Vaalbara

Vaalbara ist ein saaagenhaftes Laand mit vielen A.
Und sonst?
Spaannend oder faad?

Jeder Spieler befehligt die zwölf Gefolgsleute (Initiativewert 1-12) seines Clans um Landschaften zu erobern.
Sechs verschiedene mit unterschiedlichen Siegpunktoptionen stehen prinzipiell zur Verfügung. 
Grasland, Wald, Gebirge, Ackerland, der Fluss sowie das Dorf.
Für jeden Spieler liegt pro Runde eine Landschaftskarte aus.
Der Zugriff wir über den Initiativewert der gespielten Clankarte geregelt, Gleichstände werden durch die Kraft der Omen der am Gleichstand beteiligten Clans geregelt. 

9 aus 12

Es kommen insgesamt nur neun der zwölf Clanmitglieder zum Einsatz. Aus den fünf zur Wahl stehenden Handkarten wählt man ein Mitglied verdeckt aus, haben alle gewählt wird aufgedeckt und die Zugriffsreihenfolge auf die Landschaftskarten bestimmt. Es gibt stets zwei Reihen mit zwei bis fünf (Spieleranzahl!) Landschaftskarten. Auf die erste Reihe haben alle Spieler Zugriff. Die zweite Reihe dient als Vorschau für die nächste Runde und kann, geeignete Clankarte vorausgesetzt, zur Manipulation der ersten Reihe dienen.
Die zwölf Gefolgsleute haben nämlich spezielle Fähigkeiten.
Der Fährtenleser, Initiative 7, kann eine beliebige Landschaftskarte der Auslage mit der obersten vom Nachziehstapel tauschen.
Die Tierbändigerin, Initiative 9, kann eine beliebige Landschaftskarte der ersten mit einer der zweiten tauschen.
Weil man erst nach Ausübung dieser Fähigkeit eine Landhschaftskarte nimmt, kann mit 7 und 9 die Auslage durchaus zum eigenen Vorteil beeinflusst werden. Oder zum Nachteil eines Gegenspielers. Leider kommen diese beiden Charaktere recht spät an dieReihe.

Landschaften bringen Punkte

Das Grasland bringt einen Punkt pro Grasland in der eigenen Landschaft sowie in den gegnerischen Landschaft links und rechts.
Wald bringt drei bis sechs Punkte, Ackerland zwei Punkte je Ackerland in der eigenen Auslage. Das Dorf bringt zwei Punkte je unterschiedlicher gesammelter Landschaft. 
Gebirge und Fluss sind speziell.
Das zweite Gebirge bringt zehn Punkte, das vierte in deinem Reich bringt 20 Punkte. Einerseits lohnt es, darauf zu spielen, andererseits lohnt es, den anderen Spielern diese fette Beute nicht zu gönnen. Dramatisch könnte es werden wenn man 20 Punkte macht UND den Bauer (12) gespielt hat. Der Bauer verdoppelt die Ausbeute der aktuell genommenen Landschaft. 40 Punkte, danke, der Sieg ist mir nicht zu nehmen.
Es sei denn, ein Spieler verdoppelt mit dem Bauer eine coole Flusswertung. Der Fluss bringt nämlich soviele Punkte wie der Initiativwert der gespielten Karte, Maximum sechs. Mit drei Flüssen und dem Bauer sind das 18 x 2 = 36 Punkte.
Aber Tatsache: Der späte Bauer hat die größten Erdäpfel.
Vor solchen Killerkombis sollten alle gewarnt sein und entsprechend dagegen vorgehen.

Gespielte Clanmitglieder liegen offen aus

In Vaalbara spielt man gerne aus dem Bauch heraus. Will man ernsthaft überlegen welche der fünf Clankarten man spielen soll, dann hilft der Blick auf die bereits von den Gegnern genutzten Charaktere. 
Ich mag die Kämpferin (1), sie erlaubt frühesten Zugriff auf die Landschaftskarten. Außerdem bekommen alle Gegenspieler, die ihre Kämpferin auf der Hand haben, einen Punkt. Die Bardin (2) bringt einem Gegenspieler deiner Wahl zwei Punkte. Früher Zugriff kostet eben.
Die Hebamme (8) erlaubt die Zurücknahme einer bereits gespielten Karte.
Das könnte der Bauer sein, erneut doppelt punkten ist verlockend.
Von den zwölf Clankarten sind fünf weiblich, sechs männlich und dann gibt es noch das Orakel (4). Das bringt zwei Punkte für jeden benachbarten Spieler mit einer gespielten Karte mit ungeradem Wert.
Das Orakel ist nicht sehr mächtig aber kommt relativ früh an die Reihe.

Gesammelte Siegpunkte liegen verdeckt aus

Das verhindert zwar den Blick auf den aktuellen Spielstand, stört aber bei der Abwicklung mancher Siegpunktauszahlungen. Speziell in Vollbesetzung muss immer wieder gewechselt und herausgegeben werden. Dazu muss man erst die entsprechenden Werte finden. Jammern auf hohem Niveau, aber praktisch ist das wirklich nicht. Vielleicht sollte man die gesammelten Siegpunkte einfach unter der Referenzkarte verstecken. Es reicht aber auch sich darauf zu verständigen, dass Siegpunkte der Gegenspieler nicht gezählt werden sollten.
Dann hat man ein flottes Spiel ohne Regelhürden oder Unklarheiten vor sich, das mit mehr Spielern auch mehr Spaß durch Überraschungen bezüglich der Spielreihenfolge bringt.
Die Sammlung der neun Landschaften geht flott dahin, am Ende gibt es noch fünf Punkte wenn man fünf Landschaftstypen gesammelt hat und zehn Punkte, wenn man alle sechs Landschaften im eigenen Reich vereinen konnte.

Spieletester

24.10.2023

Fazit

Kleine Schachtel, kurze Regel und hoher Spielspaß.
Besonders mit vier oder fünf Spielern. Auch dann dauert es mit rund 30 Minuten nicht lange und bringt überraschende Spielreihenfolgen und Zwänge. Außerdem wird dann hin und wieder auch die Spielreihenfolge bei Gleichstand durch die hübschen Clan-Omen ermittelt.
Das Spiel selbst verändert sich bei mehr als zwei Spielern nicht sehr, lediglich der Zugriff auf Landschaften wird weniger planbar. Dafür wird es insgesamt witziger.
Ärgern sollte man sich bei Vaalbara sowieso nicht. 
Niederlagen sind leicht zu verschmerzen und eine Revanche ist immer möglich, dauert ja nicht lange.
Siege hingegen sind auch nicht wirklich nachhaltig, zu schnell verblasst der Ruhm bei einem Spiel mit dieser kurzen Spielzeit.

Ich mag Vaalbara.
Es ist ein sympathisches, kleines Aufwärmspiel oder auch ein passabler Absacker an Ende eines Spieleabends.
Grafische und optische Aufbereitung sind sehr gelungen. Die Texte und die Symbole auf den Karten sind klar und verständlich.
Einzige Ausnahme: Die Übersichtskarten, die mit sehr kleinem Font daherkommen und für manche Mitspieler trotz Brille nicht bis ins letzte Detail lesbar sind.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • Sympathisches Spiel
  • Kurze Regel und Spieldauer
  • Großer Spielspaß
  • Nette Kniffe möglich

Minus

  • Strategen mögen mangelnden Einfluss orten
  • Übersichtskarte mit zu kleinem Font
  • Verdeckte Siegpunkte erzwingen mühsames Wechseln

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 5
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 25 Minuten
Preis: 16,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2023
Verlag: Asmodee, Studio H
Zubehör:

51 Landschaftskarten, 60 Gefolgekarten (5 Sets zu je zwölf Karten), 75 Siegpunktmarker (mit den Werten 1,5,10 und 25), Spielanleitung

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