Terra Pyramides

Wir bauen Pyramiden - das ist Top.
Die Wüste hat ihre Tücken - das ist Topologie.

In der ägyptischen Steinwüste sind die zukünftigen Bauplätze bereits markiert. Drei Pyramidenfundamente stehen bei Spielbeginn in der Mitte des Spielplans als Ausgangspunkte unserer Bemühungen zur Verfügung. Dazwischen liegen vier zufällige Plättchen, die Ressourcen zeigen und genutzt werden können.

Bausteine, Gold und Arbeiter

Die Pyramiden benötigen Bausteine.
Der Pyramidenbau benötigt Arbeiter.
Gold ist immer gut, man kann damit sowohl Arbeiter engagieren oder Bausteine kaufen. 

Der Spielzug ist prinzipiell einfach. 
Man legt das einzige Plättchen, das man von einem der acht Plättchenstapel gezogen hat, auf ein freies Feld auf dem Spielplan. Danach entscheidet man sich für eine Reihe - waagrecht, senkrecht oder diagonal - und bestückt die maximal vier Plättchen mit Bausteinen der entsprechenden Farben, Gold und Arbeiter. Das zuletzt gelegte Plättchen muss Teil der Reihe sein, jeder Pyramidenbauplatz oder Pyramide begrenzt die Reihe auf vier Plättchen. 
Die oben erwähnte Topologie garantiert das.
Gold nimmt man an sich.
Bausteine nimmt man ebenso an sich und deponiert sie auf der entsprechenden Farb-Pyramide auf dem persönlichen Lager.
Arbeiter zieht man in gerader Linie auf einen eigenen Pyramidenbauplatz oder eine zukünftige Baustelle.

Hat man drei Arbeiter auf einer Baustelle und genug Bausteine für den Bau einer neuen Etage, so gibt man die entsprechenden Bausteine ab, nimmt zwei der drei Arbeiter zurück in den persönlichen Vorrat - einer bleibt vor Ort, um die Besitzverhältnisse der Pyramide zu definieren.
Pyramidenbaustufen werden nach oben hin teurer.
Das ist nicht wirklich logisch, verjüngen sich Pyramiden doch nach oben hin, aber für das Spiel ist es natürlich nötig.
Oben wird die Luft dünner.
So verbraucht die erste Stufe einen Baustein, die zweite zwei und die fünfte eben fünf. Mehr geht nicht. On Top setzt man eine der beiden 
eigenen Pyramidenspitzen.
Neben den Kosten steigt aber auch der Wert der gebauten Pyramide. 
Fünf Punkte bringt die erste Etage, dann zehn, 20, 35 und die Spitze bringt 60 Punkte!

Immer wieder diese Einschränkungen...

Arbeiter, die nicht auf eine eigene Pyramide oder einen leeren, freien Bauplatz gezogen werden können - mehr als drei dürfen dort nicht sein - und damit ohne gültigen Arbeitsplatz sind, müssen wieder vom Spielplan genommen werden.
Gold horten geht auch nicht, am Ende des Spielzugs muss durch erzwungene Ausgaben auf maximal vier Gold reduziert werden.
Immerhin bekommt man einen neutralen Baustein oder einen beliebig einzusetzenden Arbeiter für je drei Goldstücke.
Zudem darf man gegen ein Goldstück beim Nachziehen einen Plättchenstapel durchsuchen und ein gewünschtes Plättchen nehmen.
Bausteine kaufen ist zwar eine gute Idee, aber auch hier besteht ein Limit. Mehr als sieben darf man nicht haben. 
Überzählige tauscht man 2:1 gegen überall einsetzbare weiße Bausteine. 
Eigentlich sind alle Bausteine weiß, ihre Farbe definiert der Lagerplatz auf dem persönlichen Lagerplatz. Die für eine Pyramide verwendeten Bausteine 
müssen nämlich immer die gleiche Farbe haben. Beim Bau der ersten Etage wird die Farbe festgelegt.

Was man auch wissen muss...

Von den 40 Plättchen zeigen nur jeweils vier Bausteine in einer der sechs Farben. Die restlichen nur Arbeiter und/oder Gold.
Im Spiel zu Zweit wird zudem von jedem der acht Plättchenstapel das letzte Plättchen nicht verspielt. 
Es könnte also passieren, dass man vergeblich auf grüne oder blaue Bausteine wartet.
Ein Goldstück zu investieren und einen Stapel zu durchsuchen kann Sinn machen. Auch in Partien mir mehr als zwei Spielern.
Auch in der Solo-Variante (die auch kooperativ gespielt werden kann, Züge werden dann eben ausdiskutiert) ist das wichtig.

Für die geordnete Plättchenausgabe dienen zwei Displays mit je vier Slots für vier Stapel. Das ist zwar hübsch gemacht, super wichtig ist das aber nicht und wir gingen gleich dazu über, die Plättchen in acht Stapeln neben dem Spielplan zu deponieren. Das erleichtert den Zugriff und die Übersicht über die Höhe der Plättchenstapel geht wegen der Dicke der Plättchen nie verloren.

Solo in Ägypten

Die Basisvariante stellt drei Solo-Aufgaben.
Die einfachste verlangt vier komplette Pyramiden, die zweite weist 275 Punkte als Spielziel aus, die dritte sechs Pyramiden in unterschiedlichen Farben, jede muss bis zur vorletzten Baustufe gebaut werden.
Das funktioniert wunderbar, ist aber durchaus schwierig.

Die Zusatzmodule

Die beiden Module "Die Horus-Version" und "Die Nil-Version" liegen in zwei großen Umschlägen mit im Karton.

Die NilVersion wird auf der Spielplanrückseite mit dem Nil gespielt, es gibt zusätzlich Schiffe, es geht um Mehrheiten bei Oasen, um Grabbeigaben und Horusaugen. Außerdem um die höchste Pyramiden und um den Architekten mit den meisten Pyramiden.
In der deutschen Spielanleitung wurde bei der Anpassung der Spielvorbereitung etwas geschludert.

In der Horus-Version (sie wird ohne Nil gespielt) gibt es ebenso Punkte für die Grabbeigaben und es gibt einen Gold-Bonus für komplett mit Plättchen um schlossenen Pyramiden. 

Es gelten bei beiden Varianten die Grundregeln des Basisspiels, leider wird in den Regelheften nicht auf die Solo-Variante hingewiesen. Keine Ahnung, ob die drei Solo-Aufgaben des Basisspiels hier relevant sind.

Spieletester

03.08.2024

Fazit

TERRA PYRAMIDES ist ein nettes gehobenes Familienspiel mit moderater Spieldauer von rund 60-70 Minuten.
Man spielt eigentlich nur für sich und nicht gegen die anderen.
Manchmal liefert man dem folgenden Spieler sogar eine Vorlage.
Aber was soll's.
Wichtig ist, die aktuellen Gegebenheiten auf dem Spielplan mit den eigenen Plänen und dem einen Plättchen, das für den Zug zur Verfügung steht, in Einklang zu bringen.
Nicht in jedem Zug sind große Sprünge möglich. 
Spare in diesem Zug, dann kannst du im nächsten vielleicht besser agieren.

Wie Niki Lauda mal sagte: Ich habe nichts zu verschenken!
Das könnte als Credo für dieses Spiel gelten.
Es ist blöd, einen Arbeiter nicht verwenden zu können.
Es ist blöd, Bausteine durch 2:1 - Tausch auf sieben reduzieren zu müssen.
Es ist blöd, Geld investieren zu müssen, wenn man nicht will.
Dem Spiel tut es aber gut.

Die beiden Zusatzmodule ändern Details, nicht aber das Grundprinzip. 
Beide werden mit der Rückseite des Warenlagers gespielt.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • Superdicke Plättchen
  • Generell sehr gutes Material (Holz statt Plastik)
  • Wenig Regeln
  • Gut funktionierende Solo-Variante (für Lernzwecke geeignet)
  • Basisversion sehr Freiluft tauglich (der Wind trägt nichts davon)

Minus

  • Regel mit ein paar Fragezeichen
  • Pech beim Plättchen nachziehen kann Frust erzeugen
  • In der englischen Regel fehlt Punkt 1 der Zusatzaktionen (Bausteine tauschen)

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 1 bis 4
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 45 bis 90 Minuten
Preis: 49,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2023
Verlag: HUCH & friends
Grafiker: Lukas Siegmon
Zubehör:

Basisversion:
1 Spielplan
2 Plättchenlager
40 Plättchen mit Treppenstufen
22 Fundamente
42 Pyramiden-Ebenen
4 Baustein-Tafeln
64 Arbeitskräfte in 4 Farben
4 Punkteplättchen
24 Goldmünzen
Spielanleitung

Horusversion:
16 Plättchen mit Treppenstufen
1 Anzeigetafel für Grabbeigaben
2 Rückwände für die Plättchenlager
8 Punktemarker
Spielanleitung

Nilversion:
8 Plättchen mit Treppenstufen
1 Anzeigetafel für Oasen
4 Schiffe und 8 Punktemarker
2 Rückwände für die Plättchenlager
6 Strategiekarten
Spielanleitung

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