Torres Family

Du möchtest der neue König werden - und dafür musst du ranklotzen! Baue die höchsten Türme und sei in möglichst vielen Burgen vertreten.

Nachdem Torres zum Spiel des Jahres 2000 gekürt wurde, gab es 2017 eine Neuauflage in neuem Outfit, aber mit unveränderten Regeln. Die jetzt erschienene Ausgabe kommt als Familienedition auf den Tisch und bringt diesmal leicht modifizierte Änderungen und eine neue Variante - eingepackt in zwei Szenarien. Außerdem spielen erstmals auch Würfel eine entscheidende Rolle.

Würfel geben Lagerplatz vor

In Szenario 1 „Wer wird neuer König?“ geht es darum, hohe Türme zu bauen und in möglichst vielen Burgen als Baumeister vertreten zu sein. Die Baumeister werden durch eigene Ritter in Spielerfarbe dargestellt. Auf einem Spielertableau finden sich fünf verschiedenfarbige Lagerplätze, auf denen Bausteine gestapelt werden. Das Spielfeld zeigt ein Raster mit 64 Bauplätzen, von denen acht als Startplätze markiert und auch schon mit Bausteinen besetzt sind. Jeder Spieler darf nun jeweils zwei dieser Türme in Besitz nehmen und mit einen eigenen Ritter markieren. 

Gespielt wird reihum, wobei der Startspieler zunächst die drei Würfel wirft. Je nach Ergebnis der beiden holzfarbenen Sechsseitern stellt er jeweils einen Baustein auf das farblich passende Feld auf seinem Tableau. Alle anderen dürfen sich einen Baustein nehmen und auf das farbgleiche Feld entsprechend des großen roten Würfels platzieren. Hat der aktive Spieler mindestens einen Zweierturm auf seiner Ablage, muss er angrenzend an einen bereits errichteten Turm auf einem freien Feld bauen. Der neue Turm muss dabei höher als alle direkt angrenzenden anderen sein. Dann stellt er einen Ritter auf den neuen Turm oder versetzt seinen Ritter, wenn in der entsprechenden Burg bereits einer vertreten ist. Burgen dürfen dabei nicht miteinander verbunden werden, lediglich die Vergrößerung ist erlaubt.

Danach bekommt der Spieler für das Bauen des neuen und aller angrenzenden Türme Siegpunkte, die auf dem separaten Tableau - leider gibt es keine umlaufende Kramer-Leiste mehr - abgetragen werden. Ist der Vorrat an Bausteinen aufgebraucht, endet dieses Szenario. Dann gibt es noch Bonuspunkte für die Anzahl der Burgen, in denen die Bauherren vertreten sind, sowie für die jeweils höchsten Türme jeder Burg. Es gewinnt, wer jetzt die meisten Punkte hat.

Lagerplatz gibt Bauplatz vor

In Szenario 2 „Beeindrucke die Gesandten des Königs!“ spielen keine Ritter auf der Rückseite des Spielplanes mit, stattdessen mischen fünf farbige Gesandte mit. Diese gilt es zu beeindrucken, indem auf ihren Standorten gebaut wird. Dann gibt es die doppelte Anzahl an Siegpunkten. Der Gesandte wird vorher noch auf ein gleichfarbiges Feld versetzt, um den Bauplatz frei zu machen. 

Ansonsten sind die Regeln bezüglich der Bauteilgewinnung identisch. Allerdings müssen die Farben des Bauplatzes und des Lagerplatzes, von dem der Spieler den Turm nimmt, übereinstimmen. Auch dürfen Türme mit nur einem Bauteil verwendet werden. Angrenzende Türme müssen niedriger sein, es darf aber auch auf einem Feld ohne Nachbarbebauung gebaut werden, allerdings sind die blauen Wasserfelder tabu.

Sobald der Vorrat an Bausteinen aufgebraucht ist, wird weitergespielt, bis alle gepasst haben. Ohne Schlusswertung gewinnt, wer in der Punkteleiste vorne steht.

 

Spieletester

07.06.2024

Fazit

Torres Family ist keine prickelnde Neuheit, sondern solide Handwerkskunst der beiden Altmeister Kramer/ Kiesling, die es geschafft haben, das grübelbelastete Spiel des Jahres 2000 in einer familienfreundlichere Variante zu verpacken.

Durch die von den Würfeln bestimmten Farbvorgaben reduzieren sich die Überlegungen, welches Feld nun am günstigsten für den eigenen Spielzug ist. Hiermit geht eine deutlich reduzierte Downtime einher, trotzdem bleibt genügend Raum für taktisch-strategische Denkpausen, die aber meist nicht ausartend sind und den Ablauf insgesamt familienfreundlicher gestalten.

Torres Family ist eindeutig nichts für Strategen, die mit der Ursprungsform des Spieles deutlich besser gestellt sind. Familien dagegen finden Gefallen an den vereinfachten Regeln. Leider findet sich nichts innovativ Neues, was in der Bewertung zu einem Punktabzug geführt hat. 

 

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • vereinfachte Regeln
  • reichhaltiges Material
  • leicht verständliche Anleitung
  • leichterer Einstieg durch die Vorgaben der Würfel 

Minus

  • viel unansehnliche Plastikbausteine
  • ohne Kramer-Leiste

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 8 Jahren
Preis: 39,99 Euro
Erscheinungsjahr: 2023
Verlag: HUCH & friends
Zubehör:

1 doppelseitiger Spielplan

4 Spielertableaus

92 Bausteine

41 Figuren

1 Ruhmespunkteplan

4 Punktesteine

3 Würfel

1 Anleitung

 

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