Wer bäckt das beste Brot, wer braut das beste Bier? Es gibt wohl keine bessere Art einen freundschaftlichen Wettkampf zwischen Dörfern zu entscheiden
Der erste Griff zu Beer & Bread geschieht vielleicht aufgrund der ansprechenden Gestaltung. Den Stil von Michael Menzel, einem bekannten deutschen Spieleautor und Grafiker, erkennt man hier ganz eindeutig. Von der mittelalterlichen Grafik weg landet das Auge schnell auf der einladenden Thematik: Gebäck und Bier, da kann doch niemand nein zu sagen. Also werfen wir einen Blick hinein.
Das Spielmaterial ist ein wahrer Hingucker, besonders hochwertig sind vor allem die Holzspielsteine gestaltet. Der Spielplan ist wundervoll gezeichnet, manchmal tut man sich aber schwer geordnet etwas darunterzuschieben, ohne dass das andere Spielmaterial mitgezogen wird. In die einzelnen Anbaufelder und den Fluss legen wir also die zugehörigen Spielsteine und schon kanns losgehen. In diesem Wettstreit zwischen zwei Dörfern treten die Dorfvorsteherinnen gegeneinander an. Ziel ist es, das beste Bier zu brauen und das beste Brot zu backen, wobei das Produkt entscheidet, wovon man am Ende weniger hat – man kann also keines von beiden vernachlässigen.
Karten-wechsel-dich
Beide Spielerinnen erhalten fünf Karten. Jede Karte kann für eine von drei Optionen gespielt werden. Zuerst Ernte und Lagerung: Die Karte wird für die abgebildeten Rohstoffe ausgespielt, wobei später gelegte Erntekarten kumulieren. Eingeschränkt wird man dadurch sowohl durch den begrenzten Lagerplatz, als auch von der begrenzten Verfügbarkeit der Zutaten. Es gilt also, Rohstoffe zu sichern, die man später verwenden möchte. Möglichkeit zwei auf jeder Karte: Produktion und Verkauf. Somit kann ein Brot gebacken oder ein Bier gebraut werden, was sich in Siegpunkte übersetzen lässt. Bis man ein Gebäude verbessert, kann man aber nur jeweils ein Produkt herstellen, was uns zur letzten Möglichkeit bringt: Ausbau und Reinigung. Jede Karte kann als permanente Verbesserung für ein Gebäude gespielt werden, indem sie unter den Spielplan geschoben wird. Wenn man dies tut, räumt man dabei die Produktionsstätten frei und schafft Platz für weitere hochwertige Güter. Die Handkarten werden immer getauscht, nachdem beide Spielerinnen eine Karte ausgespielt haben.
Es tragen also einige Faktoren zur Komplexität bei: Jede Karte kann für verschiedene Möglichkeiten verwendet werden, die dauerhaft das Spiel beeinflussen können. Gleichzeitig muss man darauf achten, was die gegnerische Dorfvorsteherin macht, um ihre Vorhaben nicht zu begünstigen. Ein Zwiespalt, der nur durch geschicktes Spielen und vorausschauendes Handeln gelöst werden kann.
Das Spiel verläuft über sechs Runden, die im Wechsel fruchtbare und trockene Jahre repräsentieren. In trockenen Jahren werden die Karten nicht getauscht, stattdessen können Karten aus einer offenen Auslage verwendet werden. Zudem gibt es weniger Rohstoffe zu ernten. Am Spielende werden jeweils die Punkte aller gebrauten Biere und gebackenen Brote zusammengezählt. Wer den höheren Punktestand in der jeweils niedrigeren Produktkategorie erzielen konnte, geht als gewinnende Dorfvorsteherin aus dem Spiel hervor.
Spieletester
Fazit
Autor Scott Almes konnte seinen Fokus auf Solo- und Duellspiele erneut unter Beweis stellen. Mit diesem thematisch sehr gelungenen Spiel ist ihm ein komplexes Kennerspiel gelungen, das vor allem durch seine unendlichen Möglichkeiten besticht. Gleichzeitig ist die Grafik so passend gestaltet, dass man Bier und Brot förmlich schmecken kann. Ein wahrer Hingucker, nicht nur für Anhänger von Craft-Beer und Sauerteigstartern.
Plus
- schnell zu Lernen
- hohe Komplexität
- hochwertiges Spielmaterial
- liebevolle Grafik
Minus
- Verbesserungen von Gebäuden können das ganze Spielbrett verschieben
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Details
30 Bierkarten
30 Brotkarten
1 Spielplan
84 Zutatenmarker
1 Jahresmarker
1 Wertungsblock
1 Windmühle
Statistik
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