Arabella

Dieses Spiel ist nur in englischer Sprache (und Estnisch) erhältlich.

1829 vs. 1830

Im 18XX-Universum unterscheidet man grob zwischen zwei Typen: Spiele mit Schwerpunkt Bautätigkeit, und Spiele mit Schwerpunkt Finanzmarkt. In Arabella finden wir beides: Jeder Spieler hat seine Eisenbahngesellschaft und baut ein Schienennetz. Außerdem kauft jeder seinen Fuhrpark an Zügen. Jedoch bewegen sich die Züge nicht, sie sind nur theoretisch am Streckennetz unterwegs. Von jeder Gesellschaft existieren Aktien, die von den anderen Spielern gekauft werden können, stets in der Hoffnung, bei den Dividendenausschüttungen zu profitieren. Aber Geld? Ist am Ende total egal. Es zählen nur die Siegpunkte, die eng mit dem gescheffelten Geld zusammenhängen. Wir haben also kein "echtes" 18XX vor uns, sondern "ein Spiel im Stil von 18XX", das weit weniger komplex ist als die meisten Vertreter des Genres.

Roll it

Am Beginn spielen wir mit sechs Würfeln, im Verlauf des Spiels werden hier weitere hinzukommen. Ein Spieler wirft alle Würfel. Reihum machen die Spieler ihre Züge. Hierzu nehmen sie beliebig viele Würfel, die gleiche Augenzahlen haben. Durch Bonusmarken, die man im Spielverlauf durch Einkünfte freischalten kann, darf man vorher Würfel manipulieren. Und mit den Würfeln die man genommen hat, kann man auch noch jonglieren: Für jeden abgegeben Würfel, darf man einen anderen um ein Auge erhöhen oder verringern. Am Ende müssen aber wieder alle benutzten Würfel dieselbe Augenzahl aufweisen. Noch ein Wort zu den Einkünften: Diese sind es auch, die neue Würfel freischalten und Auftragskarten nehmen lassen.
Ist der Würfelpool aufgebraucht, werden alle Würfel neu geworfen.

Write it

Nun liegt es am Spieler, eine Aktion zu wählen. Geld bzw. Streckenbau? Bekommt bzw. darf man soviel, wie man Würfel genommen hat. Aktien bzw. Loks und Waggons? Kauft man soviele, wie man Würfel einsetzt; von der Gesellschaft bzw. Stärke, die dem Würfelwert entspricht (wobei man Aktien immer von anderen Spielern kauft; die Besitzverhältnisse ändern sich also immer wieder). Züge aktivieren? So viele, wie es dem Würfelwert entspricht, was wiederum Einkommen bringt; aber nicht nur mir selbst, sondern auch allen, die Aktien von meiner Gesellschaft besitzen.
Aber jetzt mal eine ganz andere Frage: Hat man immer die große Auswahl an Aktionen? Im Prinzip ja. Jedoch können nicht alle Aktionen mit allen Würfelzahlen genutzt werden, bzw. machen manche Aktionen für mich persönlich mit gewissen Zahlen so gut wie keinen Sinn. Ist der Würfelpool schon stark geschrumpft, kann ich mich durchaus in einer "Pest oder Cholera?"-Situation wiederfinden. Glücklich ist, wer noch Modifikatoren übrig hat oder so viele Würfel vorfindet, dass er gewählte Würfel dafür verwenden kann, die Augenzahl der anderen zu ändern.

Endwertung

Der Kauf von Zügen bzw. das Sammeln von Geld triggert das Fortkommen des Spiels. Irgendwann sind alle Züge aufgebraucht oder die Geldleisten voll, dann stehen wir kurz vor der Endwertung. In dieser bekommt man Punkte für erreichte Bonusmarken und Aktien in meinem Besitz, aber vor allem für die Erfüllung der Auftragskarten. Letztere belohnen die Anzahl angeschlossener Städte, lange Strecken, bestimmte angeschlossene Städte, teilweise gibt es sogar Punkte für Dinge, die andere Spieler geschafft haben (z.B. für die Größe des Fuhrparks anderer Spieler).

Wer die meisten Punkte gesammelt hat, gewinnt das Spiel. Mitunter ist das der virtuelle Spieler (Bot/ KI), den man hinzugefügt hat (man sollte nie mit wenige als drei Spielern ans Werk gehen, sagt die Anleitung).