Die Höhle des Drachen

Zuerst herrschte Stille… Lediglich das schwere Schnaufen einer uralten Bestie brummte durch die Gänge der Höhle. Doch als sich einer der vier Abenteurern den unbeschreiblich wertvollen, goldenen Dracheneier näherte, da begann alles zu beben! Trümmer stürzten von der Decke, der Boden schien zu bersten und ein modriger Geruch erfüllte die Luft. Aus den Staubwolken der Felsbrocken schwingt nun der Kopf einer gewaltigen Echse, um die Eindringlinge zu verscheuchen oder aber sie einfach zu zerquetschen… Der Drache… Er ist erwacht!

Dracheneier stehlen leicht gemacht:

Die Höhle des Drachen ist ein für Kinder entworfenes Brettspiel, in dem ein batteriebetriebener Drache, welcher seinen Kopf wild umherschlägt, den Mittelpunkt des Spielgeschehens bildet. Ziel ist es, per Würfelwurf, die goldenen Dracheneier zu stehlen und in Sicherheit zu bringen; wer dies schafft, der nimmt den Sieg mit sich! Um jedoch an diesen Punkt zu gelangen, die Dracheneier an sich nehmen zu können, muss der Spieler zuerst je einen blauen und einen roten Edelstein ergreifen.

Der Spielablauf ist sehr einfach: Der Reihe nach würfeln die Spieler und fahren Felder der erwürfelten Zahl entsprechend. Erreicht man ein Feld mit einem Edelstein beziehungsweise jenes Feld mit den goldenen Eiern, so werden diese jeweils auf den Kopf eurer Spielfigur balanciert. Nur ein Objekt kann zeitgleich getragen werden. Immer wenn eine grün unterlegte Zahl (3 und 5) gewürfelt wird, wütet der Drache! Hierbei wird eine Schuppe auf seinem Rücken eingedrückt, woraufhin dieser seinen Hals und Kopf wild umherschwingt. Dauer und Kraft dieser Tobsucht variieren scheinbar zufällig, sodass jeder Knopfdruck ein unvorhersehbares Risiko darstellt. Schlägt er dabei den getragenen Gegenstand zu Boden, so ist dieser verloren und muss zurück an den Fundort platziert werden. Nur ein Edelstein, der auch zurück auf das Startfeld gebracht wird, ist wahrlich in Sicherheit!

Zusätzlich können Spieler, wenn sie dasselbe Feld erreichen, sich Edelsteine oder gar die goldenen Dracheneier rauben! Auch hier ist wichtig, dass jeder jedoch immer nur ein Objekt tragen kann, ist man bereits beladen, so hat man Pech gehabt. Ansonsten gibt es ebenso spezielle Felder am Spielbrett mit Effekten wie: erneut würfeln oder sogar Geheimgänge, welche als eine Art Abkürzung fungieren, zu nutzen.

Wer wagt es also bis ganz tief in die Höhle vorzudringen und dabei dem Drachen sein kostbarstes Gut unter der Nase wegzuschnappen? Das trauen sich bestimmt nur tollkühne Abenteurer wie ihr! Aber lasst große Sorgfalt walten, denn der Drache hat wachsame Augen und Ohren.

Spieletester

03.11.2023

Fazit

Einen Drachen berauben… Ist das eine gute Idee?:

Um das Werk, zumindest für mich persönlich, möglichst prägnant zu beschreiben gibt es nur das Wort nostalgisch! Als Kind war ich fasziniert von dem schrecklichen Drachen und auch das simple Spielkonzept hat mir, Freunden und der Familie echt immer wieder richtig Spaß gemacht. Bestimmt empfinden das auch andere so, denn für die jüngeren Spieleprofis zieht dieses Werk, besonders mit dem zentralen Drachen, die Aufmerksamkeit stark auf sich. Wer wollte denn als Kind nicht einmal einem solchen Fabelwesen begegnen? In der Höhle des Drachen ist dies keine Unmöglichkeit mehr!

Das Spielprinzip könnte einfacher fast nicht mehr sehr; würfeln, sich auf Feldern vor oder zurück bewegen, und eventuell den Drachen in Wut versetzen. Immer wieder ergeben sich jedoch auch etwas kniffligere Entscheidungen, besonders hinsichtlich der Richtung, in die man anstrebt, sich fortzubewegen um dem Drachen, aber auch den gierigen Mitabenteurern, zu entgehen.

Negativ in diesem Werk ist lediglich der Frustfaktor, der eventuell aufkommen kann. Da es ein Gegeneinander mit hohem Glückspotential ist kann es schonmal vorkommen, dass einige Schatzjäger praktisch vom Pech verfolgt sind während andere sozusagen einen Spaziergang im Park erleben. Auch die Möglichkeit des Diebstahls, besonders der Dracheneier selbst, kann ein solcher Frustfaktor sein. Zusätzlich ist dieses Spiel leider auch relativ wenig kommunikativ. Man kann theoretisch einfach stur würfeln und seine Figur ziehen lassen, ohne irgendwelchen menschlichen Interaktionen, doch das ist doch eindeutig nicht ansatzweise so spaßig wie mit neckischen Bemerkungen oder allgemeinem Plaudern nebenbei.

Während des gesamten Spiels, besonders aber am Ende, baut sich einiges an Spannung auf und man kann dem Geschehen quasi mitfiebern. Siege sind oft überraschender Natur und bieten ein wirkliches Erfolgserlebnis; häufig fühlen diese sich sogar, nach langem Hin und Her, sogar verdient an. Auch ein Faktor der besonders bei jungen Abenteurern großen Anklang findet.

Die Höhle des Drachen bietet zwar nicht das innovativste Spielgeschehen, dafür trifft es aber in punkto Spannung und ansprechendem Aufbau den Nagel auf den Kopf. Als zentrale Figur ist die riesige Flugechse ständig präsent und übt sowohl aktiv als auch passiv Druck auf das Geschehen aus. Je nach Situation kann das Wüten des Biestes Fluch oder aber auch Segen sein. Wer schafft es von euch lebend aus der Höhle heraus? Und noch wichtiger die Frage, wer erhebt am Ende die Besitzansprüche über die goldenen Eier! Habt ihr die Stärke, die es benötigt, um siegreich zu entkommen?

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • superschöner Drache als zentrales Objekt im Spiel
  • sehr einfaches Spielprinzip
  • für Groß und besonders Klein geeignet
  • baut gut Spannung auf

Minus

  • hat Frustrations-Potential
  • wenig kommunikativ

Teilen mit facebook twitter

Kommentar verfassen

Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 6 Jahren
Spieldauer: 20 Minuten
Preis: 39,99 Euro
Erscheinungsjahr: 2003
Verlag: Hasbro, MB
Grafiker: Rick Grayson
Zubehör:

1 Regelheft (4-seitig)

1 Spielbrett

1 (batteriebetriebener) Drache (2-teilig; Kopf & Rumpf)

1 Würfel (mit 6 zugehörigen Aufklebern)

1 Set goldener Dracheneier

4 Abenteuerer-Spielfiguren (mit Aufklebern)

8 Spiel-Edelsteine (je 4 blau & rot)

Anzeige

Statistik

Derzeit findest Du auf spieletest.at 7205 Gesellschaftsspiele-,
1656 Videospielrezensionen
2309 Berichte.