Die Polizei muss sich ja manchmal nachsagen lassen, dass sie schlampig arbeitet. Fast könnte man auch in diesem Spiel zu diesem Schluss kommen, denn wir ermitteln an 20 Orten, die alle weder Tatort, Versteck noch Beutelager sind.
Zentrale, bitte kommen!
Zentraler Aspekt des Spiels sind die 25 Ortskarten, das Hauptquartier und die Würfel. Reihum sind die Spieler an der Reihe, um Würfel zu werfen und sie auf Orte und/oder Hauptquartier zu legen. Welche Kombination von Würfelsymbolen auf welche Orte gelegt werden dürfen, ist aufgedruckt. Man muss nicht alle Symbole auf einmal belegen, man kann ruhig etwas Arbeit für die nachfolgenden Spieler übrig lassen. Darum werden in diesem Zug belegte Plätze mit Spielsteinen markiert, ehe die Würfel an den nächsten Spieler wandern.
Der eine Spieler, der den letzten notwendigen Würfel auf einen Ort legt, ist der Glückliche, der die kompletten Belohnungspunkte für diese Ortkarte einheimst. Das wollt ihr den Mitspielern nicht gönnen? Dann probiert doch was anderes! Spielt auf Dienstmarkensymbole! Diese werden auf das Hauptquartier gelegt und bringen dem Spieler direkt in diesem Zug Punkte. Dass man allerdings ausschließlich Dienstmarken würfelt, ist eher unwahrscheinlich: Man hat nämlich nur den initialen Wurf und darf genau einmal nachwürfeln.
Wer übrigens keinen passenden Ort für einen Würfel findet, wird suspendiert. Dies schränkt die taktischen Möglichkeiten im kommenden Zug ein.
Hier Zentrale. Wie ist ihr Standort?
Immer wenn eine neue Ortskarte ausgelegt wird, wird der Name des Ortes laut angesagt. Jede Karte hat zudem einen kurzen Text aufgedruckt, der ist aber nur schmückendes Beiwerk bzw. hilft er beim Erinnern. Erinnern? Woran?
Das Spiel endet, wenn 20 der 25 Ortskarten komplett belegt wurden. Die restlichen fünf wurden am Spielbeginn unbesehen in die Schachtel gelegt. Jetzt bekommt jeder Spieler einen Tippbogen, auf dem alle 25 Ortsnamen gelistet sind. Überlegt gut, welche Orte in dieser Partie vorgekommen sind und markiert jene fünf Orte, die nicht dabei waren! Jeder richtige Tipp bringt Punkte. Hat man einen Ort als einziger Spieler richtig, gibt es sogar Extrapunkte.
Wer in der Addition die meisten Punkte erspielt hat, darf sich über den Sieg freuen.
Hilfe, ich brauche Verstärkung!
Erfahrene Spieler können sich an die beigepackte Erweiterung machen. Diese besteht aus vier Ermittlerkarten. Jedem Spieler ist ein Würfelsymbol zugeordnet, das er zu einem beliebigen Zeitpunkt des Spiels einsetzen kann, um einen zusätzlichen Platz auf einer Ortskarte zu belegen. Haben alle Spieler ihre Ermittlerkarten eingesetzt, werden sie reaktiviert und wieder darf man das Bonussymbol einbringen.
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Fazit
Das Spiel wird als "Würfel-Krimi" betitelt. Wer sich jetzt in irgendeiner Form Hinweise vorstellt, die mit ein wenig Hirnschmalz kombiniert werden müssen, ist komplett am falschen Dampfer. Wir erfahren auch nicht, wer denn die Täter waren, die laut Einführungstext Bilder geklaut haben, oder wie sie das angestellt haben. Wir würfeln vor uns hin, freuen uns, wenn wir dadurch unterwegs ein paar Punkte machen, und noch mehr, wenn wir uns am Ende korrekt erinnern, welche Ortskarten nicht im Spiel waren. Die Spannung eines Krimi vermisse ich komplett. Das Spiel könnte genau so gut davon handeln, dass man ein großes Festmahl kochen will, Zutaten zu Speisen zusammenwürfelt und sich am Ende erinnern muss, welche Gänge man vergessen hat zuzubereiten.
Plus
- Das Spiel ist rasch erklärt, die Spielregeln schnell klar
Minus
- Die Bezeichnung "Würfel-Krimi" weckt komplett andere Erwartungen, als das, was tatsächlicher Spielablauf ist
- Das Krimi-Thema ist komplett aufgesetzt und bedient ein aktuell beliebtes Genre (True Crime-Podcasts...)
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Details
25 Ortskarten
1 Hauptquartier-Karte
4 Symbolwürfel
4 Tippbögen
20 Spielsteine
4 Ermittlerkarten
40 Punktechips
1 Suspendierungsmarke
1 Spielanleitung
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