollenfest sollen hier etwas genauer ausgeführt werden. Letztere beiden funktionieren mit Hilfe einer „Postkarte“, also einer doppelt so großen Karte welche demnach zwei Felder abdeckt und je nach Variante mittig oder seitlich zwischen dem Start und dem Ziel platziert wird. Wer den Weg mit der Kleiderkammer verbindet, der wechselt seine Zwergenidentität, während beim Verbinden mit dem Stollen alle Identitäten neu verteilt werden. Beim Wegezoll kann als zusätzliche Option ein Zwerg auf eines der Felder platziert werden, will man dort anbauen, so muss man, an den Besitzer, ein Goldstück abdrücken.

Mit den Bonusinhalten neue Ziele und Schatztruhen wird das gesamte Spielgeschehen nochmals etwas drastischer abgeändert. Erstere verlangt von euch das Auslegen von fünf Zielkarten, anstelle von dreien, wobei unter diesen neue Symbole zu finden sind wie zusätzliches Gold, Goldverluste oder aber auch ein sofortiges Ende der Partie. In zweiterem Inhalt werden am Tisch zusätzliche Wegekarten geheim mit darunterliegenden Schätzen platziert. Wer zu ihnen baut darf diese aufdecken, die Wegekarte anlegen und den Schatz abgreifen, wobei dieser auch negative Effekte mit sich bringen kann.

Abschließend zu erwähnen sind auch zwei extra Varianten, wobei es sich bei der einen um die Turnier-Variante von Saboteur handelt und die andere etwas mehr Spannung in Spiele von kleineren Gruppen bringt.

Spieletester

08.04.2024

Fazit

Der Untergrund im Wandel:

Ach Saboteur, was gibt es denn da noch groß zu sagen, als, dass es sich hierbei um ein Kartenspiel handelt, welches wirklich Gold wert ist! Die Grundvarianten, also Saboteur und Saboteur 2 bleiben unverändert und demnach kann man hier auch wenig Neues ergänzen, demnach wollen wir eher auf die Zusatzinhalte der 20 Jahre Edition eingehen:

Eindeutig zu erkennen ist bereits, dass unzählige Möglichkeiten (darunter auch einige brandneue) geboten werden Abwechslung auf den Tisch zu bringen. Persönlich empfanden wir die meisten Inhalte jedoch eher als nette Optionen für ab und an, jedoch Nichts konnte sich hierbei wirklich permanent in unseren Spielablauf eingliedern. Am interessantesten erschienen uns hierbei die ergänzenden Karten aus den Meisterschaften, diese passen relativ gut in das Spielgeschehen hinein und sind auch teilweise echt spaßig. Auch die Variante der neuen Ziele eröffnet ganz neue Horizonte unter Tage. Geschmäcker sind jedoch sehr verschieden, doch wagen wir zu behaupten, dass in dieser Box, bei dieser Fülle an Sondermaterial, doch für die aller meisten zumindest eine Kleinigkeit dabei sein wird für die es sich lohnt.

Im Gesamtbild bleibt Saboteur auch in der 20 Jahre Edition ein Spiel, welches wirklich nur in größeren Gruppen Sinn und wirklich Spaß macht! Fünf oder sechs Zwerglein am Tisch zu haben scheint perfekt, denn in weit größeren Gruppen können sich einzelne Runden, bis man wieder einmal selbst am Zug ist, auch etwas lange anfühlen. Speziell diese „Hands-Off“ Zeiten sind ein etwas problematischer Faktor, denn es kann vorkommen, dass man praktisch eine ganze Runde lang ständig gesperrt wird und einfach nur traurig aus der Wäsche kuckt; ebenso entpuppen sich so manche Partien als pures Chaos. Trotz all dieser Extras gefällt uns die Standardversion aber immer noch am allerbesten, ab und an ist es jedoch spaßig einzelne Elemente hinzuzufügen, selten aber erwischen wir uns dabei diese Zusätze wirklich allzu sehr, in Partien ohne diese, zu missen. So oder so bleibt Saboteur eines der Spiele, welches immer mal wieder am Tisch landet, sowohl für kurze Partien zwischendurch, aber auch im Rahmen langer Sessions über mehrere Stunden hinweg; speziell in letzterem Zusammenhang stellt die 20 Jahres Edition einen echten Goldschatz an Abwechslungsreichtum dar! Eine einzelne Partie beansprucht üblicherweise eine sehr angenehme Menge an Zeit, in der zusätzlich Spannung bis zum Schluss herrscht. Selbst der aller letzte Zug kann hier alles verändern, fühlt sich dabei jedoch nicht ungerecht oder anderweitig negativ an. Wir freuen uns auf weitere 20 Jahre harte Minenarbeit! (Das hat wohl noch nie jemand von sich gegeben…)

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • (speziell in dieser Edition) sehr abwechslungsreich
  • Langzeitspielspaß eindeutig gegeben
  • moderate Dauer einzelner Partien
  • Spannung bis zum Schluss

Minus

  • benötigt eine eher größere Gruppe, um Spaß zu machen (optimal: 5 bis 6 Spieler)
  • lange „Hands-Off“ Zeiten möglich
  • manche Partien echt chaotisch

Teilen mit facebook twitter

Kommentar verfassen

Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 12
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Preis: 15,50 Euro
Erscheinungsjahr: 2024
Verlag: Amigo
Grafiker: Andrea Boekhoff
Zubehör:

1 Regelheft (28-seitig)

>>Grundspiel<<

110 Karten; darunter:

  - 11 Zwergenkarten (7 Goldsucher & 4 Sabouteure)

  - 27 Aktionskarten

  - 28 Goldkarten

  - 44 Wegekarten

>>Erweiterungen<<

33 Goldstücke

66 Karten; darunter:

  - 15 Zwergenkarten

  - 21 Aktionskarten

  - 30 Wegekarten

>>Jubiläumsausgabe<<

1 (passend gestaltetes) Band

1 Postkarte (doppelseitig; Kleiderkammer & Stollenfest)

2 Zwerge mit Aufsteller

2 Zwergenmarker

34 Karten; darunter:

  - 8 "Neue Ziele"-Karten

  - 9 WM-Sonderkarten

  - 17 Schatztruhen-Karten

Anzeige

Statistik

Derzeit findest Du auf spieletest.at 7205 Gesellschaftsspiele-,
1656 Videospielrezensionen
2309 Berichte.