Passt nicht!

In der Mitte ein Ablagestapel, gleiche Farbe oder gleiche Zahl drauf ablegen, dann passt’s. Soweit so bekannt? Tja, nur dass wir hier eben genau das verhindern wollen. Wir wollen, dass es NICHT passt.

Die Varianten von UNO, dessen Klone, Abwandlungen und Anlehnungen daran sind ja nicht enden wollend.
Kommt da also ein weiteres Spiel daher, das nur im Fahrwasser des wohl berüchtigtsten Kartenspiels der Welt schwimmen möchte?
Nein, diese Beschreibung wird dem Spiel nicht gerecht und Passt n1cht!

Das Anti-UNO

Jeder Spieler bekommt fünf Handkarten. Ziel ist es, diese loszuwerden. Das geht, indem wir sie auf den Ablagestapel legen.
Soweit, so UNO.
Allerdings bekommen wir am Ende der Runde nicht nur Minuspunkte für unsere verbliebenen Handkarten, sondern Pluspunkte für alle Karten in unserer Auslage.

Aha, Auslage, das ist neu.

Legen wir eine Karte ab, die weder in Zahl noch Farbe auf den Ablagestapel passt (und das können wir tun, auch wenn wir theoretisch eine passende Karte auf der Hand haben), dann kommt diese vor uns in unsere Auslage. Schön in die fünf möglichen Farben sortiert, also maximal fünf Stapel.
Karte in die Auslage heißt aber auch: Karte nachziehen.
(Das vergisst man übrigens schon mal gerne. Da hilft auch die Karte mit dem seltsamen „Abheben“-Icon nix, die extra dafür neben der Auslage platziert werden soll. Aber dafür hat man ja Mitspieler, die einen zuvorkommend daran erinnern.)
Jetzt könnten wir also einfach Punkte sammeln, indem wir alles in die Auslage legen.

Wäre da nicht die Regel, dass wir in unserem Zug auch die obersten Karten unserer Auslage mit dem Ablagestapel abgleichen müssen. Ist gelb gefragt und wir haben eine gelbe Karte in unserer Auslage? Dann müssen wir etwas auf den Ablagestapel legen. Entweder jene Karte aus der Auslage, oder eine andere passende aus unserer Hand.
Selbes gilt freilich auch für Zahlen. Ein Nuller tut da nicht so weh, ein Fünfer als höchstmögliche Zahl und Punktebringer hingegen schon.
Da unsere Gegner unsere Auslage kennen, werden sie freilich versuchen, uns dazu zu zwingen, hohe Karten loszuwerden.

Und ein UNO-Klon wäre kein UNO-Klon, wenn es nicht auch noch eine Farbwahl-Karte geben würde, die hier aber auch als Zahlenwahl-Karte verwendet werden kann. Und die als verbleibende Handkarte übrigens mit zehn Minuspunkten zu Buche schlägt.

Die Runde endet, wenn ein Spieler alle Handkarten losgeworden ist, das Spiel, wenn ein Spieler 50 Punkte erreicht.

Spieletester

20.06.2024

Fazit

Die unverkennbaren Parallelen zum Branchen-Primus UNO sind Passt N1cht! mehr Hilfe als Hindernis.
Denn jeder kennt die berüchtigten Ablegeregeln: Gleiches auf Gleiches. Daher kann Passt N1cht! auch in nahezu jeder Spielrunde auf den Tisch kommen.
Und während Vielspielern ein hervorgeholtes UNO-Deck in der Regel nur ein müdes Seufzen entlockt (es gibt vermutlich kaum totgespieltere Spiele), so sind die Regeln hier gerade so erfrischend anders, dass sie sofort für jeden verständlich sind, aber trotzdem eine ganz neue Spielweise erfordern. Denn hier weiß man, wie man seine Mitspieler theoretisch ärgern kann, aber nicht, ob der Plan auch aufgeht – oder nicht sogar nach hinten losgeht. Schließlich gibt es zu den offenen Karten in der Auslage ja auch noch die verdeckten Handkarten.

Also: Passt N1cht? Doch, passt!

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • bekannte Regeln in neuem Gewand sorgen für schnellen Spieleinstieg
  • und für neue Taktiken
  • hoher Wiederspielwert

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 6
Alter: ab 8 Jahren
Preis: 9,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2023
Verlag: Schmidt Spiele
Autor: Thomas Weber
Grafiker: Daniel Müller
Genre: Karten
Zubehör:

60 Zahlenkarten (Werte von 0 bis 5, je 2x in 5 Farben)

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