Starship Captains

Schubdüsen auf volle Power geschalten, Schutzschilde hochgefahren und auch die Kaffeemaschine aktiviert! Dann hält euch Nichts mehr vom Start der Raumflotte auf. Wir heben ab! Auf zum Mars! Zur Venus! Und zu unbenannten Gestirnen, um euch einen Ruf bei sämtlichen Bewohnern der Galaxie zu schaffen. 

Oh, dort sehen wir schon das erste Schiff einer anderen Zivilisation. Hallo! Wollt ihr ein Autogramm? Plötzlich regnet es Leuchtfeuer wie sonst nur zum Neujahrsfest. Das war nun aber zu viel der Lobpreisungen! Moment mal… Warum ist da plötzlich ein Loch im Frachtraum?

Beamt uns hoch, Spieletest:

Verteidigen, verhandeln und erkunden; die drei Mottos denen ihr als Kapitän eurer Sternenflotte folgt. Ziel ist es durch geschickten Einsatz eurer Crew-Mitglieder am Ende von vier Spieldurchgängen die meisten Siegpunkte zu ergattern. Um diese zu erhalten, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, unter anderen durch das Erfüllen von Missionen, dem Pflegen von diplomatischen Beziehungen aber gleichsam auch dem effektiven Nutzen von innovativen Zukunftstechnologien. Aber Achtung! Schaden den euer Schiff während den Reisen eingesteckt hat wird euch bei der Endauswertung von den Gesamtpunkten abgezogen. Aber wie leitet man denn nun ein solches Raumschiff als absoluter Leie überhaupt?

Starship Captains ist ein umfangreiches Spiel des Worker Placement-Genres, es bietet dabei so viele Optionen, dass wir auf diese hier nur sehr rudimentär eingehen können. In jedem Zug wählt ihr Fähnriche auf eurer Flotte um, farblich zu ihnen passende, Aktionen auszuführen wie: das Schiff zu manövrieren, Piraten angreifen, neue Technologien installieren, eure Raumstation auf Vordermann bringen oder generell Missionen erfüllen. Auch könnt ihr eure Crew spezialisieren und befördern, sodass ihr Nutzungsspektrum vergrößert wird.

Üblicherweise reist ihr von Planet zu Planet wo ihr Crewmitglieder eben auf Missionen entsendet, deren Belohnungen einheimst und dabei gekonnt Weltraumpiraten bezwingt oder geschickt umfahrt. Nebenbei gilt es auch, mit drei quasi neutralen Fraktionen, Beziehungen zu stärken und auch hier zusätzliche Punkte abzustauben. Zu entdecken gibt es, neben den unendlichen Weiten des Kosmos, auch Artefakte, die euch zusätzliche Aktionen ermöglichen, oder auch Androiden, welche eure Crew bei speziellen Aufgaben unterstützen.

Eingesetzte Crew-Mitglieder begeben sich danach auf Pause und verharren dort (bis auf die letzten drei) bis zum Beginn der nächsten Runde; eine Auszeit muss sein! Aggressive Handlungen gegen andere Mitspieler gibt es in diesem Spiel nicht, schließlich gehört ihr auch alle derselben Fraktion an; euer Wettbewerb beschränkt sich lediglich auf euren erarbeiteten Ruf im Weltall.

Habt ihr das Zeug zu Legenden wie Kirk, Spock und Co. aufzusteigen? Oder bleibt eure Existenz eher im Schatten der unzähligen Monde der unendlichen Weiten verschollen? Das hängt alleine von euren Fähigkeiten als Schiffskapitäne ab!

Spieletester

09.04.2024

Fazit

Landung am Planeten „Fazit“:

Logbuch des Kapitäns: Aufnahme:

Aus relativ wenigen Zügen das Maximum herausholen, das ist die Mission als Kapitän eures Raumschiffes! Facetten- und abwechslungsreich gestalten sich eure Space-Abenteuer, sodass selbst nach langjähriger Diensterfahrung der Nervenkitzel weiter bestehen bleibt. Aber vorerst einmal zurück zum Anfang!

Jedem Spiel voran liegt das Auspacken der Spielinhalte sowie die Begutachtung der Box. Hier liegen auch unsere Hauptkritikpunkte! Einerseits bietet das Werk massig Inhalt, so viel, dass beiliegende Säckchen, aus unserer Sicht, einfach nicht genügen! Es wäre ausreichend Platz vorhanden für Trennblätter oder andere Organisationseinheiten; warum man sich aber dagegen entschieden hat, ist unklar. Speziell da auch der Spielaufbau eher mittlerer bis längerer Natur ist, hilft dieses Zusammenbauschen der Inhalte nur wenig hierbei etwas entgegenzuwirken.

Einige der Inhalte mussten weiters auch zusammengesteckt oder sogar (mit Hilfe von Klebestreifen) befestigt werden, während parallel auch sehr schöne und variierende Crew-Mitglieder als Miniaturen beiliegend sind. Dass man aber bei den, eher klumpig erscheinenden, zusammengesteckten Raumshuttles nicht auch auf einen solchen Print zurückgriff ist ebenso etwas schade… Dennoch ist das Design an mancher Stelle fast schon atemberaubend! Speziell die doch immer mal wieder süßen Illustrationen haben es uns so richtig angetan. Praktisch sämtlicher Inhalt ein Augenschmaus!

Sehr viele Handlungsoptionen zwingen, wie bereits erwähnt, bei wenigen Aktionen zum gründlichen Grübeln, ließ uns aber eigentlich nie in eine Art „Analyse Paralyse“ verfallen oder gar ausgezehrt zurück. Ein forderndes Spiel das gleichzeitig aber nicht überfordert, einfach ein starkes Konzept! Unterstützend helfen aber auch gut ausgeführte Überblickskarten und eine Art Spielkurzfassung; ebenso gut aufgebaut! Häufig in Spielen, in welchen symbolisch die meisten Effekte beschrieben sind, kämpfen diese um Klarheit. Ein Aspekt der uns in Starship Captains eigentlich niemals problematisch unter kam!

Spieltechnisch empfanden wir jedoch etwas traurig, dass es sich so anfühlt als ende das Spiel direkt an seinem Höhepunkt. Vier Runden lang das Universum zu erkunden ist für uns einfach zu kurz. Praktisch an dem Punkt, an dem die eigene Flotte dann halbwegs Fahrt aufnimmt, da ist es dann auch schon vorbei. Zum Abschluss fügt noch ein quasi Einzeiler ein kurzes Story-Element bei, je nach ergatterten Punkten. Für so ziemlich jede erreichte Punktezahl gibt es hier einen winzigen Epilog; wenige längere Abschlusstexte in Punktebereichen hätten uns mehr gefallen, ist aber Geschmackssache. Allgemein aber ein nettes Feature!

Auch alleine kann dieses Werk angegangen werden, hierbei schafft eine ausgeklügelte Solo-Variante Abhilfe und bietet dabei nicht weniger Wiederspielwert.

Mit Lichtgeschwindigkeit gen Spielspaß! Starship Captains macht vieles richtig und ist einfach ein wirklich galaktisches Werk! Sämtliche Kritikpunkte, die wir zum Besten geben müssen, beziehen sich eindeutig auf die Box, in der sämtliche Organisationshilfen fehlen und das bei nicht gerade wenig Inhalt. Spieltechnisch aber hebt es zu den Sternen ab, bietet hohen Wiederspielwert, besitzt eine gute Kniffligkeit und vieles an Optionen und war dabei praktisch nie überfordernd.

Logbuch des Kapitäns: Ende!

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • abwechslungsreiche Partien - hoher Wiederspielwert
  • sehr schön designter/illustrierter Inhalt
  • fordernd, dabei aber nicht überfordernd
  • Zusammenfassung, Übersichtskarten und recht eindeutige Symbole sind vorhanden
  • ausgeklügelte Solo-Variante vorhanden

Minus

  • viele Inhalte aber keine Organisationshilfen in der Box
  • mäßig bis langer Spielaufbau
  • unschöner Aufbau einzelner Inhalte
  • Partien enden gefühlt am Höhepunkt

Teilen mit facebook twitter

Kommentar verfassen

Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 1 bis 4
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 25 bis 100 Minuten
Preis: 54,99 Euro
Erscheinungsjahr: 2022
Zubehör:

1 Regelheft (24-seitig)

1 Wertungsblock

4 Übersichtszettel (doppelseitig)

1 Spielbrett (doppelseitig)

1 zentrales Technologiespielbrett (doppelseitig)

3 Fraktionspfade (doppelseitig)

4 Schiffstechnologietafeln (doppelseitig)

4 Schiffstafeln; zu befestigen mit beiliegenden Klebestreifen (in den 4 Spielerfarben)

4 Raumschiffe; zum Zusammenstecken (in den 4 Spielerfarben)

8 Androidfiguren

12 Kadettfiguren (grau)

54 Fähnrichfiguren (je 18 in blau, gelb & rot)

20 Beförderungsringe

1 Startspielermarker

3 Fraktionstrophäenmarker (doppelseitig)

12 Fraktionsmarker (in den 4 Spielerfarben; doppelseitig)

16 Dreiecksmarker (doppelseitig)

18 Medaillenmarker

27 Artefaktmarker (doppelseitig)

30 Piratenschiffmarker (doppelseitig)

32 Schadensmarker

58 große Karten; darunter:

  - 2 Stationskarten

  - 6 Passagierkarten (für die Solo-Variante)

  - 50 Missionskarten

83 kleine Karten; darunter:

  - 3 Solo-Ereigniskarten (für die Solo-Variante)

  - 7 Aktionskarten (für die Solo-Variante)

  - 11 Ereigniskarten

  - 12 Omega-Technologiekarten

  - 50 Technologiekarten (Alpha & Beta)

Anzeige

Statistik

Derzeit findest Du auf spieletest.at 7205 Gesellschaftsspiele-,
1656 Videospielrezensionen
2309 Berichte.